Zusammenfassung

Serieninfos zu Kind aller Völker

Kind aller Völker ist der 2. Band der Insel Buru Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 1993. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2003.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kind aller Völker

    Verlagstext
    Im Mittelpunkt steht der Journalist Minke, der junge Javaner aus adligem Hause. Als seine Frau von den holländischen Kolonialherren verschleppt und getötet wird, regt sich in Minke der Widerstand. Sein anfänglich überschwenglicher Glaube an die 'Europäisierung' wird schwer erschüttert und weicht einer wachsenden Skepsis. Zusammen mit einer Bauernfamilie wagt er es, sich gegen die Landnahme der Hölländer aufzulehnen.
    Der Autor
    Pramoedya Ananta Toer, 1925 in Blora auf Java geboren, ist der bedeutendste indonesische Schriftsteller. Er wuchs unter holländischer Kolonialherrschaft auf. Während der Befreiungsbewegung in Indonesien wurde er von den Holländern verhaftet. Er begann im Gefängnis zu schreiben. Freigelassen unter Sukarno, aber wegen Unterstützung der chinesischen Minderheit wieder verhaftet, verbrachte Pram, wie er von seinen Landsleuten genannt wird, viele Jahre in den Gefängnissen der Regimes. Ein Prozess wurde ihm nie gemacht. Zeitweilig durfte er in der Gefangenschaft seine schriftstellerische Tätigkeit ausüben. Nach seiner Freilassung - die zum Teil auf internationalen Druck erfolgte - begann er mit der Veröffentlichung der auf vier Teile angelegten Romanreihe über die Anfänge des indonesischen Nationalismus und Freiheitskampfes. Obwohl in mehreren Auflagen erschienen, wurden die Romane 1981 verboten. Toer stand viele Jahre unter Hausarrest in Jakarta. Er starb am 30.4.2006. (Quelle: Unionsverlag)
    Inhalt
    Ausgelöst durch die Begegnung mit der indonesischen Zweitfamilie des niederländischen Plantagenbesitzers Mellema sieht der junge Indonesier Minke das Verhältnis zwischen den Kolonialherren und der einheimischen Bevölkerung zunehmend kritisch. Mellemas Konkubine und zugleich Minkes Schwiegermutter muss hinnehmen, dass der Vater ihrer Kinder kein Testament hinterlassen hat und so der leibliche Sohn aus den Niederlanden 2/3 des umfangreichen Besitzes erben wird. Mellema hatte offenbar für den Lebensunterhalt seiner indonesischen Geliebten und seiner Kinder nicht vorgesorgt und die Frage verdrängt, ob sein ältester Sohn für die Nachfolge als Plantagenverwalter überhaupt qualifiziert ist. Die "Nyai" Sanikew ist nicht nur aufgrund der rassistischen Gesetze der Konolnialmacht und der individuellen Bosheit einzelner Personen in ihre aussichtslose Situation geraten, sondern ebenso durch Mellemas Konfliktscheu. Der beispielhafte Konflikt um ein Erbe und einen Nachfolger im elterlichen Betrieb ist in jeder Kultur und in jeder Epoche denkbar. Aufgrund der Allgemeingültigkeit der Situaton der nicht anerkannten "Witwe" bleibt der Spannungsbogen im zweiten von vier Bänden gespannt, während Minke eine interessante Entwicklung vom verwöhnten Sohn zum Querdenker vollzieht.
    Minke stammt aus einer mächtigen einheimischen Familie. Für seinen Lebensunterhalt und seine Bequemlichkeit war immer gesorgt, bisher hat er nie über die Lebensbedingungen der einfachen Javaner nachgedacht oder darüber, wer den Wohlstand seines Vaters erarbeitet hat. Durch persönliche Betroffenheit und die richtigen Fragen, die ihm gestellt werden, beginnt Minke nun über die Grenzen seiner Insel hinauszudenken. Die erste Querdenkerin, mit der der junge Mann in Kontakt geriet, war seine Lehrerin für niederländische Literatur, es folgten seine Schwiegermutter als außergewöhnlich geschickte Geschäftsfrau und schließlich der Kontakt zum Journalismus, die Minkes Kritik anregten. Wie Minke durch kritisches Nachhaken seines alten Freundes reflektiert, welchen Interessen eine Zeitung dient und welchen Interessen Minke selbst dient, je nachdem ob er niederländisch oder malaiisch publiziert, fand ich überaus spannend zu verfolgen.
    Fazit
    Pramoedya Ananta Toers Absicht, mit seiner Buchserie ein politisches Lehrstück vorzulegen, ist nicht zu übersehen. Minke trifft im für die Handlung entscheidenden Moment stets den zu seinem aktuellen politischen und sozialen Bewusstsein passenden Informanten. Die vielen Figuren aus diversen Kulturen und ihre Schicksale machen die spürbare pädagogische Absicht jedoch erträglich.
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Ausgaben von Kind aller Völker

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

Hardcover

Seitenzahl: 400

Besitzer des Buches 1

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