Das Gedächtnis des Wassers

Buch von François Gantheret, Dirk Hemjeoltmanns

Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Gedächtnis des Wassers

    Klappentext:
    Ein Dorf in den Savoyer Alpen. Dreißig Jahre nach dem gewaltsamen Tod seiner Jugendliebe Claire kehrt Paul in seinen Heimatort zurück. Überraschend trifft er auf die Konzertpianistin Béatrice, die Claire erstaunlich ähnlich sieht. Er spürt, dass nicht nur sein und ihr Leben, sondern das Schicksal des ganzen Dorfes von dem nicht aufgeklärten Tod Claires bestimmt wird.
    Ein bezwingender Roman über Liebe, Täuschung, die Macht der Verdrängung sowie die Macht der Erinnerung. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zum Autor:
    François Gantheret ist ein in Frankreich hochgeschätzter Psychoanalytiker und war Professor für Psychopathologie an der Universität Paris VII. Er hat bei Éditions Gallimard bislang mehrere Essaybände und Romane veröffentlicht. Sein erster Roman ›Verlorene Körper‹ (fr. ›Les corps perdus‹) wurde 2004 mit dem Prix Ulysse und 2005 mit dem Prix Cinélect ausgezeichnet. Sein Roman ›Das Gedächtnis des Wassers‹ erhielt 2007 den Prix littéraire Rosine Perrier. Er ist zudem Autor einer Cézanne-Biografie. Er lebt in Paris. (von der Verlagsseite kopiert)
    Allgemeines:
    Originaltitel: Comme le murmure d'un ruisseau aus dem Französischen übersetzt von Dirk Hemjeoltmanns
    179 Seiten in 36 Kapiteln
    Inhalt:
    Paul, seit 30 Jahren in Paris lebend und als Psychologe tätig, muss in seinen Heimatort Anglette in den Alpen zurückkehren, um Haus und Hof seiner verstorbenen Eltern zu verkaufen. Dies behagt ihm zunächst nicht, weil er sich mit zuvielen schlimmen Erinnerungen konfrontiert sieht und mit Menschen, denen er eigentlich nicht begegnen will, darunter dem Geschwisterpaar Aline und Baptiste. Und immer noch werden seine Gedanken von Claire beherrscht, seiner Jugendliebe, die, damals 16jährig, ermordet aufgefunden wurde - Täter bis heute unbekannt. Doch es kommt anders: Als Paul erfährt, dass Claires Elternhaus, ein Chalet, zum Verkauf steht, und als er aus dem Haus Klavierspiel hört, beschließt er spontan, es zu erwerben, zu renovieren und zumindest einige Wochen im Jahr zu bewohnen.
    Eigene Meinung:
    Hier lockt der Klappentext nicht mit der ganzen Wahrheit: Noch bevor Paul die Klavierspielerin Béatrice trifft, weiß er, dass sie Claires jüngere Schwester ist.
    Mit dem ungeklärten Mord wird zwar eine leichte Spannung aufgebaut, aber er steht nicht im Zentrum der Ereignisse. Der Leser - nicht Paul - erfährt, was damals geschah, jedoch durch eine so verwirrende Schilderung, dass ich nach dreimaligem Lesen des betreffenden Kapitels nur ahnen kann, wer von den beiden möglichen Personen Täter, wer Helfershelfer ist.
    Das im Titel genannte Wasser ist ein felsiger Gebirgsbach, der das Dorf an einer Seite begrenzt, in dem ein Mann ertrinkt und an dem einst Claires Leiche gefunden wurde. Doch er ist mehr als ein Ort; er ist die Poesie und die Musik, die das frühere und das heutige Geschehen begleiten, er ist zugleich die Bedrohung und das Zuhause-Gefühl.
    Die wenigen Nebenfiguren sind allesamt vom selben Schlag: Gezeichnet von ihrer bäuerlichen Arbeit, wortkarg, zurückhaltend in Emotionen, schwerfällig. Als individuelle Gesichter treten nur Aline und Baptiste hervor, aneinander geschmiedet durch ein schweres Familienschicksal und ein inzestuöses Verhältnis. Alles, was bis dahin poetisch dicht in schöner Sprache, treffenden Vergleichen und lebhaften Bildern gezeichnet ist, hört bei Aline und Baptiste auf, wird rauh, hart und überdeutlich.
    Fazit:
    Ein Buch, das durch seine Ausdrucksstärke besticht, aber Schwächen in der Charakterisieung der Personen und der Stringenz der Handlung aufweist.
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Ausgaben von Das Gedächtnis des Wassers

Taschenbuch

Seitenzahl: 184

Besitzer des Buches 3

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  • Mitglied seit 11. September 2007
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