Venice Beach

Buch von Philippe Besson, Caroline Vollmann

Bewertungen

Venice Beach wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

(0)
(3)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Venice Beach

    Klappentext:
    Der eine ist ein Polizeiinspektor in Los Angeles und mit einer Bibliothekarin verheiratet. Der andere heißt Jack Bell, wohnt mit einer rothaarigen Beauty am Maple Drive und gilt als der neue Star in Hollywood. Diese beiden Männer wären sich nie begegnet, gäbe es da nicht den Mord an einem Prostituierten in Beverly Hills. Als der Polizist vor der Villa am Maple Drive steht, weiß er noch nichts von der Liebe seines Lebens. Beeindruckend schildert Besson die Gefühle zweier Männer, die eigentlich alles voneinander trennt. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zum Autor:
    Philippe Besson wurde 1967 in Barbezieux, einem Dorf in der Charente, geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bordeaux und der Oberstufe in Rouen, ging Besson 1989 nach Paris, wo er zunächst eine Laufbahn als Jurist und Dozent für Sozialrecht einschlug. 1999 begann er an seinem ersten Roman ›Zeit der Abwesenheit‹ zu schreiben, der Anfang 2001 in Frankreich erschien. Fortan veröffentlichte er fast jährlich einen neuen Roman.
    Philippe Bessons Bücher sind in Frankreich Bestseller. Sie wurden vielfach ausgezeichnet und in 14 Sprachen übersetzt. Sein Roman ›Sein Bruder‹ wurde von Patrice Chéreau verfilmt. (von der Verlagsseite kopiert)
    Allgemeines:
    Originaltitel: Un homme accidental
    Erstmals erschienen 2007 bei Editions Juillard, Paris
    Aus dem Französischen übersetzt von Caroline Vollmann
    180 Seiten, in Abschnitte von maximal einer halben Seite unterteilt
    Erzählt in der Rückschau aus der Ich-Perspektive des namenlosen Polizisten.
    Ein Genremix aus Schicksals-, Liebesroman und Krimi, verfasst als innerer Monolog.
    Inhalt:
    Er hat alles, was er sich für sein Leben wünscht: Eine tolle Frau, die gerade ihr erstes Kind erwartet, einen Beruf, in dem er gern arbeitet, und nette Kollegen. Bis er Jack Bell kennenlernt, der ihn in eine Achterbahn der Gefühle stürzt und am Ende mit ins Unglück zieht.
    Eigene Meinung / Beurteilung:
    Der Ich-Erzähler entspricht nicht dem Typ eines amerikanischen Romancops, sondern eher dem eines braven Beamten, der seine Fälle gemäß den Lehrinhalten der Polizeischule löst. Umso uncharakteristischer ist also das Geständnis, das er hier über seinen letzten Fall ablegt.
    Von Anfang an weiß man, dass die Geschichte mit dem Scheitern des Protagonisten auf allen Ebenen, beruflich und privat, endet. Reflektierend beschreibt der Ich-Erzähler detailgenau, was in welcher Sekunde begann, wo er hätte umkehren oder anders reagieren können und welche Schuld er wann auf sich lud.
    Im Wechsel von vorausschauenden Passagen, in denen er jeden Schritt ins Verderben andeutet, und dem Gegenwärtigen, in dem er diese Schritte tatsächlich geht, baut sich die Handlung auf; genauer gesagt: wird die Handlung nach vorne gepeitscht. Spannung und Tempo des Buches erinnern an Thriller, und man liest mit dem berühmten Blick des Kaninchens auf die Schlange: Es muss schrecklich werden. Und es wird schrecklich. Der Erzähler weiß es, der Leser weiß es … und es passiert dennoch.
    Der Erzähler reflektiert nicht über eine möglicherweise nie ausgelebte Homosexualität oder verdrängte sexuelle Empfindungen – es geht allein um Jack, einen Mann, der ihm normalerweise nicht einmal sympathisch wäre.
    Pralle, unverblümte Gefühle bestimmen den Monolog. Als müsste der Polizist nicht nur dem Leser, sondern vor allem sich selbst beweisen, dass tatsächlich tiefe Liebe ihn antreibt, und dass die erste Begegnung bereits den „Point of no Return“ erreicht. Er stellt die Beziehung zu Jack Bell als schicksalhaft dar und vergisst darüber, dass eine Entscheidung in jedem Moment möglich wäre, würde er seinem Kopf und nicht nur dem Herz und anderen Körperteilen das Urteil überlassen. Die Entschuldigungen und Beteuerungen, warum er sich doch immer weiter treiben lässt trotz seiner Ehefrau und trotz des Kindes, klingen halbherzig und wenig überzeugend. Die sexuellen Begegnungen sind zwar deutlich, aber nicht voyeuristisch beschrieben.
    Eine Empfehlung kann sich bei diesem Buch nur an diejenigen Leser richten, die sich literarisch gern in extreme Gefühle einer fesselnden Geschichte verstricken lassen und bereit sind, einer Obsession bis an ihr schlimmes Ende zu folgen.
    Fazit:
    Ein äußerst emotionales Buch, aufwühlend, aber nicht ergreifend.
    Weiterlesen

Ausgaben von Venice Beach

Taschenbuch

Seitenzahl: 180

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:07h

Besitzer des Buches 3

Update: