Schwarze Vögel
Buch von Gunnar Gunnarsson, Karl-Ludwig Wetzig
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Buchdetails
Titel: Schwarze Vögel
Gunnar Gunnarsson (Autor) , Karl-Ludwig Wetzig (Übersetzer, Nachwort)
Verlag: Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 304
ISBN: 9783150106839
Termin: Oktober 2009
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Schwarze Vögel
'Den immer noch unübertroffenen isländischen Krimi Nr. 1' hat man Svartfugl (1929) zu Recht genannt, dessen Handlung auf einem aufsehenerregenden authentischen Rechtsfall fußt, der in einer der grandiosesten Landschaften Islands spielt:
Im Jahr 1802 war in den Westfjorden ein ehebrecherisches Paar in einem Indizienprozess zum Tod verurteilt worden, weil man zu wissen glaubte, dass sie gemeinschaftlich die jeweiligen Ehegatten aus dem Weg geräumt hätten. Gunnarsson studierte die Akten des dramatischen Prozesses in Kopenhagen, bevor er die Arbeit an seinem stilistisch anspruchsvollen und raffiniert gebauten Roman aufnahm.
Sein Erzähler, der örtliche Kaplan, der als Seelsorger und Belastungszeuge zugleich in einem doppelten Spiel mit den Angeklagten gefangen ist, erkennt im Rückblick, wie haarfein und brüchig die Trennlinie zwischen Recht und Unrecht, Opfer und Täter sein kann und wie sehr er sich selbst auch früher schon in Schuld verstrickt hat; nur büßen müssen die Anderen. Oder büßt er auf andere Weise? 'Als die Verurteilten hinausgeführt waren, ging ich zu Richter Scheving. ›Jetzt haben auch wir getötet‹, sagte ich. ›Menschenopfer wird es zu allen Zeiten geben‹, lächelte er nachsichtig zurück, ›in der einen oder anderen Form‹.'
Unter Berücksichtigung der späteren isländischen Fassung des Autors nach dem dänischen Original übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Karl-Ludwig Wetzig.
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Bewertungen
Schwarze Vögel wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Schwarze Vögel
- €nigma
Ich habe "Schwarze Vögel" heute beendet und stimme der ausführlichen Rezension weiter oben zu.Weiterlesen
Das Buch ist eine Mischung aus Roman, in dem moralische Fragen erörtert werden und ein eindrucksvolles Bild dieser abgeschlossenen Gesellschaft in der schroffen isländischen Landschaft gezeichnet wird, und Krimi, wobei es um Aufklärung eines vermuteten Verbrechens durch eine Gerichtsverhandlung geht.
Die interessantesten Figuren sind der Ich-Erzähler Kaplan Eiúlfur Kolbeinsson, der zwischen christlicher Nächstenliebe und Verständnis für die "Sünder" seines Sprengels und der Aufrechterhaltung moralischer Gesetze auch durch harte Maßnahmen schwankt, sowie der erbarmungslose Richter Scheving, dessen Charakter ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Jemand, der so (durch Tratschereien und Gerüchte) voreingenommen ist, sollte kein Richter sein dürfen. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum er dermaßen persönlich in diesem Fall engagiert ist, dass er alle - auch unlautere - Mittel ausschöpft, um zum für ihn von vornherein feststehenden Schuldspruch zu kommen.
Die Charakterzeichnung der beiden Angeklagten finde ich in ihrer "Ausgewogenheit" sehr gelungen, sie bleiben trotz der schweren Verbrechen, die ihnen zur Last gelegt werden, immer noch Menschen, mit denen sich der Leser identifizieren kann.
In den Sprachstil musste ich mich die ersten Seiten etwas einlesen, zumal der Erzähler seine Geschichte mit einem Ereignis 15 Jahre nach der eigentlichen Haupthandlung beginnt. Danach hat mir der Erzählstil sehr zugesagt und machte die Person des Erzählers sehr greifbar.
Vermisst habe ich eine Landkarte Islands im Einband und ein Personenverzeichnis, ich hatte mit den ganzen isländischen Orts- und Personennamen (es kamen zu allem Überfluss mehrere gleichnamige Personen vor: Jón, Guðrun) gelegentlich Probleme.
Ich vergebe .
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