Die stumme Sünde

Buch von Stefan Blankertz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die stumme Sünde

Mittelalter live miterleben ¿ von junger Liebe bis zur Inkontinenz des greisen Magisters Albertus, von tief empfundener Barmherzigkeit bis zu brutaler Verfolgung Andersgläubiger, vom opulenten Fressgelage bis zum kargen Fastenmahl, von großer Heilkunst bis zu gefährlicher Quacksalberei: Der genau recherchierte und detailliert nachgezeichnete Alltag des Hochmittelalters im 13. Jahrhundert bildet den Hintergrund für Stefan Blankertz' Mittelalterkrimis. El Arab ist der Spitzname für Sultan Ibn Rossah. Er ist arabischer Gelehrter, Arzt, Erzieher und Abenteurer. Seiner Herkunft nach Jude, ist er zum Islam übergetreten, aber verehrt auch herausragende christliche Philosophen. In seinem verzweifelten Kampf um ein »Land der Sonne«, in welchem alle Religionen friedlich nebeneinander leben können, verschlägt es ihn bis nach Köln. Dort nehmen die Kriminalfälle ihren Ausgang. El Arab bleibt freilich ein Held zum Anfassen: Er ist keineswegs ohne Fehl und Tadel. Alle Kriminalfälle werfen die Frage nach dem Verhältnis von Toleranz und Recht im Umgang miteinander auf. Eine Frage, die heute nicht weniger wichtig ist als ehedem. BAND 3: CREDO Mitten in der vorösterlichen Fastenzeit 1277 wird der Kölner Dominikanermönch Moneta erdolcht. Klosterarzt Johannes macht sich daran, den Mörder des Bruders zu ermitteln. Doch er muss erfahren, dass Verbrecherjagd und Heilkunst zwei ganz verschiedene Wissenschaften sind. Als er sich noch zu allem Überfluss unglücklich in eine Nonne verliebt, drohen ihm die Ermittlungen gänzlich aus der Hand zu gleiten ¿ »Credo« entführt den Leser in das klösterliche und städtische Leben und Denken des 13. Jahrhunderts mit seinen großen und kleinen Problemen, die zunächst fremd erscheinen, aber bei genauerem Hinsehen von unseren heutigen gar nicht so verschieden sind: Die Frage, wann Recht unrecht oder Unrecht recht wird, ist so aktuell wie eh und je. »Dieses Buch [ist] ein Genuss.« Aus einer Rezension in »Pax et gaudium«
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die stumme Sünde

    Stefan Blankertz
    Die stumme Sünde
    Emons (Softcover/2003)
    ISBN 3-89705-281-4
    304 Seiten
    Euro: 11.-
    Dieser Roman ist die Fortsetzung der Erlebnisse der Hauptpersonen aus „Die Konkubine des Erzbischofs“, in der der Ich-Erzähler Johann nach langen Lehr- und Wanderjahren mit seinem Lehrmeister Averom, die ihn nach Paris und an den Lehrstuhl von Thomas von Aquin geführt haben, nach dem Tod Averoms wieder in Köln gelandet ist, wo er Physikus des dortigen Dominikanerstifts geworden ist. Eines Tages sieht er den Wanderprediger Edmund, der auf der Straße den Ratsherrn Andreas Kleingedank der aktiven Homosexualität bezichtigt, wodurch angeblich das feurige Strafgericht Gottes über die Stadt Köln kommen solle. Bis zur Läuterung der Stadt will er gegen zwei benutzte Frauenschuhe um den Schutz der Stadt beten, was ihm auch schnell gestattet wird. Dieses starke Interesse an Frauenschuhen erinnert Johannes daran, wie er mal in Paris gesehen hatte, wie ein junger Theologiestudent mit den Schuhen einer Prostituierten Selbstbefriedigung betrieb. Als er dies im Familienkreise erzählt, zu dem auch im weiteren Sinne der erwähnte Ratsherr zählt, befiehlt ihm seine Mutter, so schnell wie möglich die besagte Prostituierte in Paris ausfindig zu machen, damit diese dann in Köln gegen Edmund aussagen könne. Mit dem Segen seines Magisters Albertus Magnus macht sich Johannes mal wieder auf den Weg in die weite Welt – unter anderem auch um, nach Albertus Willen – mehr über die wahre Schwere der „stummen Sünde“ zu erfahren. Begleitet wird er von dem Novizen Gerhard, der auf dieser Reise überlegen und prüfen soll, ob er bereit ist, sich dem Zölibat zu verpflichten, dass in dieser Zeit noch eine relativ neue Erscheinung ist.
    Johannes Reise wird auch dadurch noch dringender, dass Andreas neben der Sodomie auch noch eines Mordes beschuldigt wird, was die gesamte Verwandtschaft gegen ihn aufbringt, bis auf Hadwig – die Magd der Magdalena aus dem vorhergehenden Roman, die mittlerweile das Haus für ledige Mütter betreut – und ihren Mann. Diese treiben die Ermittlungen in Köln selbst voran, während sich die beiden Mönche auf ihre lange und gefahrvolle Reise begeben, auf der nicht nur Gerhard die Sexualität in jeder ihrer Formen zumindest dem Augenschein nach kennen lernt, sondern auch Johannes eine Menge darüber lernt. Daneben bestehen sie – in Begleitung einer Gauklergruppe allerlei spannende Abenteuer, die Johannes immer wieder über die Bedeutung der Begriffe Schuld und Sünde nachdenken lassen und die die beiden Hauptströmungen des Denkens des 13. Jahrhunderts – Vernunft und Natürlichkeit gegen Machterhalt und Leibesfeindlichkeit – ständig einander gegenüber stellen, so dass die Leserinnen und Leser neben einem vergnüglichen Roman voller historischer Anspielungen und mittelhochdeutschen Ausdrücken auch noch eine Art philosophisch-theologische Kurzschulung erhalten. So ist dieser Roman – neben seiner erzählerischen Qualität – auch auf mehreren intellektuellen Ebenen eine wahres Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
    Auch dieses Buch hat eine umfängliches Glossar, in dem sich Leserinnen und Leser leicht über bestimmte mittelalterliche Begriffe informieren können. Hierbei bekommt man auch eine kleine Einführung ins Mittelhochdeutsche. Außerdem wird in einem kleinen Aufsatz die Bedeutung und der Umgang mit Homosexualität im 13. Jahrhundert beschrieben – in philosophischer, kirchlicher und strafrechtlicher Hinsicht. Allein diese beiden Teile machen das Buch für geschichtlich interessierte Leserinnen und Leser bereits lesenswert.
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Ausgaben von Die stumme Sünde

Taschenbuch

Seitenzahl: 260

E-Book

Seitenzahl: 294

Besitzer des Buches 3

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