Shark's Fin and Sichuan Pepper

Buch von Fuchsia Dunlop

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Shark's Fin and Sichuan Pepper

    Klappentext:
    Die Sprache des Kochens in China zu lernen war, in Teilen, wie die Sprache des Lebens selbst zu lernen. Und als ich immer tiefer in meine kulinarischen Studien eintauchte, merkte ich, dass ich nicht nur kochte, sondern in einigen Wegen auch dachte, wie eine chinesische Person.
    Fuchsi Dunlop ging 1994 nach China und schwor sich von Anfang an, alles zu essen, was man ihr anbot, egal, wie bizarr es ihr als Westlerin auch vorkam. In diesem preisgekrönten Memoir ruft sie ihre sich entwickelnde Beziehung mit China und dessen Essen wieder ins Gedächtnis, von ihrer ersten, leidenschaftlichen Begegnung mit der Sichuan-Küche, durch die fordernde Lehre als chinesische Köchin bis zu Zusammenstößen mit Korruption, Zerstörung der Umwelt und Gier.
    Mit das Wasser im Mund zusammenlaufen lassenden Beschriebungen und gedankenprovozierender Prosa ist dies ein unvergeßlich Report über die erstaunlichste kulinarische Kultur der Welt.
    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:
    “Diese Chinesen essen doch einfach alles. Alles, was sich auf dem Land bewegt, es sei denn, es hat Räder, alles, was sich im Wasser bewegt, es sei denn, es ist ein Boot und alles, was sich durch die Luft bewegt, es sei denn, es ist ein Flugzeug.“ Ein altes Klischee, das aber in der ein oder anderen Art und Weise einen wahren Hintergrund hat. Fuchsia Dunlop ging zu Beginn der 90er Jahre nach Sichuan für die BBC um dort über chinesische Minderheiten und ihr Leben zu berichten – zumindest offiziell. Denn sie war in ihrem Beruf nicht erfüllt und hatte eigentlich immer eher Köchin werden wollen. Nun lebte sie im „Panda-Haus“, der Unterbringung der verhätschelten yang ren, von denen es in der Millionenstadt Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan zu dieser Zeit gerade einmal 120 gab. Während sie sich vordergründig bemühte Mandarin zu lernen um ihren Studien nachzugehen, tauchte sie immer tiefer in die Essenskultur Sichuans ein, in die Straßenmärkte, die Restaurants und die privaten Küchen. Nach und nach wurde diese Ausländerin immer mehr ein vertrautes Gesicht in Restaurantküchen, wobei sie immer wieder Dinge sah, die ihr durchaus zunächst ihre Züge entgleiten ließ.
    Je mehr sie sich an diese Anblicke gewöhnte umso mehr begann sie ein systematisches Studium der Sichuan-Küche, bis sie schließlich einen dreimonatigen Kurs an der Sichuan Hochschule für Speisezubereitung begann und dort zusammen mit einer ganzen Truppe Chinesen eine Ausbildung zur chinesischen Köchin machte. Währenddessen reiste sei in ihrer freien Zeit weiter durch die Gegend um ihre Rezeptsammlung und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Und um einfach alles zu essen, was die chinesische Küche ihr an den Kopf warf. Zurück in England schrieb sie dann ihr erstes Kochbuch über die Sichuan-Küche, angepasst an die europäischen Möglichkeiten, chinesische Zutaten zu bekommen.
    Aber das war nur der Anfang. In der Folge besuchte sie immer öfter Sichuan, aber probierte auch die deutlich andere Küche von Hongkong und Beijing, wo sie höchst eigene Erfahrungen im Zusammenhang mit Essen machte und feststellte, dass Nahrungspurismus in China nur sehr regional begrenzt ist – wie ja in anderen Ländern der Welt auch. Später zog es sie nach Hunan, wo sie sich der „revolutionären Küche“ nach dem Vorbild Mao Zedongs widmete, die ihr ein weiteres Buch wert sein sollte. Aber auch in den Grenzgebieten im Tibet und bei den Ughyuren guckte sie in die Töpfe und forschte den Wegen der Nahrung von Indien, Persien und der Türkei nach China nach. Die Verbindung nach Südamerika hatte sie ja bereits durch die Chillies in Sichuan gehabt, und später auch durch die Kartoffeln im Norden des Landes.
    „Man ist, was man isst!“ sagt ein Sprichwort und der Spagat zwischen europäischer Esskultur und Lebensweise und den verschiedenen Esskulturen und Lebensweisen, denen sie auf ihren Reisen begegnete sollten schließlich – zusammen mit Sorgen um Nahrungsverschwendung, -vergiftung und Umweltschädlichkeit – zu einem intensiven Identitätsproblem für die Autorin führen, das sie schließlich zu der Überlegung brachte, nur noch eine Reise in ein sich ständig veränderndes China in den 90ern und beginnenden 00er-Jahren zu machen. Im Jahr 2007 ging sie nach Yangzhou und fand dort ihren Gefallen an China – und auch am Essen – wieder.
    Dieses Buch ist überaus informativ und eine ganz andere – und wesentlich weitreichendere - Betrachtung Chinas, als man es sonst gewohnt ist, denn viele Autorinnen und Autoren, die über zhong guo - das „Land der Mitte“ - schreiben, haben oft kürzer oder weniger integriert im Land gelebt oder sich in weniger Provinzen aufgehalten. Und das Essen spielt im Leben der Menschen nun mal eine große Rolle – und zeigt häufig auch deutlich, wer sie sind. Liebe – auch zu einem Volk oder einem Land – geht eben oft durch den Magen und das zeigt Frau Dunlop - oder Fu Xia, wie sie von ihren chinesischen Freunden genannt wird – hier sehr deutlich.
    Die einzelnen Kapitel, mit Bezügen zur Nahrung oder auch zur Literatur, enden in der Regel mit einem Rezept, das in dem Vorhergehenden eine Rolle gespielt hat. Was allerdings wirklich fehlt – und was besonders auffällt, da die Autorin oft davon redet – sind Photos der Menschen und Gegenden, die sie beschreibt, denn die würden dieses schon sehr gute und unterhaltsam geschriebene Buch nachgerade perfekt machen.
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Ausgaben von Shark's Fin and Sichuan Pepper

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

Hardcover

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 1

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