So grün war mein Tal

Buch von Richard Llewellyn, Albert Gysin

Zusammenfassung

Serieninfos zu So grün war mein Tal

So grün war mein Tal ist der 1. Band der So grün war mein Tal Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 1939. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1975.

Bewertungen

So grün war mein Tal wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu So grün war mein Tal

    Huw Morgan nimmt Abschied von dem Tal, in dem er aufgewachsen ist. Ein Abschied, der wehtut, aber unumgänglich ist, weil das Bergarbeiterdorf von einst fast vollständig von der riesigen, stets wachsenden Schlackehalde des Bergwerks aufgefressen wurde und auch das Häuschen seiner Eltern innerhalb kürzester Zeit nicht mehr bewohnbar sein wird.
    Ein letztes Mal sieht er sich um und erinnert sich zurück an die ersten Jahrzehnte seines Lebens - an seine vielen Geschwister und ihre so unterschiedlichen Lebenswege, an seine Eltern, die sich zeitlebens in unsentimentaler, aber doch sehr zärtlicher Liebe zugetan waren, an ausgelassene Feste mit viel Gesang, an die verhasste Schule, an einen Prediger von ruhiger Lebensweisheit, an Unterricht im Boxen, an viele schlichte, aber köstliche Mahlzeiten, die er genossen hat und an den Zusammenhalt, der trotz aller möglichen Konflikte in der Familie herrschte.
    Und natürlich an die Kohlebergwerke, in denen fast alle Männer aus den umliegenden Tälern arbeiteten, an die schweren Arbeitsbedingungen unter Tage, die immer wieder Opfer forderten, und an die sich allmählich formierende Arbeiterbewegung, die gegen Ausbeutung und Lohndumping zu protestieren versuchte.
    Richard Llewellyn zeichnet in diesem wunderschönen Buch das Porträt einer Gegend, die es so schon lange nicht mehr gibt, von der leisen Melancholie der Erinnerung an vergangene Zeiten überhaucht, aber nie verklärend. Ohne große Umschweife schildert er die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bergleute, das Zusammenleben in der Großfamilie und im Dorf mit all seinen schönen und schwierigen Seiten und Huws eigenen Werdegang, direkt und sehr bildhaft.
    Es ist eine überschaubare Welt, geprägt von einfachsten Wohnverhältnissen und schwerer Arbeit, aber auch von Lebenslust, temperamentvollen Auseinandersetzungen und dem einen oder anderen rauschenden Fest. Es gelten klare Regeln, deren Einhaltung allerdings manchmal an Scheinheiligkeit grenzt.
    Das Wohlergehen aller hängt von den Bergwerken ab, doch die Bergwerksbesitzer zeigen sich teils recht hartleibig gegen die Forderungen der Arbeiter, die für bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne streiken - und damit ihre Familien an den Rand des Abgrunds bringen, als die Arbeitgeber nicht einlenken. Der Kampf um mehr Lohngerechtigkeit, menschliche Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt auch die Umweltbelastung durch Abraum und Luftverschmutzung spielen eine tragende Rolle im Buch.
    Manchmal lösten sich Konflikte für meinen Geschmack ein bisschen zu schnell in allgemeiner Einsicht und Wohlgefallen auf, und beim einen oder anderen Kommentar zum Wesen der Frau schüttelt man aus heutiger Sicht schon mal den Kopf, doch bei einem 80 Jahre alten Buch drücke ich da eher ein Auge zu als bei einem modernen Roman. Die weiblichen Figuren selbst lassen jedenfalls kaum zu wünschen übrig, sie sind tough, zupackend und klug und wissen, was sie wollen.
    Die Übersetzung von Albert Gysin klingt für heutige Leser manchmal vielleicht etwas altmodisch, passt aber perfekt zu dem Buch, das um die Jahrhundertwende spielt und macht durchaus mit den Charme des Buches aus. Einige Sätze hätte ich mir am liebsten herausgeschrieben. Das Ende hat mich dann tatsächlich zu Tränen gerührt, und ich habe das einst so grüne Tal nur ungern mit Huw verlassen.
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Ausgaben von So grün war mein Tal

Taschenbuch

Seitenzahl: 506

Hardcover

Seitenzahl: 443

So grün war mein Tal in anderen Sprachen

  • Deutsch: So grün war mein Tal (Details)
  • Englisch: How Green Was My Valley (Details)

Besitzer des Buches 5

Update: