Offen und ehrlich

Buch von Melissa Etheridge, Laura Morton, Angelika Inhoffen

Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Offen und ehrlich

    Dies ist die Autobiographie einer der emotional bewegendsten Sängerinnen des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Als ihr erstes Alben herauskam und im Jahr 1988 auch durch die deutschen Charts und Diskothek raste sorgten ihre energiegeladenen Riffs und ihre wie Finger an Gitarrensaiten zerrende Texte für wilde Zuckungen auf den Tanzflächen und so manche Träne im harten Auge. Hier schien jemand zu sein, der Liebe auf einem Level verstand und sein Verständnis über den Schmerz, der damit einher geht in der Liebe zu verlieren so gut transportieren konnte, dass es wirklich niemanden kalt ließ. Wer jemals ein Konzert mit diesem kleinen emotionalen Dynamo erlebt hat ist sich sicher, dass dieser Schein nicht trügt.
    Der autobiographische Text erklärt die Hintergründe und Begleitumstände einige der bekanntesten Songs und zusammen mit den zahlreichen Photos bekommen so Songs, die man schon als alte Freunde sehen kann eine noch tiefere emotionale Wirkung, als sie die ohnehin schon haben. Es wird der Gang der Künstlerin erzählt von ihrem Elternhaus in Kansas, in der es eine Form des Missbrauchs gab, wie er erst in den letzen 1 ½ Jahren ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt, durch die Schule in der sie auch ihre eigene Homosexualität entdeckte und ihre Wurzeln als Künstlerin ans College, wo sie begann mehr und mehr ihren eigenen Weg zu finden und sich eine eigene Identität aufzubauen bis hin zu den turbulenten Ereignissen in ihrem Leben die sich in den beiden Alben „Breakdown“ und „Skin“ niederschlagen.
    Wenn man dieser Autobiographie folgt, dann zeichnen Miss Etheridges Lieder ihr Leben und Werden in einer Art und Weise nach, wie man dies heutzutage von den stromlinienförmig auf den Markt angepassten Trällerern und Trällerinnen gar nicht mehr gewohnt ist. Sehr verschiedene Dinge spielen dabei eine Rolle, aber die Suche nach Liebe und Anerkennung ist sicherlich eines der grundlegenden Motive in diesem Leben, das dort vor uns ausgebreitet wird. Dabei sind sowohl ihre Homosexualität – die sie für sich selbst kaum problematisiert, nur in Bezug auf andere – als auch ihre Muttervaterschaft von zwei Kindern mit ihrer ehemaligen Lebensgefährtin Julie prägende Momente, die ihr Leben – abgesehen von ihrem Erfolg als Sängerin – von anderen Leben unterscheidet. Und die dieses Buch, neben seinem immer versöhnlichen Ton, sehr lesenswert macht.
    Als Autobiographie ist dieses Buch etwas anders, als man es von solchen Büchern normalerweise gewohnt ist. Es gibt kaum Angaben von Daten und auch keinen Apparat mit Zeitleiste oder Veröffentlichungsregister – wobei gerade Letzteres bei einer Autobiographie einer Künstlerin schon erstaunlich ist. Lediglich ein Plakat mit den bisherigen CDs ist hinten auf der letzten Seite abgedruckt. Es geht hier wohl wirklich darum, den Fans etwas über die Interpretin und Songschreiberin an sich zu erzählen – auf teilweise sehr persönlicher Ebene – und weniger darum durch die Autobiographie noch Promotion zu betreiben. Was schon sehr sympathisch ist. Auch, dass sie, obwohl ihr oft Unrecht geschieht, nie den Menschen etwas nachträgt und dieses Buch auch nicht als Möglichkeit zur Abrechnung benutzt ist überaus positiv und bestätigt, was k.d.lang mal über sie gesagt hat: Melissa Etheridge ist großzügig. Auch in der Art, wie sie uns an ihrem Leben teilhaben lässt.
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Ausgaben von Offen und ehrlich

Hardcover

Seitenzahl: 280

Besitzer des Buches 1

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