Der Wald und der Fluss: Über Anselm Kiefer und seine Kunst

Buch von Karl Ove Knausgård, Paul Berf

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Wald und der Fluss: Über Anselm Kiefer und seine Kunst

Es gibt Menschen, die auf solche Weise bekannt sind, dass man niemals damit rechnet, ihnen zu begegnen, sie scheinen in einer anderen Welt zu existieren. Karl Ove Knausgård ist dem Künstler Anselm Kiefer an vielen Orten auf der Welt begegnet, unter anderem in Donaueschingen, seinem Geburtsort, und in dem gigantischen Atelier Kiefers in Paris, in dem er lebt und arbeitet. Er hat mit Kiefer über seine Kunst gesprochen, getrieben vom Wunsch und dem Bemühen, zu verstehen, was diese Kunst bei uns bewirkt, wenn wir sie betrachten, und woraus sie ihre Inspiration bezieht. Wie können Bilder ohne Menschen aufgeladen sein mit dem Menschlichen? Wie kann eine leere Landschaft aufgeladen sein mit Geschichte? Wie sieht sie eigentlich aus, die Beziehung zwischen der Kunst und dem Künstler? Und wer ist Anselm Kiefer? Ausstattung: vierfarbige Abbildungen
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Bewertungen

Der Wald und der Fluss: Über Anselm Kiefer und seine Kunst wurde bisher einmal bewertet.

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Meinungen

  • Ein sehr interessantes Buch über Anselm Kiefer und über die Kunst der Kunst

    Maesli

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Wald und der Fluss: Über Anselm Kiefer und seine Kunst

    Der skandinavische Starautor Karl Ove Knausgård ist ein Fan des deutschen Malers und Bildhauers Anselm Kiefer. Er folgt dem bedeutendsten zeitgenössischen Künstler des deutschen Sprachraums weltweit und erliegt der Faszination seiner Werke. Mit diesem Buch widmet er Anselm Kiefer eine literarische Bühne. Karl Ove Knausgård erzählt über persönliche Treffen zu verschiedenen Gelegenheiten und an verschiedenen Orten, und die Anziehungskraft, die seine Werke auf ihn ausüben.
    Vor Anselm Kiefers Bildern wurde man still.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    Ich bin kein künstlerisch veranlagter Mensch und habe seit jeher mit der Malerei und der Bildhauerei meine Schwierigkeiten. Ich bleibe gerne an der Oberflächlichkeit hängen, wage kaum einen Blick ins Werk und technisch kann ich überhaupt nicht mitreden. Kurz gesagt: mein Kunstverständnis besteht aus „gefällt mir / gefällt mir nicht“.
    Diese Unzulänglichkeit zu überwinden war der Ansporn, das Buch über Anselm Kiefer zu lesen. Ich darf schreiben, dass ich den Künstler nicht kannte, auch der Autor war mir kein Begriff. Und so begann eine Reise in eine mir bis jetzt verschlossene Welt.
    Es gefiel mir, dass die Bilder nicht auf der Basis einer inneren Vision oder Vorstellung Kiefers erschaffen wurden, sondern dass die Bilder selbst – als Folge von annähernd naturgleichen Prozessen – den Ausgangspunkt für ihre Ausformung bildeten. Er hatte seine Ideen, musste aber mit der Materie kämpfen, um sie dieser zu entreißen, und der Kampf – Idee gegen Materie – war das Kunstwerk.
    Ich kann es sofort zugeben: der Kunst von Anselm Kiefer erliege ich nicht. Sie fasziniert mich auch nicht aber ich stimme mit dem Autor überein, dass von den überdimensionalen Bildern eine Ausstrahlung ausgeht, die mich auch in ihren Bann gezogen hat.
    Jedes Mal, wenn ich seine Kunst sah, begriff ich, dass alles, was ich geschrieben hatte, weder dem Mann noch all dem, was er erschaffen hatte, gerecht wurde. Es gab dort eine solche Tiefe, eine solche Schwere, erreicht durch virtuose Leichtigkeit, und diese Kombination, das Talent für Tiefe und Oberfläche, für das Schwere und das Leichte, für Gefühl und Gedanke, besitzen nur die wenigsten Künstler.
    Zur Person des Künstlers möchte ich anmerken, dass Anselm Kiefer mir vom ersten Moment an unsympathisch war. Er lebt und schwebt auf seiner Kunstwolke, auf der ich nicht lande werde, freue mich aber, ihn durch seine Bilder an diesen Orten zu besuchen. Die Einladung dazu ist ihm ganz hervorragend gelungen und ich verstehe nun ein bisschen mehr von dem, was seine Kunstobjekte erzählen können.
    Wenn ein Bild erschaffen wird, entsteht ein neuer Ort. Ein Ort, den es vorher nicht gab und den es nur dort gibt.
    Fazit
    In „Der Wald und der Fluss“ lässt sich viel über die Arbeiten Anselm Kiefers lernen, es gibt Abbildungen seiner Werke, luzide Überlegungen zu seinem Umgang mit Geschichte, mit Material, mit Literatur, mit Mythen.
    Mehr noch aber ist dieser Essay eine Reflexion über das Verhältnis von Kunstwerk und Künstler.
    Heute, fünf Jahre später, im Frühjahr 2020, während ich diese Zeilen schreibe, nachdem ich ihm mehrere Male begegnet bin und seine Ateliers gesehen habe, ist es, als habe sich der Kreis geschlossen, denn wenn ich nun etwas denke, dann genau das, dass Kiefers Kunst außerhalb erschaffen wird – außerhalb dessen, was er sagt, außerhalb dessen, was er denkt, außerhalb dessen, was er ist -, sie ist etwas, in das er hineingeht, ein Ort.
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Ausgaben von Der Wald und der Fluss: Über Anselm Kiefer und seine Kunst

Hardcover

Seitenzahl: 192

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 12. April 2021
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