Liebesgeschichten

Buch von Adolf Muschg

  • Kurzmeinung

    tom leo
    Liebesgeschichten? Nun ja... - man kratzt sich den Kopf und sagt sich: gut geschrieben. Stellt dieses und jenes in Frage

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Liebesgeschichten

»Adolf Muschgs neue Erzählungen sind ›Liebesgeschichten‹; die sich als Prozeßberichte, ›Prozeßberichte‹; die sich als Liebesgeschichten lesen lassen. Sie handeln von alltäglichen, juristisch nicht einklagbaren Delikten: Täuschung durch Körpernähe, falsch gemünzte Erwartungen, gutwillige Unwahrheiten. Durch ›so eine Liebe‹ werden Leute um ihr eigenes Leben betrogen und können sich darum nie recht schuldig fühlen, wenn sie die Rechnung ihres Lebens weiter manipulieren. Denn ihre Verhältnisse sind nicht so, sie erlauben ihnen den Luxus der Unschuld nie. Sie müssen über oder unter ihren Verhältnissen leben und stehen längst als kleine Sünder da, bevor es ihnen zur großen Sünde reichte. Sie versuchen dann nur noch, billig davonzukommen. Helden und Abenteurer gibt es hier nur noch defizitär, in den Grenzen des traurig gewordenen Privatlebens.« »Ulrich Meister«
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Meinungen

  • Liebesgeschichten? Nun ja... - man kratzt sich den Kopf und sagt sich: gut geschrieben. Stellt dieses und jenes in Frage

    tom leo

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Liebesgeschichten

    Original : Deutsch, 1972
    Sieben Erzählungen
    Im Einzelnen :
    - « Ein ungetreuer Prokurist » (16 S.): Die Geliebte als etwas, was man mal erlebt « haben muss » ? Doch was will man zutiefst ?
    - « Der Zusenn oder das Heimat » (24 S.) : Die Vereinsamung eines Bauern und seiner zwei Töchter – zu Unrecht isoliert – treibt zum eingewilligten Inzest…
    - « Der blaue Mann » (26 S.) : Was zählt für den Ich-Erzähler ? Und wie kommt es, dass ein Spieler der « singenden Säge » während eines Südeuropaurlaubes seine Ehe, seine Liebe so infragestellt ?
    - « Playmate » (22 S.) : Ein geschiedener Mann sieht sein junges Kind. Es geht drunter und drüber. Soll, kann man das so hin- und annehmen, weil es ja so selten ist ?
    - « Der Stachel Jardon » (24 S.) : Beim Besuch einer lateinamerikanischen Tempelanlage fällt ein Mann in die Stacheln. Die Blicke und Gesten der ortsansäßigen Betrachter und Arbeiter erlebt er als Ankündigung seines sicheren Todes…
    - « Großvaters kleine Freude » (26 S.) : Der leicht vergreiste Opa erzählt seinen Enkeln zum wiederholten Male von seinem Besuch vor vielen Jahren in einem Bordell. Was ist Liebe ?
    - « Der Wiedergutmacher » (26 S.) : Welche Demütigung treibt den Krematoriumsmitarbeiter an, später Eheringe einzusammeln und durch seine Frau zu verkaufen ? Wie lebten Mann und Frau ihre Beziehung ?
    »Adolf Muschgs (neue) Erzählungen sind Liebesgeschichten, die sich als Prozeßberichte, ›Prozeßberichte‹, die sich als Liebesgeschichten lesen lassen. Sie handeln von alltäglichen, juristisch nicht einklagbaren Delikten: Täuschung durch Körpernähe, falsch gemünzte Erwartungen, gutwillige Unwahrheiten.« Ulrich Meister
    BEMERKUNGEN :
    Diese Geschichten plätschern halt nicht so mal leise dahin, sondern hier empfinde ich das Erzählen als versetzt mit Borsten und Widerhäkchen. Es ist manchmal sperrig. So absoluten Spaß macht das garnicht als ob diese Menschen notgedrungen etwas schwerfällig oder auch doppelbödig sind. Die Sprache ist jedoch sehr ausgefeilt und, teils auch dem Erzählrahmen angepaßt. Die Prozeßaussage eines recht isolierten Bauern zB kommt quasi im umständlichen, teils mundartlich geprägten Stil daher. Andere Geschichten richten sich nach anderen Merkmalen der Umgebung.
    Dem Titel « Liebesgeschichten » könnte man durchaus sinnvoll auch ein Fragezeichen hinzufügen. Irgendwie kommt einem da etwas dauernd verquert und verkehrt vor, etwas ist schief gelaufen. Oder entlockt einem das sogar ein makabres Lachen oder Grinsen ?
    Wie empfindet Ihr’s ?
    AUTOR :
    Adolf Muschg wurde 1934 als Sohn von Adolf Muschg senior (1872–1946) und seiner zweiten Frau in Zollikon, Kanton Zürich/Schweiz geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik sowie Philosophie in Zürich und Cambridge und promovierte über Ernst Barlach. Von 1959 bis 1962 unterrichtete er als Gymnasiallehrer in Zürich, dann folgten verschiedene Stellen als Hochschullehrer, unter anderem in Deutschland (Universität Göttingen), Japan und den USA. 1970 bis 1999 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 1975 war Muschg Kandidat der Zürcher Sozialdemokratischen Partei für den Ständerat. Er wurde zwar nicht gewählt, äußerte sich nach wie vor regelmäßig zu politischen Zeitfragen. Adolf Muschg ist seit 1976 Präsident der Akademie der Künste Berlin, Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Lesereisen führten ihn bisher nach Deutschland, England, Holland, Italien, Japan, Kanada, Österreich, Portugal, Taiwan, USA. Verschiedene Preise : Herrmann-Hesse-Preis, Büchner-Preis...
    Er lebt in Männedorf bei Zürich.
    (Quelle : Suhrkamp-Verlag)
    Taschenbuch: 171 Seiten
    Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 17 (1. September 1974)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3518366645
    ISBN-13: 978-3518366646
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Ausgaben von Liebesgeschichten

Taschenbuch

Seitenzahl: 171

Hardcover

Seitenzahl: 153

Besitzer des Buches 4

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