Einmal Marathon in New York! Von Null auf Zweiundvierzig: Wie ich zur Marathonläuferin wurde

Buch von Iris Gehrmann, Thomas Wessinghage

Bewertungen

Einmal Marathon in New York! Von Null auf Zweiundvierzig: Wie ich zur Marathonläuferin wurde wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Einmal Marathon in New York! Von Null auf Zweiundvierzig: Wie ich zur Marathonläuferin wurde

    "Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennen lernen willst, dann lauf einen Marathon", sagte einst der mehrfache Olympiasieger Emil Zatopek. Sich "freilaufen", ihr Leben umkrempeln, mehr für sich tun und selbstbewusster werden - das wollte auch Iris Gehrmann, als sie im Fernsehen den Aufruf zur Teilnahme an einem "Experiment" sieht.
    Die Wissenschaftsredaktionen des SWR und des NDR wollten es genau wissen: Ist es möglich, dass absolute Nichtläufer innerhalb eines Jahres einen Marathon bestreiten können, und was passiert mit ihnen auf diesem langen Weg? Einem entsprechenden Casting-Aufruf folgten 17000 Bewerbungen. Vom SWR wurden sieben Kandidaten für die dreiteilige Fernsehdokumentation "Von Null auf 42" ausgewählt - Iris Gehrmann war eine von ihnen.
    Es ist ein Traum vieler Menschen, den "inneren Mount Everest" zu erklimmen - für Iris Gehrmann ist er Wirklichkeit geworden. Bis es allerdings so weit war, dass sie sagen konnte: "ICH habe es wirklich geschafft!", vergingen für sie und ihre Familie lange, zum Teil qualvolle Monate. Der anfänglichen Euphorie folgten immer wieder Rückschläge. Die Vorbereitung auf den Marathon spülte gnadenlos alle körperlichen Schwachstellen an die Oberfläche.
    Iris Gehrmann beschreibt in "Einmal Marathon in New York" ihren Kampf zwischen Aufgeben und Fortsetzen. Die Autorin berichtet, wie sie Laufen, Arbeit und Haushalt unter einen Hut bekommen hat und spricht offen darüber, wie sich das Leben innerhalb der Familie, ihr Körper und ihre Psyche im Verlauf dieses Jahres verändert haben.
    Ich bin vor einiger Zeit mal auf das oben erwähnte Buch "Von Null auf 42" (zur Fernsehsendung gab's auch ein Buch) gestoßen, und da ich selbst Läuferin bin, habe ich mal einen Blick hineingeworfen. Vor kurzem habe ich dann das Buch von Iris Gehrmann entdeckt und gleich mal gekauft, da ich das Experiment an sich eigentlich sehr interessant fand. Wer hat schon die Möglichkeit, sich als völlig unsportlicher Mensch mit einer professionellen medizinischen Betreuung auf einen Marathon vorzubereiten? Und dann auch noch den New York-Marathon. Ich wollte unbedingt mal von den ganzen Irrungen, Wirrungen und Widrigkeiten eines Normalsterblichen auf dem Weg zum Marathon lesen, und nicht immer nur, wie es die ganzen Supersportler schaffen - dafür schien dieses Buch nahezu perfekt.
    Aufgebaut ist es quasi als Tagebuch, gegliedert (logischerweise) nach Tagen - einige Einträge länger, andere kürzer. Was mir sofort auffiel, und was mich persönlich auch ein wenig gestört hat, ist die Tatsache, dass zum Einen die Schrift relativ klein ist, zum Anderen die einzelnen Kapitel (also die Tageseinträge) alle direkt aufeinander folgen. Es ist also nicht, wie meist üblich, so, dass mit einem neuen Kapitel eine neue Seite anfängt, sondern es ist alles hintereinanderweg geschrieben. Das erscheint manchmal ein wenig "erschlagend".
    Womit ich mich wirklich nicht sonderlich anfreunden konnte war allerdings der Schreibstil. Er ähnelt wirklich sehr einem Tagebuch, was zwar prinzipiell nicht schlecht ist, aber diesem Buch merkt man doch an, dass ein gewisser Feinschliff fehlt. So "hoppelt" man teilweise ohne Zusammenhang von einem Ereignis zum nächsten - innerhalb von zwei Sätzen, wohlgemerkt - und ist erstmal irritiert, weil man so schnell gar nichts mit der Änderung im Geschehen anzufangen weiß. Zudem verwirrt irgendwann die immense Menge an Namen; zwar werden die meisten kurz in Zusammenhang gebracht (Frau von XY, Aufnahmeleiter oder so ähnlich), aber der Zusammenhang wird auch wirklich nur dieses eine Mal erwähnt. Da im nächsten Satz u. U. schon wieder drei neue Namen folgen hab ich es irgendwann aufgegeben. Die "wichtigsten" Leute konnte ich zuordnen, einige andere sind leider auf der Strecke geblieben.
    Man bekommt wirklich einen guten Einblick, was eine Marathonvorbereitung Otto Normalverbraucher abverlangt. Wieviel Zeit dabei draufgeht, welche medizinischen Probleme auftreten können und wie die Familie und Freunde reagieren. Trotzdem hätte ich mir hier noch einen etwas tieferen Einblick gewünscht, es wird alles sehr schnell abgehandelt und nicht mal näher erläutert. Gerade auf die psychische Belastung, die bei Iris aufgrund dauernder Verletzungen immens ist, wird nicht näher eingegangen. Schade eigentlich. Zuguterletzt hätte ich mir zumindest am Schluss noch einen kurze Erläuterung gewünscht, was es jetzt mit ihren medizinischen Problemen auf sich hatte und ob sie nach dem Marathon in den Griff zu kriegen waren. Das fehlt leider völlig - mit Ankunft am Flughafen nach dem Marathon ist das Buch auch schon zu Ende.
    Alles in allem ganz nett zu lesen, wenn man sich für die Materie interessiert, aber der Schreibstil und die "Oberflächlichkeit" schrecken ein wenig ab.
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Ausgaben von Einmal Marathon in New York! Von Null auf Zweiundvierzig: Wie ich zur Marathonläuferin wurde

Taschenbuch

Seitenzahl: 200

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  • Mitglied seit 3. Februar 2006
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