Insel der Schatten

Buch von Wendy Webb, Nina Bader

Bewertungen

Insel der Schatten wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

(4)
(1)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Insel der Schatten

    Klappentext:
    Ein schicksalhafter Brief und ein unerwartetes Erbe führen Hallie James auf die Spuren ihrer Vergangenheit und die kleine Insel Grand Manitou im Süden Kanadas. Dort lebte bis vor Kurzem die berühmte Fotografin Madlyn Crane – Hallies Mutter –, von der sie glaubte, sie sei seit über dreißig Jahren tot. Mitten im November kommt sie auf der von Unwettern umtosten Insel an, wo düstere Familiengeheimnisse warten, denen sich die junge Frau nun stellen muss. Und auch die Liebe geht seltsame Wege auf dieser Insel …
    Über die Autorin:
    Wendy Webb wuchs in St. Louis Park, Minnesota auf, studierte an der Universität von Minnesota und machte ihren Abschluss in Politikwissenschaften. Sie verbrachte einige Jahre in Washington D.C. doch schließlich zog es sie zurück in ihre Heimat, wo sie sich seitdem ihrer Lieblingsbeschäftigung widmet – dem Schreiben.
    Wendy Webb lebt heute mit ihrem Sohn Ben und ihrem Partner Steve in Duluth, Minnesota.
    “Insel der Schatten“ ist ihr erster Roman.
    Allgemeines zum Buch:
    „Insel der Schatten“ umfasst 384 Seiten und gliedert sich in drei Teile. Diese beinhalten insgesamt 33 Kapitel, die mit durchschnittlich elf Seiten eine angenehme Länge haben. Zum bequemeren Lesen und zum Spannungsaufbau sind sie zusätzlich in Abschnitte unterteilt.
    Geschrieben ist das Buch aus der Sicht der Ich-Erzählerin Hallie in der Vergangenheitsform. Das Buch spielt hauptsächlich auf der kanadischen Insel Grand Manitou im Jahr 2009.
    Das Buch endet mit einer sympathischen Danksagung der Autorin.
    „Insel der Schatten“ ist als Taschenbuch bei Blanvalet erschienen. Das Cover ist hübsch gestaltet, passt aber nicht unbedingt zum Inhalt des Buches.
    Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel „The Tale of Halcyon Crane“ bei Henry Holt and Company, Inc., New York. Übersetzt wurde das Buch von Nina Bader.
    Meine Meinung zum Buch:
    Bücher, die auf Inseln spielen, umgibt oft eine besondere Atmosphäre. Es ist das Gefühl des Gefangenseins, der Enge, die für eine beängstigende und erdrückende Stimmung sorgen. Aber oft sind es auch die Bewohner der Inseln, die in ihrer verschworenen Gemeinschaft und ihrer Abneigung und Distanziertheit gegenüber Fremden für Unbehagen sorgen.
    Wendy Webb gelingt es hervorragend, die Atmosphäre und Stimmung auf der Insel Grand Manitou im Süden Kanadas einzufangen und ihren Lesern zu präsentieren. Dabei beschreibt sie sowohl die Charaktere als auch die Lebensbedingungen sehr ausführlich. Grand Manitou ist eine Insel, die von ihren Touristen lebt und die im Winter fast wie ausgestorben erscheint; auf der nur ein Mal pro Woche eine Fähre zum Festland fährt; auf der sich die Menschen noch mit Kutschen fortbewegen.
    Hallie, die Protagonistin, reist auf die Insel, um mehr über ihre Mutter herauszufinden, von der sie bislang geglaubt hatte, sie sei seit 30 Jahren tot. Doch Hallie hat vor einigen Tagen einen Brief von ihrer Mutter erhalten, in dem diese wiederum geschrieben hat, dass sie ihre Tochter seit 30 Jahren für tot gehalten hat und nur durch Zufall erfahren hat, dass sie doch am Leben ist. Das mag auf den ersten Blick sehr verwirrend klingen, ergibt aber während des Lesens schnell ein nachvollziehbares und kreatives Motiv als Aufhänger für einen Roman.
    Hallie wird jedoch nicht gerade mit offenen Armen auf Grand Manitou empfangen. Es gibt zwar ein paar Inselbewohner, die ihr freundlich begegnen, aber größtenteils wird sie mit Abneigung und feindlichen Blicken begrüßt. Vor allem die Verbindung zu ihrem Vater ist es, die dafür sorgt, dass ihr das Leben auf der Insel schwer gemacht wird. Denn vor 30 Jahren kam es auf der Insel zu einem furchtbaren Ereignis, an dem Hallies Vater nicht unschuldig sein soll. Hallie erfährt davon erst auf der Insel und somit beschäftigt sie sich nicht nur damit, mehr über das Leben ihrer Mutter herauszufinden. Vielmehr geht sie auch der Frage auf den Grund, warum ihr Vater vor 30 Jahren mit ihr überstürzt von der Insel abgereist ist.
    Eine wichtige Rolle dabei spielt Iris, die Haushälterin von Hallies Mutter, die schon ihr Leben lang in Hallies Elternhaus arbeitet. Sie erzählt Hallie Stück für Stück die Geschichte ihrer Familie, die weit in die Vergangenheit zurückreicht, bis in die Jugendjahre von Hallies Urgroßeltern. Es ist eine sehr mystische Geschichte, in der Geister und Hexen eine entscheidende Rolle spielen. Und deren Rolle scheint noch nicht beendet, denn während ihres Aufenthaltes in ihrem Elternhaus meint Hallie Kinderstimmen zu hören, die Kinderreime singen. Lichter gehen wie von Geisterhand an oder aus, der Fernseher fängt an, zu laufen. Fensterläden, die am Abend geschlossen waren, sind am Morgen geöffnet. Ein weißes Band erscheint und Kinderlachen erklingt. Diese Szenen sind so lebendig und atmosphärisch geschrieben, dass sich die unheimliche Stimmung fast greifen lässt und für Gänsehaut beim Leser sorgt.
    Je mehr Hallie über die Geschichte ihrer Familie erfährt, umso mehr Erinnerungen an die ersten fünf Lebensjahre auf Grand Manitou kehren zu ihr zurück. Und plötzlich ahnt Hallie, was vor 30 Jahren in dem Haus ihrer Familie passiert ist. Bis es jedoch zur Auflösung des Rätsels um Hallies Vater kommt und die Frage beantwortet wird, warum Hallies Mutter ihre Tochter seit 30 Jahren für tot geglaubt hat, passieren einige überraschende Ereignisse, die spannend und teilweise auch unheimlich sind.
    Als 35-jährige Frau war es für Hallie ein herber Schlag, als sie von ihrem Mann verlassen wurde. Auf der Insel lernt sie zwei Männer kennen, die ihr auf Anhieb sympathisch sind und zu denen sie sich hingezogen fühlt. Diese Gefühle beruhen durchaus auf Gegenseitigkeit und so entwickelt sich zwischen Hallie und einem der beiden Männer eine schöne Liebesbeziehung, die der Handlung des Romans Vielseitigkeit verleiht.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig. Wendy Webb gibt sich viel Mühe damit, sowohl die Umgebung, in der das Buch spielt, als auch die Charaktere anschaulich zu beschreiben. Das Buch liest sich sehr leicht und angenehm. Der Lesefluss wird konstant aufrechterhalten, wofür vor allem die vielen Spannungselemente sorgen. Doch es gibt auch ruhige Szenen, die dennoch das Interesse des Lesers wecken.
    „Insel der Schatten“ ist weder ein typischer Frauenroman, noch ein Familienroman wie jeder andere. Stattdessen ist er durch seinen mystischen Anklang sehr besonders und die Tatsache, dass das Buch auf einer Insel im November spielt, verleiht dem Buch seinen ganz eigenen Reiz.
    Mein Fazit:
    Ein atmosphärisch dichter Roman, der mit seiner mystischen Geschichte für allerhand Gänsehaut und Spannung sorgt.
    Weiterlesen

Ausgaben von Insel der Schatten

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 385

Besitzer des Buches 10

Update: