Arnes Nachlaß

Buch von Siegfried Lenz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Arnes Nachlaß

'Arnes Nachlaß” ist die Geschichte eines Jungen, der der Gegenwart nicht standhält. Und es ist ein psychologisches Mosaik, dessen Steine sich nach und nach zusammenfügen. 'Sie beauftragten mich, Arnes Nachlaß einzupacken' - so beginnt Siegfried Lenz‘ Roman. Hans, der Ich-Erzähler sichtet die kleinen und großen Schätze, die Arne Hellmer, mit dem er zwei Jahre lang ein Zimmer teilte, zurückließ. Jener Arne Hellmer, den Hans’ Eltern nach einem schrecklichen Unglück bei sich aufnahmen. Zwölf Jahre war Arne damals, dieser außergewöhnliche Junge, der finnische Vokabeln paukt, sich 'Don Quichote' zum Geburtstag wünscht und Mühe hat, Freunde zu finden. 'Wie ein Eindringling in seine Welt, seine Tränen, seine verborgenen Hoffnungen' sieht sich Hans und entfaltet, angeregt durch die Fundstücke des Nachlasses, Arnes Geschichte. Vor dem Hintergrund des Hamburger Hafens und seiner Werften gewinnt sein Leben nach und nach Kontur, und behutsam werden seine Geheimnisse ergründet.
Weiterlesen

Bewertungen

Arnes Nachlaß wurde insgesamt 16 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

(7)
(6)
(3)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Arnes Nachlaß

    Ich habe das Buch jetzt auch gelesen und ich fand es auf seine Art wunderschön - aber auch tieftraurig.
    Wunderschön ist die Sprache von Lenz, der in Andeutungen spricht, der auch auf Details wertlegt, Kleinigkeiten beschreibt...
    und tieftraurig ist die Geschichte von Arne, der zur Familie des Ich-Erzählers kommt, als er noch ein Teenager ist. Arnes Familie ist verstorben und er hat als Einziger überlebt. Er soll ein neues Zuhause bekommen, und Arne tut alles dafür, auf seine eigene, ganz leise und zurückhaltende Art. Und genau wegen dieser bekommt er nicht, was er will: Anerkennung der "coolen" Clique, auch wenn er bereit ist, für sie alles zu tun. Sie zu unterstützen, auch wenn sie ihm nichts zurückgeben.
    Und dann ist da noch der Ich-Erzähler, der Arnes Nachlass sortieren muss und der beim Hochheben und Wegpacken der Gegenstände an so viele kleine, besondere Situationen mit Arne erinnert wird. Der dabei manchmal mit Arne spricht, als sei er noch da, als könnten sie ihre Erinnerungen zusammen belächeln oder betrauern.
    Da man von Anfang an - und bereits durch den Buchtitel weiß - was einen erwartet, ist das Buch wirklich von einer tiefen Melancholie durchzogen. Und diese lässt einen als Leser auch nicht los. Es fällt schwer zu sagen, dass es eine schöne Geschichte ist, weil sie so tragisch ist, aber auf jeden Fall zieht sie ihre Leser tief in ihren Bann und ich werde ganz sicher noch sehr lange an das Buch - und vor allem an Arne - denken.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Arnes Nachlaß

    ZUM BUCH:
    Arne wird nach dem Freitod seines Vaters mit der gesamten Familie, wobei er nur „zufällig“ überlebte, bei einem Freund des Vaters und deren Familie in einer Hamburger Abwrackwerft aufgenommen. Hans, ältester Sohn dieser Familie, erzählt Arnes Geschichte, die durch den Zusammenhang des Nachlassordnens von Anfang an unter dem Zeichen des angekündigten Endes von Arne steht. Dieses Erzählen spielt auf zwei Ebenen: jener der Jetztzeit des Ordnens und Trauerns, als auch der des Erinnerns an Arnes Leben, hervorgerufen durch die beim Ordnen des Nachlasses auftauchenden Erinnerungsstücke.
    ZUM AUTOR:
    Siegfried Lenz wurde 1926 in Lyck/Ostpreußen geboren. Nach Kriegsdienst, Desertion und Kriegsgefangenschaft studierte er nach seiner Entlassung Philosophie, Anglistik und Literaturgeschichte an der Uni Hamburg. Nach Abbruch des Studiums arbeitete er zeitweise als Journalist und dann ab 1951 als freier Schriftsteller. Er gehörte zur „Gruppe 47“.
    EINIGE BÜCHER:
    „Es waren Habichte in der Luft“, „So zärtlich war Suleyken“; „Deutschstunde“; „Heimatmuseum“...
    MEINE MEINUNG:
    Wie geht man ein Buch an, dessen Ausgang quasi schon im Anfang vorweggenommen wird? Denn der Tod Arnes steht am Anfang und am Ende der Erzählung. Doch es geht wohl eher um den Weg hin zu diesem tragischen Ende eines circa sechzehnjährigen Jugendlichen. Dabei wird mehr angedeutet als krass beschrieben: Die Suche nach Anerkennung bei der „Clique“ des Viertels, zu denen auch die Geschwister von Hans gehören. Suche, die Arne alles Mögliche in Angriff nehmen lässt.
    Siegfried Lenz findet einen eigenen, melancholischen Ton, um den Weg des Arne zu schildern. Eingebettet in die Hafenatmosphäre Hamburgs erzählt „Arnes Nachlaß“ auf eindrückliche Art von der Sehnsucht nach Gemeinschaft und das Scheitern der eigenen Erwartungen und an denen, die man den anderen zuspricht.
    Ein trauriges, aber schönes Buch...
    Weiterlesen

Ausgaben von Arnes Nachlaß

Taschenbuch

Seitenzahl: 160

E-Book

Seitenzahl: 208

Besitzer des Buches 43

Update: