Lichtungen

Buch von Iris Wolff

  • Kurzmeinung

    Maesli
    Eine Liebesgeschichte, um die sich viele andere ranken.
  • Kurzmeinung

    Sarange
    Interessante Thematik, aber mich hat die Erzählweise leider nicht abgeholt.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Lichtungen

»Du hättest zurücksehen müssen, dachte er, allein um zu wissen, ob sie sich nach dir umgewandt hat.« Zwischen Lev und Káto besteht seit ihren Kindertagen eine besondere Verbindung. Doch die Öffnung der europäischen Grenzen weitet ihre Lebensentwürfe und verändert ihre Beziehung für immer. Voller Schönheit und Hingabe erzählt Iris Wolff in ihrem großen neuen Roman von zeitloser Freundschaft und davon, was es braucht, um sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen. Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die gescheite, aber von allen gemiedene Káto zu ihm ans Krankenbett geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht eine unverbrüchliche Verbindung, die Lev aus seiner Versteinerung löst und den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien einen Halt bietet. Ein halbes Leben später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Káto schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz: »Wann kommst du?« Kunstvoll und poetisch verwandelt Iris Wolff jenen Moment in Sprache, wenn ein Leben ans andere rührt und zeichnet in ihrem großen europäischen Roman das Porträt einer berührenden Freundschaft, die sich als Reise in die Vergangenheit offenbart und deren Leuchten noch lange nachklingt.
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Bewertungen

Lichtungen wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

  • Eine Liebesgeschichte, um die sich viele andere ranken.

    Maesli

  • Interessante Thematik, aber mich hat die Erzählweise leider nicht abgeholt.

    Sarange

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Lichtungen

    Eine Krankheit fesselt den elfjährige Lev für Wochen ans Bett und ausgerechnet die gescheite Kato wird zu ihm geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen den Kindern entsteht in diesen besonderen Wochen eine unverbrüchliche Verbindung, die Lev aus seiner Versteinerung löst und den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien einen Halt bietet.
    Ein halbes Leben später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Kato schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz:
    »Wann kommst du?«
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    „Lichtungen“ ist eine Liebesgeschichte, um die sich viele andere Geschichten ranken. Lev und Kato, der eine eher statisch, fast immer nur am gleichen Ort und die andere beweglich, ungebunden, neugierig und immer unterwegs, treffen sich als Kinder, durchleben zusammen die Jugend, bis Kato sich verknallt, mit Tom auf Europatour geht und Lev zurücklässt.
    Er wollte nicht wahrhaben, dass sie unglücklich war, wie er jetzt, bis zum letzten Tag, nicht wahrhaben wollte, dass sie fortging.
    Bewusst hat die Autorin die Geschichte in den Norden Rumäniens verlegt, etwas näher an die Grenze zur Ukraine. Handlungsorte sind der Banat, Siebenbürgen und die Maramures mit der historischen Bukowina und den Wäldern. Siebenbürgen, für Lev ein Kleineuropa, wo alles da ist, was er braucht. Hier ereignen sich 7 Kapitel lang die Leben der beiden, und zwar rückwärts in der Zeit. Ein Clou, könnte man meinen, der mir aber nicht gefällt, denn das bringt die Geschichte durcheinander. Bis ich erahne, wo und zu welcher Zeit ich mich hier wiederfinde, ist oft der Reiz des vorhin beendeten Kapitels verloren. Es fühlt sich an, als müsste ich die Leseschnur bei jedem Kapitel abschneiden, um irgendwo im Folgenden den Faden wiederzufinden.
    Sie wollte nicht alles sagen, nicht zu sehr das Wesentliche darlegen, so sagt Iris Wolff im Gespräch mit Denis Scheck (Anm. das Gespräch finden Sie in der ARD Mediathek). „Das Wesentliche passiert im Kopf der Leser“ und bei sehr vielen hat das auch funktioniert – nur leider bei mir nicht. Sicherlich, die Behutsamkeit und Zärtlichkeit in ihrer Sprache sind bemerkenswert, doch sind sie von Passagen mit Überflüssigem unterbrochen, die nicht nur meine Geduld fordern, sondern leider gleichzeitig meine Leseenergie schwinden lassen.
    Fazit
    Lichtungen von Iris Wolff ist eine feinfühlige Geschichte zweier junger Menschen, die im Norden von Rumänien ihre Kindheit und Jugend verbringen. Ihre unterschiedlichen Charaktere sorgen für eine jahrelange räumliche Trennung, doch ihre besondere Verbindung scheint sie wieder zusammen zu führen.
    Man ist, einmal gegangen, immer ein Gegangener.
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  • Rezension zu Lichtungen

    War nicht so mein Fall
    Iris Wolff wird ja sehr für ihre schöne Sprache gelobt und vor allem "Die Unschärfe der Welt" ist auch 4 Jahre nach Erscheinen noch ein Dauerbrenner.
    Deswegen wollte ich "Lichtungen" unbedingt lesen, weil ich bisher noch kein Buch der Autorin kannte. Leider hat es mir nicht gefallen.
    Ich finde den Aufbau des Buches ziemlich verwirrend. Man fängt quasi in der Jetztzeit mit dem aktuellsten Kapitel an und geht mit jedem weiteren Kapitel einen Schritt in die Vergangenheit, der dann aber linear erzählt wurde. Dadurch konnte sich für mich kein Lesefluss einstellen, zumal die Kapitel auch echt lang sind. Jedes Mal, wenn man sich in ein Kapitel eingelesen hatte, ging es zurück und erst am Ende des nächsten Kapitels war man wieder an der Anschlusstelle zum Kapitel zuvor. Falls solche erzählerischen Mätzchen aus einem normalen Roman einen besonders literarischen machen sollen, hat es bei mir nicht funktioniert.
    Auch die Beschreibung, dass es die Geschichte einer Freundschaft ist, fand ich irreführend. Wir erleben Levs Lebensgeschichte, in der Kato vorkommt, aber mehr als Randfigur. In weiten Teilen des Buches sind sie getrennt, was es für mich nicht zu einer Freundschaftsgeschichte macht.
    Außerdem war mir Kato sympathischer als Lev, der ziemlich in Selbstmitleid versinkt und kein Mensch wäre, mit dem ich im echten Leben Zeit verbringen wollte. Da man mit Buchfiguren auch viel Zeit verbringt, sollten sie schon die eigene Sympathie wecken...
    Schade, von dem Buch hatte ich mir mehr erhofft. Aber vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Oder ich sollte doch mal den Erstling der Autorin probieren.
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  • Rezension zu Lichtungen

    Dieser Roman - mein erster von Iris Wolff - lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits mochte ich den Schreibstil sehr, die Sprachbilder, die einfühlsame und behutsame Erzählweise, die mir einen Eindruck von Levs Gefühlswelt und der Stimmung in Rumänien zur Zeit Ceausescus und auch nach dem Zusammenbruch des Regimes gibt. Auch das Hin- und Hergerissensein bzw. die Identitätssuche als Deutsch-Rumäne in Siebenbürgen ist sehr eindrücklich beschrieben. Auf der anderen Seite hatte ich meine Schwierigkeiten mit der besonderen Erzählweise, welche die Geschichte zeitlich rückwärts entwickelt, mit dem Wiedersehen von Lev und Kato nach Jahren beginnt und schrittweise in die Kindheit zurückgeht, wobei selbst innerhalb einzelner Kapitel zusätzliche Zeitsprünge in Rückblenden oder Erinnerungen eingebaut sind. Dies beeinträchtigt den Lesefluss, da ständig Personen vorkommen, deren Verhältnis zu Lev man erst im Laufe der Geschichte einordnen kann und die zunächst "in der Luft hängen". Auch den emotionalen Zugang zu den Figuren erschwerte es mir erheblich und führte dazu, dass ich ständig zurückblättern und Passagen nochmal lesen musste, um mir ein vollständiges Bild machen zu können.
    Ich lese sehr gerne komplexe Romane (etwa von Jonathan Lee) und bin gerne bereit, mich auf neue Erzählweisen einzulassen. Insofern empfand ich "Lichtungen" durchaus als bereichernd. Dennoch blieb das Lesevergnügen etwas auf der Strecke. "Lichtungen" ist für mich ein Roman, den man am besten zweimal lesen sollte, da man dann nach dem ersten Durchgang bereits die Figurenkonstellation und den Handlungsrahmen kennt und beim zweiten Mal sicher einen besseren Blick für die Details haben wird.
    4 Sterne.
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  • Rezension zu Lichtungen

    sich finden
    In einem episodenhaften rückwärtigen
    Schreibstil, berichtet, die Autorin, in einer sehr intensiven Art und
    Weise, nicht nur über Lev´s Leben, sondern auch über das Leben im
    Vielvölkerstaat Rumänien.
    Wenn man sich erst einmal an das
    Rückwärts erzählen gewöhnt hat, vielmehr sich auch darauf einlässt, kann das für ein wahrer Gewinn für einen Leser sein.
    Nicht nur das man die Geschichte sehr intensiv wahrnimmt.
    Lev und Kato sind die beiden
    Hauptfiguren in dieser Geschichte. Und in gewisserweise auch die beiden Extrempunkte eines Lebens im ländlichen Rumänien. Kato, die so gerne noch weiter zur Schule gegangen wäre, wo der Vater sie jedoch vorzeitig von der Schule nimmt. Die so gerne mahlt und zeichnet. Ihre künstlerische Ader aber erst im erwachsenen Leben ausleben kann. Lev, der nicht wirklich weis, wer er eigentlich ist,
    Deutscher, Rumäne, Österreicher. Der erst begreift wie viel Wert sein eigenen Schulbesuch für Kato wert ist, als dieser die Schule abbrechen will. Wie hart das Leben als Forstarbeiter ist.
    Denkt man am Beginn noch warum holt Lev
    Kato zurück, versteht man doch im Laufe der Geschichte, welche intensive Beziehung, die beiden schon seit Kindheitstagen sie doch verbindet. Zwei, die es nie leicht hatten. Keiner hatte es leicht.
    Ein Leben unter Entbehrungen, einer Diktatur, sozialer Härte. An vielen Stellen ist die Geschichte der beiden so intensiv, dass man wirklich ausruhen muss, erst sacken lassen muss, was man gelesen hat, um fort zu fahren. Lev´s Mutter muss man wirklich bewundern, wie sie es schafft, nicht nur die Familie zusammenzuhalten, sondern auch durch zubringen.
    Die Frauen sind von einem besonderen
    Schlag, wenn ich da an Lev´s Mutter und Großmutter denke und auch an Kato. Auf der anderen Seite, sind Frauen, deutlich weniger privilegiert, das sie vorzeitige, die Schule verlassen müssen.
    Verheiratet werden, sobald was kleines unterwegs ist, vollkommen egal ob die Partner sich nun lieben oder nicht. Ihre Rolle ist klar,
    Kinder und Haus. Nur wenige können einen Beruf ausüben.
    Und dann noch die Diktatur, die
    Überwachung der Menschen. Und das sachte leise revoltieren gegenüber dieser Macht. Dieser feine Humor, der einen schmunzeln lässt.
    Fazit: Ein anspruchsvoller Roman, der seinem Leser einiges abverlangt, eindringlich und feinsinnig geschrieben. Zärtlich und gleichzeitig eine Brutalität zeigt, die einen den Atem raubt. Wer sich den Rückwärtigen Erzählstil öffnet, wird diese Geschichte lieben. Ja sie hat es in sich, teilweise auch wirklich schwere Kost, aber es lohnt sich.
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  • Rezension zu Lichtungen

    Reise in die Vergangenheit
    Lev und Kato begegnen sich nach langer Zeit wieder, fern der Heimat Rumäniens. Man weiß nicht genau, was sie verbindet und was sie getrennt hat. Alles ist ein bisschen in der Schwebe, unklar und vage.
    Der Roman beginnt mit Kapitel neun und bereits im achten Kapitel merkt man dann, dass nicht nur die Kapitel rückwärts gezählt werden, sondern auch die Geschichte auf ihren Anfang zusteuert, der sich am Ende des Buches in Kapitel eins befindet. Ungewöhnlich, anspruchsvoll und nicht immer leicht zu lesen. Die Geschichte von Lev (Leonhard), seiner Familie, seiner Heimat, seinen Gefühlen und seiner Freundin Kato setzt sich aus Fragmenten zusammen. Die Kapitel wirken jeweils wie kleine Fenster, hinter denen wir einem Teil von Levs Lebensgeschichte folgen können. Vieles bleibt bis zum Ende offen und läßt Spielraum für eigene Überlegungen. Jedoch wächst mit jedem weiteren Kapitel das Verständnis für die Ereignisse und Verhaltensweisen in den vorherigen Abschnitten.
    Wie bereits in "Die Unschärfe der Welt" ist Rumänien als Heimat ein wichtiger Aspekt des Romans. Die Charaktere haben unterschiedliche Auffassungen von Heimat und ziehen unterschiedliche Konsequenzen für ihr Leben.
    Ich mag die Sprache von Iris Wolff sehr gerne. Irgendwie ganz zart und leicht, sehr bildlich, eben poetisch. (Dazu passt das wunderschön gestaltete Cover, das sich auch auf das Zeichentalent von Kato bezieht.) Auf der anderen Seite ganz bodenständig. Meine zahlreichen Post-Its zeugen davon, dass es viele Sätze gibt, die mir unheimlich gut gefallen haben. Der Roman ist ohne Frage eine Herausforderung an die Leserschaft, denn er benötigt viel Aufmerksamkeit. Immer wieder hatte ich das Gefühl, etwas Wichtiges überlesen zu haben. Daher sollte man sich Zeit nehmen und auch größere Abschnitte am Stück lesen. Kleine Leseeinheiten zerpflücken die mosaikartige Handlung noch mehr. Mit der Lesezeit und der Konzentration, die man diesem Roman widmen muss, würdigt man jedoch auch gleichzeitig die Schreibarbeit der Autorin. Vielleicht kommt das heute tatsächlich oftmals zu kurz, wenn man in rascher Folge Buch auf Buch "konsumiert".
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  • Rezension zu Lichtungen

    langweilig, habe mehr erwartet - 2 Sterne
    Worum geht es?
    Es geht um Lev, darum wie er aufwächst, was ihn bewegt, seine Liebe zu Kato und wie er erwachsen wird.
    Worum geht es wirklich?
    Kindheit, Erinnerungen und Freiheit.
    Lesenswert?
    Nein, ich fand dieses Buch absolut enttäuschend. Der Name der Autorin, von der ich schon viel gehört aber noch nichts gelesen hatte, hat mich neugierig gemacht und der Klappentext klang interessant. Ich war gespannt, wie sich die beschriebene Bindung zwischen den beiden Protagonist*innen aufbaut und was für Ereignisse sie überlebt.
    Stattdessen erhält man nett geschriebene, lose aneinander gereihte Erinnerungen. Bruchstückhaft und auch recht emotionslos. Mich konnte das Beschriebene in keiner Weise packen oder berühren. Es geht sehr viel um Lev, Karo spielt eine eher kleine Rolle. Neben Lev Kindheit und Jugend stehen ab und zu sind auch politische Themen im Mittelpunkt, aber auch diese waren emotionslos.
    Die Figuren handeln oft wenig nachvollziehbar, wirken distanziert und man kommt ihrem Charakter nicht näher.
    Insgesamt war für mich die Handlung langweilig, der Schreibstil zwar in Ordnung, aber der Rest einfach enttäuschend. Nur der Beginn brachte ein bisschen das, was ich erwartet habe. Ab dann beginnen aber die Rückblicke und das rückwärtige Erzählen wie alles begann - was auch nicht sonderlich spektakulär war. Schön gemacht sind die Kapitelanfänge und auch das Spiel mit einigen rumänischen Worten. Aber das alleine reicht halt nicht für eine gute Lektüre.
    Die besondere Bindung, die zwischen Kato und Lev herrschen soll, konnte ich weder wahrnehmen noch verstehen.
    Ich habe mir deutlich mehr erhofft und würde aktuell kein weiteres Buch der Autorin lesen wollen.
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Ausgaben von Lichtungen

Hardcover

Seitenzahl: 256

Besitzer des Buches 12

Update: