Als die Welt entstand

Buch von Drago Jancar, Erwin Köstler

  • Kurzmeinung

    Maesli
    Eine wunderbare Erzählung über die Nachkriegszeit in Slowenien
  • Kurzmeinung

    tom leo
    Eine Kindheit, Jugend am Anfang der 60iger in Sloweniens Maribor; alter Ego von Jancar.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Als die Welt entstand

Danijel weiß nicht, wem er es recht machen soll: dem Vater, der mit seinen Kameraden vom kommunistischen Kämpferbund permanent den Sieg über Nazideutschland feiert, oder der Mutter, die ihn trotz allem zum Religionsunterricht zu den Kapuzinern schickt? Staatlich verordneter Pioniereid da, Glaubensbekenntnis von Pater Aloisius dort. Veränderungen kündigen sich an, als die junge Sekretärin Lena in die Erdgeschosswohnung einzieht und damit nicht nur Danijels Fantasie anregt, sondern den ganzen Stadtteil in Unruhe versetzt. Meisterhaft erzählt Drago Jančar diese Geschichte aus dem Maribor der ausgehenden 1950er Jahre, in der sich die Widersprüche der slowenischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg spiegeln.
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Bewertungen

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Meinungen

  • Eine wunderbare Erzählung über die Nachkriegszeit in Slowenien

    Maesli

  • Eine Kindheit, Jugend am Anfang der 60iger in Sloweniens Maribor; alter Ego von Jancar.

    tom leo

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Als die Welt entstand

    Original: Slowenisch, 2022
    INHALT:
    Danijel weiß nicht, wem er es recht machen soll: dem Vater, der mit seinen Kameraden vom kommunistischen Kämpferbund permanent den Sieg über Nazideutschland feiert, oder der Mutter, die ihn trotz allem zum Religionsunterricht zu den Kapuzinern schickt? Staatlich verordneter Pioniereid da, Glaubensbekenntnis von Pater Aloisius dort.
    Veränderungen kündigen sich an, als die junge Sekretärin Lena in die Erdgeschosswohnung einzieht und damit nicht nur Danijels Fantasie anregt, sondern den ganzen Stadtteil in Unruhe versetzt.
    Meisterhaft erzählt Drago Jančar diese Geschichte aus dem Maribor der ausgehenden 1950er, Beginn der 1960er Jahre, in der sich die Widersprüche der slowenischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg spiegeln.
    (Quelle: amaz.)
    BEMERKUNGEN:
    Jančar hat eine merkwûrdige Erzählperspektive: Die Geschichte wird aus Danijels Sicht her erzählt, doch da ist ein dazwischenstehender allwissender Ich-Erzähler. Diese Besonderheit klärt sich im letzten Abschnitt auf: da erzählt das alter ego von Jancar eben ihm selbst als Schreiber seine Geschichte. Dieses “Wort” steht am Anfang noch von einer ganz anderen “Geschichte”, wenn Jancar quasi seinen Roman mit einem Hinweis auf Johannes 1.1 schliesst: Am Anfang war das Wort! Ein befreiendes, das der Autor wohl nötig hat(te), um von dieser Übergangszeit zwischen Kindheit und Jugend zu sprechen.
    Der Roman fängt mit dem Erscheinen auf der Bildfläche der kärtnerischen Slowenin Helena/Lena an. Anfangs beobachtet sie Danijel, ist vielleicht ein bisschen verliebt…, doch später wird sie ihren Pepi haben, einen Dachsteiger, etwas schwer im Leben, aber so leichtfüssig auf den Dächern! Erst misstrauisch betrachtet, dann ein Held. Doch Ljubo taucht auf, funkt dazwischen, lädt Lena zum Tanzen ein. Tja, dazu wäre Pepi nicht zu haben!
    Der Vater Danijels hat in den 30igern in Deutschland gearbeitet und “Dolfi” gesehen. Doch wer konnte da schon wissen, dass… Tja, hätte er es aber doch gewusst, dann wäre es auch um Dolfi geschehen. Zurück im später dann besetzten Slowenien war er im Untergrund, bei den kommunistischen Partisanen. Dann war er im KZ, und kam abgemagert wieder. Dann das bis in die Erzähljetztzeit hineingehende Streiten, wer wohl wann die grösste Tat begangen hätte. Es geht weiter, wenn sie sich regelmässig zum Besäufnis und Schwelgen treffen… Und dann wird der Vater auch mal gewalttätig, ausfällig.
    Da ist ein anderer, ferner Held: der ältere Halbbruder aus einer wilden Ehe des Vaters in den 30igern. Der “beste” Fussballer, der “beste” Tänzer, der tapferste “Marinesoldat…
    Vater Aloisius ist der teils gestrenge, dann wieder den Glauben öffnende, Pfarrer. Vom Vater missachtet, von der gläubigen Mutter eher unterstützt. Wo stehe ich aber, könnte unser Prota sagen?
    Und erst die geheimnisvolle Gestalt des Professors Fabijan, zu dem D. öfter geht, und wo er wie ein Fenster in eine weite Welt entdeckt…
    Tja, unser Buch handelt von “Helden” und ihren Fehlern, von unseren Idealisierungen und den Illusionen. Beispielgebend dafür auch biblische Figuren wie David: wie klein haben sie doch auch manchmal gehandelt. “Sünde” und Falschheit seit Anbeginn der Welt?! Diese und andere biblische Themen und Zitate tauchen auf und geben dem Buch neben einer personnellen, eine quasi religiös-mythische Komponente.
    Träume, Phantasien und Idealisierungenlassen den schlafenden oder spinnenden D. kaum greifbar in andere Welten hinübergleiten…
    Ich lass diese Seiten in drei Tagen und konnte am Ende kaum mehr aufhören, las in die Nacht hinein. Da habe ich aber wirklich einen tollen Autoren (für mich) neu kennengelernt.
    AUTOR:
    Drago Jančar (* 13. April 1948 in Maribor, Jugoslawien) ist ein slowenischer Schriftsteller, Dramatiker, Essayist und Journalist. Er gilt als einer der bedeutendsten Akteure der zeitgenössischen slowenischen Literatur.
    Jančar ist Mitglied des Slowenischen Schriftstellerverbands und lebt in Ljubljana.
    (Quelle: wiki)
    Publisher ‏ : ‎ Paul Zsolnay Verlag; 2nd edition (21 Aug. 2023)
    Language ‏ : ‎ German
    Hardcover ‏ : ‎ 272 pages
    ISBN-10 ‏ : ‎ 3552073582
    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3552073586
    Original title ‏ : ‎ Ob nastanku sveta
    Dimensions ‏ : ‎ 13.5 x 2.3 x 21 cm
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Ausgaben von Als die Welt entstand

Hardcover

Seitenzahl: 272

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