Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Freiheit

Patty und Walter Berglund – Vorzeigeeltern und Umweltpioniere, fast schon ideale Nachbarn in ihrer selbst renovierten viktorianischen Villa in St. Paul – geben plötzlich Rätsel auf: Ihr halbwüchsiger Sohn zieht zur proletenhaften republikanischen Familie nebenan, Walter lässt sich zum Schutz einer einzigen Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Hausfrau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, ein Rockmusiker, damit zu tun? Auf einmal lebt Patty ihre kühnsten Träume, führt sie ein Leben ohne Selbstbetrug. In diesem Roman einer Familie, der zugleich ein großes Epos der letzten dreißig Jahre amerikanischer Geschichte ist, erzählt Jonathan Franzen von Freiheit – dem Lebensnerv der westlichen Kulturen – und auch dem Gegenteil von ihr, zeigt die tragikomischen Verwerfungen zeitgenössischer Liebe und Ehe, Freundschaft und Sexualität. «Freiheit» ist ein bedeutsames Buch über unser Leben in einer immer unübersichtlicher und fragiler werdenden Welt.
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Bewertungen

Freiheit wurde insgesamt 25 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Freiheit

    Es ist schon Monate her, dass ich Freiheit gelesen habe, aber ich behalte diesen Roman als den möglichen Klassiker unter den Gesellschaftsromanen unserer Zeit für künftige Generationen in Erinnerung, als der er von einigen Kritikern bezeichnet wird. Dadurch, dass ich im Moment wieder mal einen Thomas Mann lese (Doktor Faustus, definitiv nicht der beste Roman des Autors), fühle ich mich ständig an Jonathan Franzen erinnert, zum einen weil Franzen selbst oft genug betont, dass die Schriftsteller der deutschen Moderne seine Einstellung zur Literatur grundlegend geprägt haben, und weil ich meine, bei beiden Autoren die steife Beflissenheit, gesellschaftliche Korrektheit aufzuzeigen, zu verspüren glaube. Und weil bei beiden Autoren gerade die Stellen so lesenswert erscheinen, in denen ihre Figuren es nicht schaffen, sich den gesellschaftlichen Konventionen anzupassen, und mehr oder weniger ins Chaos des "richtigen Lebens" ausbrechen. An diesen Stellen spürt man meines Erachtens als Leser immer wieder, was das eigentlich heißt, das richtige und echte Leben.
    So ist es doch auch in diesem Riesen-Gesellschaftsroman Freiheit: die Protagonistin Patty versucht konstant, sämtliche Konventionen des gesellschaftlich etablierten Familienlebens der Vorstadt mitzumachen - nein, sie versucht eigentlich, dabei immer noch ein Stück besser zu sein als der Rest. Und damit sind wir doch schon beim zentralen Thema, das sämtliche Seiten dieses Buches durchzieht: ständiger Ehrgeiz mit dem dazugehörenden Wettbewerbsdruck, in den wir uns alle so willig hineinzwängen lassen. Egal, ob es um die Zuneigung eines Menschen geht, um Kinder als Vorzeigeobjekte, um den familiären Vorstadtwohlstand, um Karriere im Beruf etc. etc., diese Menschen im Buch nehmen ständig mit maximalem Ehrgeiz an einem gesellschaftlichen Konkurrenzkampf, also quasi an einem Wettrennen teil, von dem sie sich anscheinend nie die Frage stellen, ob sie sich dafür zur Teilnahme überhaupt irgendwann aus freiem Willen angemeldet haben. Das Tolle an der ganzen weit verzweigten Handlung im Buch liegt für mich genau darin, dass sie dumpf in ihrem Unterbewusstsein spüren, dass sie im Inneren nicht diese glücklichen Menschen sind, die nach außen hin darzustellen sie die heutigen gesellschaftlichen Konventionen zwingen, und dass Franzen konsequenterweise ein wahres Tohuwabohu an innerer Aufruhr veranstaltet, das nach außen hin immer größere Kreise zieht, und zwar für beinahe alle Beteiligten.
    Dass der Autor dabei Patty keine eigene Stimme verliehen hat, sondern sie ihr Tagebuch in seinem ihm eigenen Erzählstil schreiben lässt (das wäre Thomas Mann allerdings wahrscheinlich nicht passiert), dass das Ende ein klitzekleines Bisschen ins Kitschige abdriftet, und dass er zwei absolut platte Szenen mit Fäkalienhumor eingebaut hat (da hätte er ruhig mal auf seinen Freund DFW hören sollen, der so etwas als "body function humour" bezeichnet hat), verzeihe ich Jonathan Franzen trotzdem, weil ich einfach finde, dass solche Bücher, die uns den Spiegel der gesellschaftlichen Zwänge vorhalten, die wir gar nicht mehr an uns wahrnehmen, weil wir sie bereits zu sehr verinnerlicht haben, lesenswert und notwendig sind, auch wenn sie damit aufzeigen, dass wir als Prototypen der heutigen Gesellschaft völlig unsympathische Individuen repräsentieren.
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  • Rezension zu Freiheit

    Nachdem mir "Die Korrekturen" sehr gut gefallen hat, war ich natürlich sehr neugierig auf das neue Epos von Jonathan Franzen. Es ist den "Korrekturen" sehr ähnlich, von Aufbau, Inhalt und Umfang her, doch hat es mich nicht so in seinen Bann gezogen, wie damals die Korrekturen.
    Ich bin nicht sicher, wie tiefgründig bzw. oberflächlich die Geschichte ist, glaube aber doch, einiges an Tiefgründigem herauszulesen. Zum einen begegnet man immer wieder - in allen möglichen Varianten und Definitionen - dem Begriff "Freiheit", ohne dass dieser aber überstrapaziert wird. Sei es politische, persönliche, sexuelle Freiheit oder Gedanken- und Meinungsfreiheit. Sei es die Freiheit,selber eine Entscheidung zu treffen oder auch die Freiheit dies nicht zu tun und die Sachen auf sich zukommen zu lassen. Und trotzdem gibt es die allgemein gültige Freiheit nicht bzw. stellt sich heraus, dass die persönlich empfundene Freiheit mit vielen Unfreiheiten verbunden ist.
    es ist eine typische amerikanische Familiengeschichte, die hier erzählt wird, und der wir in der Literatur immer wieder begegnen. Die europäischen Wurzeln, der Drang, sich von diesen zu lösen, die Beschreibung des American Way of Life (die meiner Meinung nach Franzen ganz hervorragend gelingt!), sehr zeitkritisch in Bezug auf Politik, Globalisierung, Gesellschaft, Kapitalismus usw. Inwiefern hier mit Stereotypen und mit Klischees gearbeitet wird, kann ich schwer beurteilen, aber ich fand, dass Franzen den Puls der Zeit sehr gut trifft und mir schon begreiflich machen konnte, wie die Amerikaner (oder der Großteil davon) so ticken. In diesem Zusammenhang fand ich die Beschreibung
    Für das vorhersehbare und wenig überraschende sowie für die teils grauenhafte deutsche Übersetzung und der einen oder anderen Länge in diesem Buch gibts von mir
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  • Rezension zu Freiheit

    Originaltitel: Freedom
    Kurzbeschreibung
    Patty und Walter Berglund - Vorzeigeeltern und Umweltpioniere, fast schon ideale Nachbarn in ihrer selbst renovierten viktorianischen Villa in St. Paul - geben plötzlich Rätsel auf: Ihr halbwüchsiger Sohn zieht zur proleten­haften repub­likanischen Familie nebenan, Walter lässt sich zum Schutz einer einzigen Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Hausfrau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, ein Rockmusiker, damit zu tun? Auf einmal lebt Patty ihre kühnsten Träume, führt sie ein Leben ohne Selbstbetrug.
    In diesem Roman einer Familie, der zugleich ein großes Epos der letzten dreißig Jahre ame­rika­nischer Geschichte ist, erzählt Jonathan Franzen von Freiheit - dem Lebensnerv der westlichen Kulturen - und auch dem Gegenteil von ihr, zeigt die tragikomischen Verwerfungen zeitgenössischer Liebe und Ehe, Freundschaft und Sexualität. Freiheit ist ein bedeutsames Buch über unser Leben in einer immer unübersichtlicher und fragiler werdenden Welt. (Quelle: amazon)
    Der Autor:
    1959 in Western Springs / Illinois geboren, wuchs in einer Vorstadt von St. Louis auf. 1988 veröffentlichte er den Roman "The Twenty-Seventh City", 1992 "Strong Motion". Für seinen dritten Roman und sensationellen Erfolg "The Corrections" erhielt er 2001 den National Book Award verliehen. Schon vorher hat ihn die Zeitschrift The New Yorker unter die "Twenty Writers for the 21st Century" gerechnet. Jonathan Franzen lebt in New York.(Quelle: rowohlt)
    Meine Meinung
    Im Vordergrund steht die Liebesgeschichte von den Berglunds.
    Walter und Patty Berglund sind mit ihren Kindern Jessica und Joey lange eine Vorzeigefamilie; er ist Anwalt, sie ist Hausfrau und Mutter und beide wollen es besser machen als ihre Eltern. Doch sie müssen erkennen, dass sich die Fehler wiederholen.
    Jonathan Franzen greift weit zurück in die Vergangenheit von Walter und Patty, erzählt von ihrer Kindheit und Jugend, über Lebensentwürfe und über das Scheitern. Patty, die in ihrer Schulzeit vergewaltigt wurde, ist nicht zufrieden mit sich und ihrer Lebenssituation. Walter liebt sie bedingungslos, zudem engagiert er sich für den Umweltschutz - besonders für eine Vogelart.
    Erzählt wird aber auch von Joey und auch von Walters Freund Richard Katz, ein Musiker und das Gegenteil von Walter; auf ihn hatte es Patty zeitweise abgesehen, entschied sich dann aber für Walter.
    Viele Themen hat Jonathan Franzen in den gut konstruierten Roman gepackt - Überbevölkerung, Irakkrieg, Alkoholismus, Umweltschutz, Kohleabbau und noch einiges mehr; fast zu viel, denn manches kam m. E. zu plakativ rüber.
    Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen; Jonathan Franzen versteht es, eine Geschichte aufzubauen, die einen auch über 736 Seiten fesseln kann.
    Bei der Sternchen-Bewertung schwanke ich noch ein wenig; ich muss zugeben, ich tue mich ein wenig schwer.
    Jetzt bin ich auf weitere Meinungen gespannt.
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Ausgaben von Freiheit

Hardcover

Seitenzahl: 736

Taschenbuch

Seitenzahl: 752

E-Book

Seitenzahl: 717

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