Amerikahaus und der Tanz um die Frauen

Buch von Friedrich Christian Delius

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Amerikahaus und der Tanz um die Frauen

    Autor: Friedrich Christian Delius
    Titel: Amerikahaus und der Tanz um die Frauen, erschien erstmals 1997
    Seiten: 160 Seiten, untergliedert in neun Kapitel
    Verlag: Rowohlt
    ISBN: 9783499224829
    Der Autor: (von der Autoren-Homepage)
    Friedrich Christian Delius, geboren im Februar 1943 in Rom, aufgewachsen in Wehrda, Kreis Hünfeld, und Korbach in Hessen. Seit 1963 in Berlin, Studium an der Freien und Technischen Universität (Dr. phil. 1970). 1970 bis 1978 Lektor für Literatur in den Verlagen Klaus Wagenbach und Rotbuch. Prozesse, welche die Siemens AG (1972-76) und Helmut Horten (1979-82) gegen ihn führten, erfolgreich überstanden. Seit 1978 freier Schriftsteller, von 1978-80 in Beek bei Nijmegen/NL, von 1980-84 in Bielefeld. Seitdem lebt er wieder in Berlin (von 2001 bis 2013 in Rom und Berlin). Georg-Büchner-Preis 2011. Übersetzungen seiner Bücher in 18 Sprachen. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Künste Berlin.
    Inhalt: (Klappentext)
    Berlin, 5. Februar 1966. Der Student Martin gerät unversehens in die erste Demonstration gegen den Vietnamkrieg. Hin und her gerissen zwischen Angst und Auflehnung, der Verachtung für die Bürger, die satt und zufrieden aus dem Café Kranzler glotzen, sowie seiner unerwiderten Liebe zu zwei Mädchen, sucht der stotternde und unerfahrene Pfarrerssohn aus der Provinz seinen Weg.
    Meinung:
    Das Buch versetzt den Leser nach Berlin, Mitte der 1960er Jahre. Delius beschreibt das damalige Leben, der bevorstehende Aufbruch mit den "68ern", die erste Demonstration gegen die USA, die doch erst kürzlich noch die schützende Hand über die Stadt gehalten haben. Vietnamkrieg, biedere Bürgerlichkeit, studentisches Aufbegehren sind Thema der Erzählung, aber auch das Erwachsenwerden des stotternden und introvertierten Martin, den alle wegen dessen Schweigsamkeit "Buster" (Keaton) nennen. Zu zwei Frauen fühlt er sich hingezogen, und hat doch keine Chance. Aber in diesen ersten Februartagen wird er dennoch erwachsen: er begehrt gegen die Bürgerlichkeit auf, findet den Mut eine andere Frau anzusprechen, möchte das Leben geniessen und die Zukunft mit beeinflussen. Der Wunsch nach Sex und Revolte aus Sicht eines schüchternen Aussenseiters liest sich ganz nett. Thematisch fühlte ich mich an Sven Regeners "Herr Lehmann" erinnert, das allerdings später (2001) erschien. In beiden Fällen ist Berlin der Schauplatz, die Zeit bedeutend für die nächsten Jahrzehnte, die Kneipen, Filme, Schlagzeilen und die damalige Musik werden immer wieder erwähnt, der Protagonist ein sympathischer, stiller Aussenseiter, etwas glücklos in der Liebe. Persönlich gefiel mir "Herr Lehmann" besser, vermutlich weil mir die späten 1980er Jahre auch näher stehen. Wer aber (West-)Berlin Mitte der 1960er kennt und ein wenig in Nostalgie (oder in der jüngeren Geschichte) schwelgen möchte, der sollte hier zugreifen. Eine unterhaltsame Geschichte an deren Schreibstil man merkt, dass Delius sprachlich versiert ist und mit gesellschaftskritischer Lyrik erste literarische Erfolge feierte.
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Ausgaben von Amerikahaus und der Tanz um die Frauen

Hardcover

Seitenzahl: 160

E-Book

Seitenzahl: 144

Besitzer des Buches 4

Update: