Die Shakespeare-Schwestern

Buch von Eleanor Brown, Brigitte Heinrich, Christel Dormagen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Shakespeare-Schwestern

Rosalind, Bianca und Cordelia: Die drei eigenwilligen Schwestern – von ihrem exzentrischen Vater liebevoll nach Shakespeare-Figuren benannt – verbindet die Liebe zum Lesen. Darüber hinaus könnten sie jedoch unterschiedlicher nicht sein. Eines Sommers kehren die drei nach Hause zurück, in die kleine Universitätsstadt im Mittleren Westen. Die anfängliche Freude über das Wiedersehen währt nur kurz, denn die temperamentvollen jungen Frauen und ihre gut gehüteten Geheimnisse stellen die familiäre Harmonie auf eine harte Probe … »Die Shakespeare-Schwestern« ist eine ebenso mitreißende wie tiefgründige, spritzige wie humorvolle Geschichte über das Los und den Segen lebenslanger Schwesternbande, die – so sehr man sich bemüht, sie zu lösen – doch allen Stürmen des Lebens standhalten.
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Bewertungen

Die Shakespeare-Schwestern wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Shakespeare-Schwestern

    Viel haben die Schwestern Rosalind, Bianca und Cordelia, zwischen Mitte 20 und Anfang 30, nicht gemeinsam außer dem Elternhaus, einem etwas chaotischen Akademikerhaushalt, der allen dreien eine tiefe Liebe zum Lesen, einen unerschöpflichen Fundus an Shakespeare-Zitaten und vom großen Meister inspirierten Vornamen beschert hat. Sie haben ganz unterschiedliche Wege im Leben eingeschlagen, doch die Brustkrebserkrankung der Mutter bringt die drei Frauen wieder zurück in das beschauliche Collegestädtchen in Ohio, in dem sie geboren wurden.
    Drei so verschiedene Charaktere gezwungenermaßen unter einem Dach mit der kranken Mutter und dem bemühten, aber weltfremden und überforderten Vater, das klingt nach Zündstoff und ist es auch. Kein Wunder, dass alle zunächst wieder in die angestammten Rollen aus der Kindheit zurückfallen: die pragmatisch-vernünftige Rose gibt den Ton an und organisiert alles, Cordelia ist die verpeilte, aber irgendwie süße Kleine, und Bianca, genannt Bean, trägt die schicksten Kleider und die beste Frisur und kommt sich ansonsten ziemlich überflüssig vor.
    Zur Sorge um die Mutter und das Konfliktpotential alter Rollenmuster kommen die persönlichen Konflikte, die die drei Schwestern beschäftigen. Rose ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Heimatverbundenheit und ihrem Job vor Ort und ihrem Verlobten, der gerade beruflich in England weilt und gerne hätte, dass sie mitkommt. Bean hat auf der Arbeit ziemlich großen Mist gebaut und ihre Stelle verloren, die sie jedoch, wenn sie ehrlich ist, sowieso nicht besonders gemocht hat, ebensowenig wie die Anstrengung, im mondänen New York immer mithalten zu können. Und die unbekümmerte Lebenskünstlerin Cordy, die sich gerne treiben lässt und mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, ist ungewollt schwanger und fühlt sich der Lage nicht gewachsen.
    Vor dem Hintergrund einer unspektakulären Kleinstadt, die die einen gemütlich und die anderen einengend finden, entspinnt sich diese Familiengeschichte, in der die Krankheit der Mutter für alle drei Töchter zum Katalysator für Veränderungen wird, wenn auch nicht immer freiwillig. Übermäßig sympathisch war mir dabei keine der Schwestern, und die Rollenverteilung war mir ein bisschen zu typisch, aber trotzdem konnte ich für alle drei in gewisser Weise Verständnis aufbringen oder zumindest ihre Handlungen nachvollziehen. Auch die wieder aufflammenden Kindheitskonflikte fand ich gelungen porträtiert. Insgesamt hatte ich mir ein bisschen mehr erwartet, wobei ich das gar nicht so genau formulieren kann. Es fehlt nicht an Tiefgang, aber so originell, wie ich dachte, ist die Geschichte am Ende nicht, wobei man der Autorin zugute halten muss, dass sie mich mit ein paar Wendungen durchaus überraschen konnte.
    Es gab allerdings auch ein paar Störfaktoren wie die merkwürdige Perspektive eines eigentlich auktorialen Erzählers, der aber immer wieder von "wir" und "unsere Eltern" spricht, was mich ziemlich irritiert hat.
    Dass alle permanent am Lesen sind, fand ich natürlich großartig, die Manie aller, ständig mit Shakespeare-Zitaten um sich zu werfen, hat mich allerdings irgendwann eher genervt als unterhalten. Was mir auch ein bisschen auf den Keks ging: die Älteste ist gerade mal zwei- oder dreiunddreißig, aber zumindest Rose und Bean hadern andauernd mit ihrem fortgeschrittenen Alter, sei es wegen irgendwelcher Beschwerden (die ich eher bei 50+ gesucht hätte als bei Ü30), sei es wegen ausbleibender Blicke der Männerwelt. Wieso muss immer wieder suggeriert werden, dass Frauen über 25 nicht mehr attraktiv sein können? :rollen:
    Die Übersetzung hat mir auch nicht sonderlich gefallen, sie wirkt oft hölzern, holprig oder ungenau und nimmt dem Buch dadurch einiges an Charme. Wahrscheinlich hätte ich im Original mehr Freude an dem Buch gehabt. Oder - was ich mir wirklich gut vorstellen könnte - in einer Verfilmung mit passender Besetzung.
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  • Rezension zu Die Shakespeare-Schwestern

    Meine Meinung:
    Es gibt Bücher die machen einfach glücklich. So geht es mir mit diesem Roman.
    Da ist einmal diese merkwürdige Erzähl-stimme, die irgendwie aus allen drei Schwestern besteht, sich aber vom Blickwinkel her immer aus der Sicht von zweien zur jeweiligen anderen zu beziehen scheint. Irgendwann ist man dadurch mitten in der Beziehung der Schwestern und versteht ihre Gefühle zu einander besser.
    Da sind die drei Schwestern die trotz ihrer Sperrigkeit irgendwie doch auch charmant sind. Wobei ich Bean und Cordy eindeutig lieber mochte als Rose, die sich meiner Meinung nach von allen drein am meisten selbst im Weg steht. Vor allem aber waren sie wie Menschen, die sich eher zufällig in einem Roman befinden, gezeichnet. Ich hatte sie vor Augen und konnte mir vorstellen das sie eigentlich real sind. Genau das hat mich irgendwie sehr berührt. Ich hatte das Gefühl sie würden mit mir kommunizieren. Gleichzeitig habe ich vieles das ich meiner eigenen Schwester gegenüber, manchmal empfinde wieder gefunden. Dieses Ambivalente was so eine Beziehung ausmachen kann, die ja vor allem darauf beruht, dass man eben zufällig verwandt ist und in sie hineingeboren wurde.
    Und dann der Umgang mit Büchern , dem Lesen an sich und Literatur - vor allem Shakespeare, das war einfach sehr schön in die Geschichte gewoben. Es kam einem so natürlich vor wie Wasser trinken. Gut für jemanden, der das eben als merkwürdig empfindet ohne Buch aus dem Haus zu gehen, die Bestätigung damit absolut richtig zu liegen *gg*Es hat sich total heimelig angefühlt und gleichzeitig genau das richtige für meine Stimmung. Ein bissl Melancholie, ein bissl amüsant, immer an den richtigen Stellen. Ein bissl weiblich, aber grade noch so das es mich nicht die ganze Zeit aufgeregt hat.Fazit: Ein absolutes Wohlfühlbuch mit einer etwas ungewöhnlichen Erzählperspektive!
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  • Rezension zu Die Shakespeare-Schwestern

    Klappentext:
    Rosalind, Bianca und Cordelia: Die drei Schwestern – von ihrem exzentrischen Vater liebevoll nach Shakespeare-Figuren benannt – verbindet die Liebe zum Lesen. Darüber hinaus könnten sie jedoch unterschiedlicher nicht sein: Rose, die Vernünftige, die den Mann ihrer Träume gefunden hat, aber dem Abenteuer der großen Liebe nicht traut; Bean, die in New York ein Leben in Glanz und Glamour führt; und Cordy, das Nesthäkchen, das nicht erwachsen werden will und ziellos durch Amerika vagabundiert...
    Eines Sommers kehren Rose, Bean und Cordy nach Hause zurück, in die kleine Universitätsstadt im Mittleren Westen der USA. Die anfängliche Freude über das Wiedersehen währt nur kurz, denn die unterschiedlichen Schwestern prallen schon bald aufeinander. Und als nach und nach die gut gehüteten Probleme der jungen Frauen ans Tageslicht kommen, wird die familiäre Harmonie auf eine harte Probe gestellt.
    Über die Autorin:
    Eleanor Brown studierte Literatur und lebt in Denver, Colorado. Ihre Texte und Geschichten wurden in zahlreichen Anthologien, Magazinen und Literaturzeitschriften veröffentlicht. „Die Shakespeare-Schwestern“ ist ihr erster Roman, der sich auf Anhieb zum New York Times-Bestseller entwickelte.
    Allgemeines zum Buch:
    „Die Shakespeare-Schwestern“ umfasst 374 Seiten und gliedert sich in einen Prolog, 23 Kapitel sowie einen Epilog. Die Kapitel sind lediglich numeriert, tragen also keinen besonderen Titel als Überschrift.
    Abgerundet wird das Buch durch eine sympathische Danksagung der Autorin.
    Der Roman ist in der Vergangenheitsform aus einer ganz besonderen Erzählperspektive geschrieben, nämlich aus der Sicht eines „Wir-Erzählers“. Dabei bekommt man als Leser das Gefühl, zusammen mit den Shakespeare-Schwestern an einem Tisch zu sitzen und jede von ihnen erzählt abwechselnd eine Anekdote aus dem Leben der Drei. Dabei kommt mal Cordy zu Wort, die von einem Missgeschick berichtet oder Rose gibt eine witzige Geschichte zum Besten. Und immer heißt es dabei „Wisst ihr noch, damals als wir...“.
    „Die Shakespeare-Schwestern“ ist im Mai 2012 als Taschenbuch mit Klappbroschur im Insel Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel „The Weird Sisters“ bei Amy Einhorn Books. Übersetzt aus dem Amerikanischen wurde das Buch von Brigitte Heinrich und Christel Dormagen.
    Meine Meinung zum Buch:
    Sie können nicht ohne einander: Sobald sie voneinander getrennt sind, vermissen sie sich und hören in ihrem Inneren die Stimmen der anderen, die ihnen Ratschläge erteilen und sie vor Fehlern bewahren. Aber genauso wenig können sie miteinander: Sobald sie sich im selben Zimmer befinden, werden ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten spürbar und es kommt zu Streitereien. Cordy, Rose und Bean, die drei Shakespeare-Schwestern, könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch halten sie zusammen, wenn es hart auf hart kommt.
    Jede der Schwestern ist ausführlich und eindringlich beschrieben, obwohl sie sich mehr durch ihr Verhalten charakterisieren als durch die Darstellung der Autorin. Ich hatte sehr schnell meine Lieblingsfigur gefunden, doch auch Rose und Bean haben meine Sympathie gewonnen. Jede der drei Frauen hat ihre Ecken und Kanten, die sehr deutlich zum Tragen kommen – aber jede hat auch ihre liebenswerten Seiten. Und je weiter die Handlung voranschreitet, umso deutlicher wird, warum die Frauen so sind wie sie sind. Da verzeiht man als Leser schon mal Fehler oder nimmt ein ursprünglich verständnisloses Kopfschütteln zurück. Denn das Leben hat die drei Schwestern geprägt und ihre unterschiedlichen Charaktere geschaffen und geformt. Die unterschiedlichen Eigenschaften wurden von der Autorin sehr deutlich herausgearbeitet und es kommt im Verlauf des Buches des Öfteren zu Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten.
    Gemeinsam ist den drei Frauen aber ihre Leidenschaft zu Büchern, die in diesem Roman auch auf wundervolle Weise thematisiert wird. Lesemacken und Leserituale werden beschrieben, genauso wie Leseorte oder Leseerinnerungen. In ihrer größten Verzweiflung greift jedes Familienmitglied immer wieder zum Buch, um Zuflucht zu suchen und zu finden. Es sind sehr schöne Szenen, die wohl jedes Leserherz höher schlagen lassen und auch an so mancher Stelle für einen Schmunzler sorgen. So wird zum Beispiel geklärt, wie man es schafft, circa 100 Bücher im Jahr zu lesen oder ganz und gar ohne Fernseher auszukommen. Ein Teil der Handlung spielt übrigens in einer kleinen Bibliothek und die entsprechenden Szenen lesen sich auch sehr schön.
    Nicht unwichtig für die Themen „Lesen“ und „Büchern“ sind dabei natürlich auch die Shakespeare-Zitate, die immer wieder auftauchen, wenn man mal nicht weiß, was man sagen soll. Dann greift vor allem der Vater der Schwestern immer wieder zu Aussagen des bärtigen Schriftstellers von der Insel, um dadurch Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen und sie schnell zu beenden. Er versteckt sich hinter Shakespeares Zitaten, um sich keine eigene Meinung bilden zu müssen. Ich muss zugeben, dass mich diese immer wiederkehrenden Zitate im Verlauf des Buches doch etwas gestört haben. Man weiß sehr oft auch einfach nicht, was der Vater ausdrücken will und daher stehen die Zitate etwas zusammenhanglos im Raum. Aber insgesamt sind sie doch ein interessantes Extra, das dem Buch das gewisse Etwas gibt und natürlich insgesamt auch einfach zum Titel und der Tatsache, dass die drei Schwestern nach Shakespeare-Figuren benannt sind, passt.
    Es ist ein trauriger Anlass, der die drei Schwestern dazu bringt, nach Hause zurückzukehren. Sie sind alle in den Dreißigern, führen alle ein eigenständiges Leben, sind alle mehr oder weniger zufrieden damit. Doch als ihre Mutter schwer erkrankt, lassen sie alles stehen und liegen und reisen zurück in ihre Heimat, zu ihren Eltern, zu sich selbst. Jede der Schwestern trägt Probleme und Geheimnisse mit sich herum, die sie versucht, vor den anderen zu verbergen. Doch im Laufe des Buches werden die meisten davon aufgedeckt und rufen die unterschiedlichsten Reaktionen hervor. Die Handlung des Romans ist dadurch sehr abwechslungsreich und schafft es immer wieder, zu überraschen.
    Das Buch ist fesselnd, ohne spannend im eigentlichen Sinne zu sein. Es sind einfach die Einzelschicksale, die es schaffen, zu begeistern, und für die man sich als Leser so schnell interessiert. Es passieren keine aufsehenerregenden Sachen, aber dennoch sind die Leben von Rose, Bean und Cordy sowie von ihren Eltern ständig in Bewegung und schaffen es mühelos, das Interesse des Lesers aufrechtzuerhalten.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr warm, sehr gefühlvoll und sehr intelligent. Stellenweise muss man zwischen den Zeilen lesen, vor allem wenn es um die Shakespeare-Zitate geht. Und die besondere Erzählperpektive sorgt für ein zusätzliches Lesevergnügen. Der Leser wird dadurch ein Teil der Geschichte, man fühlt sich direkt angesprochen und in die Erinnerungen der Schwestern einbezogen. Diese Erzählperspektive ist mir bislang noch in keinem anderen Buch begegnet, aber ich würde mir mehr Bücher wünschen, die aus dieser Perspektive geschrieben sind.
    Mein Fazit:
    Eleanor Brown hat mit ihren „Shakespeare-Schwestern“ einen wundervollen Familienroman geschaffen, der sehr gut unterhält und genau das Richtige für einen verregneten Sonntagnachmittag ist.
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Ausgaben von Die Shakespeare-Schwestern

Taschenbuch

Seitenzahl: 374

Hardcover

Seitenzahl: 541

E-Book

Seitenzahl: 375

Besitzer des Buches 27

Update: