Das Leben zwischen den Sternen

Buch von Jim Grimsley

Bewertungen

Das Leben zwischen den Sternen wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Leben zwischen den Sternen

    "Das Leben zwischen den Sternen" ist eine einfühlsame, teilweise traurige Liebesgeschichte mit dichter Charakterdarstellung, so wie ich es mag. Die speziellen Probleme einer schwulen Beziehung stehen natürlich im Vordergrund, darüber hinaus gilt es für die beiden Männer aber auch andere Hürden zu überwinden, u.a. die völlig verschiedenen "Schichten", aus denen sie stammen. Oder der Umgang damit, dass einer von ihnen krank ist. All das belastet ihre Beziehung zeitweise sehr, aber die Stärke ihrer Gefühle hilft ihnen, mit diesen Problemen fertig zu werden. Das kommt hier sehr glaubwürdig rüber, es ist definitiv keine "Schmonzette", sondern ein ernstzunehmendes, intensives Buch.
    Zu den genannten Kritikpunkten: den Rückblick fand ich nicht störend. Trotzdem gab es in der Mitte des Buch einen Punkt, wo ich mich innerlich etwas zurückgezogen habe, nicht mehr ganz so "nah dran" war. Aber ich glaube, das hing eher mit dem HIV-Outing des einen Protagonisten zusmmen. Irgendwie hat man da in erstem Moment das Gefühl, dass es nun sowieso nur noch schlecht ausgehen kann und ob all die Kämpfe es noch wert sind... aber genau das ist letztlich etwas, das man auch in diesem Buch lernen kann, nämlich, dass das Leben trotzdem weitergeht und wunderschön sein kann mit dem richtigen Partner an der Seite.
    Was die Sexszenen angeht, ich fand sie weder wirklich "mitreissend" *g*, noch störend. Sie sind ok und sie gehörten meiner Meinung nach auch darein, weil der Sex ein wichtiger Aspekt (und Problemkreis) der dargestellten Beziehung ist.
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  • Rezension zu Das Leben zwischen den Sternen

    "Ein ganz normaler Liebesroman, der davon erzählt, wie zwei selbstbewusste junge Männer sich gegen eigene Anfechtungen und solche aus ihrem sozialen Umfeld behaupten müssen."
    So lautet der Klappentext des Romans „Das Leben zwischen den Sternen“ von Jim Grimsley. Da Klappentexte gerne etwas versprechen, was das Buch nicht hält, will ich hiermit zeigen, dass es auch anders geht.
    „Ein ganz normaler Liebesroman“ – einerseits ja, andererseits so viel mehr. Jim Grimsley kommt in seinem Werk größtenteils ohne Vorurteile aus und erzählt von der Liebe zweier Menschen auf eine sehr gefühlvolle und rührende Art und Weise. Gleichzeitig ist es ein Roman über die Schwierigkeit, andere Menschen und vor allen Dingen sich selbst zu akzeptieren, sich die Abhängigkeit vom jeweils anderen einzugestehen und anderen Menschen zu vertrauen. Mit großem Einfühlungsvermögen schildert der Autor die Abgründe und Ängste aller Charaktere, in die er schlüpft und bringt sie seinen Lesern durch den poetischen Schreibstil so nahe, dass das Lesen zu einer Reise in die Gedankenwelt eines anderen Mensches wird.
    „Zwei selbstbewusste junge Männer“ – Jung ja, selbstbewusst auch. Dan Crell, Bluter, HIV-positiv, mit der schwierigen, von Armut und Gewalt geprägten Kindheit und Ford McKinney, erfolgreicher Kinderarzt, aufgewachsen in einer konservativen, reichen Südstaatenfamilie. Die Gegensätze zwischen ihnen könnten nicht deutlicher und extremer sein, doch trotz allem finden sie zusammen und geraten in ein Gefühlskarussell aus Ablehnung, Liebe und Zweifeln. Aber sie geben niemals auf, ihre Liebe und den jeweils anderen nicht.
    „gegen eigene Anfechtungen“ – Nichts scheint der glücklichen Beziehung der beiden so sehr im Wege zu stehen wie sie selbst. Dan Crell, der aufgrund seiner Kindheit jegliche Abhängigkeit von anderen Menschen vermeiden will, hält Ford auf Distanz. Dieser kann mit der schwierigen Situation nicht umgehen und spielt immer öfter mit dem Gedanken, Dan zu verlassen, bis er bemerkt, dass er selbst abhängig ist von diesem Mann. Doch zweifellos verletzten ihn die Abweisungen Dans.
    „und solche aus ihrem sozialen Umfeld“ - An diesen Anfeindungen scheitert beinahe das erste Treffen der beiden. Ford übermannt kurz davor die Angst vor den Reaktionen auf seine Homosexualität. Nach langem Hin und Her raufen sich die beiden dennoch zusammen, aber die Probleme sind noch nicht vorbei, da Fords traditionsreiche Familie von ihm erwartet, eine Frau aus gutem Hause zu heiraten. Mehrere Hinweise seitens ihres Sohnes nehmen seine Eltern nicht wahr und als er ihnen dann unmissverständlich die Wahrheit sagt, reagieren sie mit Ablehnung und Ford muss sich entscheiden zwischen der Familie und seiner Liebe zu Dan …
    Das Buch setzt ein, als die beiden Männer sich auf den Weg zu Dans Familie machen, um dort gemeinsam Weihnachten zu verbringen. In mehreren Rückblenden erzählt Jim Grimsley die Geschichte des Paares mit all ihren Höhen und Tiefen.
    Es gibt nur wenig zu kritisieren. Zum einen wären da die Rückblenden. Man steckt so in der Geschichte, die in der Gegenwart spielt, fest, dass man unbedingt wissen will, wie es dort weitergeht und nicht erst über die Vergangenheit der beiden lesen will. Allerdings dauert es nicht lange und man wird von der Vergangenheit ebenso gefangen genommen wie von der Gegenwart.
    Zum anderen wären da die Sexszenen. Sie wirken aufgrund ihres … man kann beinahe sagen „plumpen“ Stils sehr lieblos und wie im Nachhinein eingefügt, da sie partout nicht zum restlichen Stil des Buches passen wollen. Allerdings treten die Beschreibungen lediglich ab und zu auf den ersten vierzig Seiten auf, danach nicht mehr oder nur noch ganz selten. Ich kann mich zumindest an keine mehr erinnern.
    Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Es lohnt sich wirklich, meiner Meinung nach. Wer sich noch genauer über die Charaktere informieren will, kann Jim Grimsleys „Wintervögel“ lesen, das die Kindheit von Dan Crell behandelt oder „Ellens Geschichte“, das die Kindheit von Dans Mutter beschreibt.
    Von mir erhält das Buch 4,5 Sterne.
    Liebe Grüße
    Moonlight
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Ausgaben von Das Leben zwischen den Sternen

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

Hardcover

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 6

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