Ich träumte von einer Bestie

Buch von Nina Blazon

  • Kurzmeinung

    Darcys_Lesestuebchen
    Durchaus interessante Identitätssuche, die geschickt mit Legenden verknüpft wurde, sich aber auch recht langatmig las.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ich träumte von einer Bestie

Ein fesselnder Roman über eine außergewöhnliche Frau und die Dämonen ihrer Vergangenheit, von der Autorin von »Liebten wir« Fleurs Leben ist das Internet. Dieser Ort bietet der Datenforensikerin im Gegensatz zur realen Welt Geborgenheit. Als Fleur die Wohnung ihrer verhassten französischen Großmutter erbt, wird sie mit ihrer ungeklärten Familiengeschichte konfrontiert. Auf den Spuren ihrer Ahnen reist Fleur nach Frankreich in die Auvergne. Dort stößt sie auf ein dunkles Geheimnis, das bis in die Zeit der Aufklärung zurückreicht. Dabei blickt sie auch einer Bestie ins Gesicht, die das Schicksal ihrer Familie seit Generationen überschattet. Nach dieser Begegnung wird Fleur für immer eine andere sein. Nina Blazon führt uns nach Frankreich und hin zu einer bekannten Legende: die Bestie des Gévaudan.
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Über Nina Blazon

Nina Blazon wurde in Slowenien geboren und verbrachte ihre Jugend in Bayern. Eigentlich aber lebte sie schon von Kindesbeinen an ganz woanders, nämlich in allen Fantasywelten, die sie sich ausdenken konnte. Mehr zu Nina Blazon

Bewertungen

Ich träumte von einer Bestie wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Durchaus interessante Identitätssuche, die geschickt mit Legenden verknüpft wurde, sich aber auch recht langatmig las.

    Darcys_Lesestuebchen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ich träumte von einer Bestie

    Fleurs Welt ist das Internet und die sich bietende Anonymität. Nähe und Offenheit schrecken sie ab, sie ist eher für sich. Ihr Job als Datenforensikerin biete ihr im Gegensatz zur realen Welt Sichterheit und Geborgenheit. Als ihr Vater stirbt und sie die Wohnung ihrer verhassten französischen Großmutter erbt, muss sie nach Frankreich reisen und sich ihrer Familiengeschichte stellen, welche mehr als ein dunkles Geheimnis für sie bereithält und sie für immer verändert.
    Meine Meinung:
    Nina Blazon hatte ich bereits in meiner Jugend mal versucht, bin aber mit ihrem Stil damals nie ganz warm geworden. Aber nachdem ich die Leseprobe zu "Ich träumte von einer Bestie" las und mich beinahe augenblicklich in die Geschichte verliebte, wollte ich es noch einmal unbedingt versuchen, denn schließlich hat sich auch mein Lesegeschmack in den letzten Jahren verändert und ich freute mich sehr darauf.
    Das lag auch dem Cover, was ich wunderschön und absolut treffend finde. Es ist schlicht und doch auch voller kleiner Details, die es hervorheben. Das Gesicht der Person ist durch die Blumen beinahe schon unkenntlich gemacht worden und einzig ein Auge sticht klar hevor. Der dunkelblaue Hintergrund bekräftigt den ersten Eindruck.
    Und auch die Geschichte konnte mich anfangs sehr begeistern. Ich liebte die beinahe schon kühle Atmosphäre, die gerade dann umso mehr unter die Haut ging, weil sie gleichzeitig auch so viele Emotionen offenbarte. Die Autorin blancierte geschick mit dem Schicksal ihrer Hauptfigur und man fragte sie die meiste Zeit, wer denn nun Fleur wirklich war, die im Internet unter unzähligen Nicknames auftrat und selbst Menschen im realen Leben nicht immer ihren richtigen Namen sagte.
    Ich fand es zunächst sehr spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten und fühlte ihre Emotionen, als wären es meine eigenen. Ihre Wut, ihr Unglauben und ihre Verwirrung waren die meiste Zeit nachvollziehbar und auch ihre Ablehnung und ihren Hass auf die französische Seite ihrer DNA waren verständlich. Mich schockierte es, was sie als Kind erleben musste und nachdem man erfuhr, was mir ihr geschehen ist, verstand man viele ihrer Gefühle noch besser. Die Reise in die Vergangenheit, die nicht nur ihre gegenwärtige Familiengeschichte umschloss, sondern auch weit in die Geschichte zurückging, zu den Angriffen der Bestie und sogar noch davor, waren absolut packend und interessant.
    Aber leider verlor mich das Buch auch immer wieder. Denn abseits von ihrer Suche und der Entdeckung der Geheimnisse kamen viele Längen vor und es las sich recht zäh. Einige Elemente wurden unnötig in die Länge gezogen oder regten einfach nicht mein Interesse an. Sei es ihre Bekanntschaft mit Tomé, die melodramatische Art ihre Bruders Max, der beinahe klammernd wirkte oder ihre Arbeit als Hackerin, die leider im Sande verlief. Grundlegend war es interessant, wurde aber einfach zu wirr mitienander kombiniert und langweilte eher. Nur zum Schluss fand es zu alter Stärke zurück und überzeugte noch etwas in den letzten Zeilen.
    Mit den Charakteren wurde ich nur bedingt warm. Anfangs mochte ich sie wirklich sehr, weil sie mich sehr neugierig auf ihre jeweiligen Leben und Schicksale machten, aber diese Begeisterung legte sich dann auch. Ich fand sie dann doch etwas anstrengend und haderte vor allem mit einigen Nebenfiguren. Sie wirkten alle recht feindselig und hart und das irritierte mich irgendwie.
    Fleur mochte ich am meisten, weil ich gewisse Züge von ihr auch bei mir wiederfand und ihre Angst vor Nähe und Offenheit verstehen konnte. Allerdings fand ich sie manchmal auch etwas egoistisch und unüberlegt, bwz. reagierte sie nicht mit klarem Kopf.
    Ihren Bruder Max fand ich etwas anstrengend, weil er sich melodramtisch und theatralisch verhielt und unangenehm werden konnte, wenn es nicht nach seinem Willen ging. Einzig der Stiefvater überzeugte mich durch seine ruhige und verständnisvolle Art.
    Der Stil gefiel mir besser als damals, weil er gerade durch diese gewisse Kühle und das Verträumte überzeugte, aber sich manchmal auch recht zäh und wirr las. Vieles wurde in die Länge gezogen und konnte mich nicht mehr fesseln. Aber ich mochte die poetische Note, die sich durch das ganze Buch zog.
    Fazit:
    Es war einen Versuch wert und ich fand das Buch grundlegend auch sehr spannend und interessant, aber abseits von den Nachforschungen über ihre Ahnen und die Bestie konnte es mich leider kaum überzeugen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm und fand einige recht anstrengend. Der Stil gefiel mir noch am ehesten, auch wenn er sich zeitweilig recht langatmig und wirr las, aber ich liebte die poetische und malerische Art.
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  • Rezension zu Ich träumte von einer Bestie

    Fleur ist eine junge Frau, wie am liebsten nicht wahrgenommen wird. In ihrer Wohnung hinter den Computerbildschirmen fühlt sich die Datenforensikerin wohl, denn da kommt ihr niemand zu nahe. Dann erfährt sie, dass ihr leiblicher Vater ihr ein Erbe hinterlassen hat, das Haus ihrer französischen Großmutter. Sie selbst ist unsicher, ob sie das Erbe annehmen soll, ihre Mutter ist absolut dagegen. Doch egal wie sie sich entscheidet, sie muss den Notar aufsuchen und so macht sie sich zusammen mit ihrem Bruder Max auf den Weg. Fleur hat schlimme Erinnerungen an das Haus der Großmutter in Echternach, doch Max bedrängt sie, sich das Haus einmal anzusehen. Dort findet Fleur etwas, dass sie dazu bringt, ihrer Familiengeschichte nachzugehen. Unterwegs trifft sie überall auf die Geschichte der Bestie des Gévaudan.
    Dies ist mein erstes Buch von Nina Blazon, mit dem sie mich vom ersten Moment an gefesselt hat.
    In ihrer jetzigen Familie gibt es ein Thema, über das nicht gesprochen werden darf und das ist Maurice Durand und die Zeit, als Fleurs Mutter mit ihm verheiratet war. Daher weiß auch Max nicht, was wirklich geschehen ist. Doch obwohl er einige Jahre jünger ist als Fleur, hat er immer gespürt, dass da etwas war und daher drängt er Fleur, sich mit ihrem Erbe zu beschäftigen. Für Fleur ist das alles zu traumatisch, doch dann entdeckt sie etwas, das sie dazu bringt, sich mit ihren Vorfahren auseinanderzusetzen. Während sie in Frankreich nach ihren Wurzeln sucht und so einige Entdeckungen macht, muss auch Max herausfinden, wie sein Leben verlaufen soll und fährt dafür nach Berlin.
    In Frankreich begegnet Fleur dem geheimnisvollen und selbstbewussten Tomé und seinen Wölfen. Er hilft ihr bei ihren Nachforschungen und dabei fliegen Funken. Aber da ist auch noch der einfühlsame Pierre, der Fleur zeigt, dass der Wald nicht bedrohlich ist. Fleur will das Geheimnis ergründen, das Irène d’Apcher vor vielen Jahren gehütet hat. Was sie dann herausfindet, verändert ihr Leben grundlegend.
    Eine wundervolle Geschichte, die bis zum Schluss spannend bleibt und einige Überraschungen bietet. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.
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  • Rezension zu Ich träumte von einer Bestie

    Suche nach der Herkunft - 4 Sterne
    Worum geht es?
    Als Datenforensikerin kennt sich Fleur mit Recherche aus und so wird sie von Neugierde gepackt, als ihr Vater verstirbt und sie in ihrer Ahnenlinie in Frankreich Merkwürdigkeiten entdeckt.
    Worum geht es wirklich?
    Familie, Suche und Verarbeitung von Ängsten.
    Lesenswert?
    Ja, ein interessanter Roman mit vielen Aspekten. Das Cover passt sehr schön zu der geheimnisvollen und etwas mystischen Stimmung, die ab und zu auftaucht.
    Im Mittelpunkt steht im Grunde Fleurs Recherche, wobei sie auf der Suche auch viel über sich selbst und ihre eigene direkte Vergangenheit herausfinden muss und sich großen Ängsten stellen wird.
    Die Figuren sind alle sehr greifbar und ausgearbeitet gestaltet und geben der Geschichte eine große Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit. Figuren sind nicht nur schwarz-weiß, sondern voller Schattierungen dargestellt.
    Gerade die Protagonistin Fleur finde ich sehr interessant, nicht durchweg sympathisch, aber ich konnte ihrer Geschichte wunderbar folgen. Prioritäten verschieben sich auch immer wieder, sodass der Roman je nach Zeitpunkt einen unterschiedlichen Schwerpunkt hat.
    Manchmal geht es um die Familiengeschichte, dann wieder um Fleur selber, ihr Verhältnis zu anderen Menschen. Dann plötzlich ist alles spannend, düster und geheimnisvoll und man befindet sich auf der Recherchereise von einem alten Kriminalfall, der die Gegend in Aufruhr versetzt hatte.
    Der Wechsel um was es hierbei wirklich geht, ist manchmal als Leser*in nicht leicht zu begreifen, da interessante Handlungsstränge auch wieder verworfen werden können.
    Blazons Sprache ist gewohnt ganz wunderbar, ich lese ihre Texte einfach so gerne! Mir gefällt, wie sie immer wieder kleine Schauer-Momente einbaut und es immer mal wieder ein klein wenig unheimlich werden kann.
    Ich kann dieses Buch empfehlen, wenn man an alten Legenden und ihren Auswirkungen interessiert ist, wenn man ein wenig von Frankreich erkunden will oder wenn man eine starke Protagonistin auf der Suche nach der eigenen Familiengeschichte begleiten möchte.
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  • Rezension zu Ich träumte von einer Bestie

    Klappentext/Verlagstext
    Fleurs Leben ist das Internet. Dieser Ort bietet der Datenforensikerin im Gegensatz zur realen Welt Geborgenheit. Als Fleur die Wohnung ihrer verhassten französischen Großmutter erbt, wird sie mit ihrer ungeklärten Familiengeschichte konfrontiert. Auf den Spuren ihrer Ahnen reist Fleur nach Frankreich in die Auvergne. Dort stößt sie auf ein dunkles Geheimnis, das bis in die Zeit der Aufklärung zurückreicht. Dabei blickt sie auch einer Bestie ins Gesicht, die das Schicksal ihrer Familie seit Generationen überschattet. Nach dieser Begegnung wird Fleur für immer eine andere sein.
    Nina Blazon führt uns nach Frankreich und hin zu einer bekannten Legende: die Bestie des Gévaudan.
    Die Autorin
    Nina Blazon, geboren 1969, studierte Slawistik und Germanistik in Würzburg und lehrte einige Jahre als Dozentin an den Universitäten in Tübingen und Saarbrücken. Anschließend absolvierte sie ein Redaktionsvolontariat und schrieb unter anderem für die Süddeutsche und die Stuttgarter Zeitung. Die Autorin lebt in Stuttgart, wo sie auch als freie Journalistin und Trainerin für kreatives und therapeutisches Schreiben arbeitet. Nina Blazon ist Autorin zahlreicher Jugendromane, die mehrfach auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Zu ihren großen Erfolgen zählen »Faunblut«, »Totenbraut« und »Der Winter der schwarzen Rosen«. Ihr Roman »Liebten wir« wurde von der Presse hymnisch besprochen.
    Die Bestie des Gévaudan
    Inhalt
    Fleur Martin wirkt wie eine Person auf der Flucht; sie hat einiges zu verheimlichen und zu überschminken. Dass eine freiberufliche Datenforensikerin das Internet frei von jeglichen Fotos und persönlichen Informationen halten will, wundert nicht. Fleurs Alltag sind digitale Nachlässe, die Beseitigung peinlicher Inhalte und das Aufspüren verborgener Vermögenswerte. Aktuell berät sie gerade die Familie der jugendlichen Jenny, die offenbar Opfer von Internet-Grooming wurde.
    Als Fleurs Vater Maurice stirbt und sie die museumsähnliche Wohnung ihrer Großmutter im belgischen Echternach erbt, sieht sich die 33-Jährige unerwartet mit ihrer Herkunft und ihrem französischen Anteil konfrontiert. An Großmutter Margots Wohnung voller Familienporträts hegt Fleur düsterste Erinnerungen, in denen sie bestraft, verhöhnt und eingesperrt wurde. Ihre Flucht mit der Mutter aus Frankreich vor einem erbitterten Sorgerechtsstreit mit Maurice verdrängt Nina Blazons Icherzählerin bis heute am liebsten und tröstet sich mit ihrer neuen Patchwork-Familie samt Bonusvater und jüngerem Bruder.
    Margots Nachlass wurde in ihrer Wohnung offensichtlich vorsortiert, so dass Fleur zügig die entscheidenden Fragen stellen kann: Welche Adelstitel und Werte hatte Margot vergeblich versucht einzuklagen, wer ist in Saugues in der Auvergne begraben - und warum behauptete Maurice stets, einziges Kind zu sein? Eine Kladde mit Briefentwürfen Margots führt Fleur in die Auvergne, wo sie sich mit ihrer möglichen Abstammung von der Familie d’Apcher konfrontiert sieht. Eine Familie, die über „ihre“ Bauern schalten und walten konnte, wie sie beliebte; und in der seinerzeit Männer alle Frauen und Mädchen qua Adelstitel als Besitz betrachteten.
    Düstere Gemäuer und ein im Ort bis heute gepflegter Werwolf-Mythos treffen auf Fleurs wiederkehrende Alpträume um Wald, Wölfe und Jäger. In Märchen, die sie beschäftigen, lauert das Böse stets im Wald. Während zuhause in Deutschland Fleurs Stiefvater als pensionierter Kriminalbeamter im klassischen Stil ihre Ermittlungsergebnisse an eine Pinntafel heftet, deckt sie auf, dass Margot mit ihrer Recherche offenbar mitten in eine Auseinandersetzung zweier Parteien geplatzt war, die jede den Werwolf-Mythos vermarkten wollten.
    Fazit
    Auf Fleurs Spuren in der Auvergne legt Nina Blazon komplexe Zusammenhänge wie Hexenringe aus, die jede eine eigene Geschichte erzählen könnten. Vatersuche-Herkunft-Jagd nach Unterlagen, Narben-Trauma-Epigenetik-Flucht, Wald-Jagd-Waffen, Märchen-Wolfsmythos-Hunde, Religion-Macht-Manipulation. Im Mittelteil mäandern die Handlungsfäden m. A. zu stark auseinander, werden jedoch zu einem überzeugenden Schluss verknüpft. „Ich träumte von der Bestie“ konnte mich in erster Linie durch die vielschichtige Figur der Fleur anhaltend fesseln, krimireife Ermittlungen, historischer Hintergrund und der Schauplatz in der Auvergne trugen ebenso zu meiner Faszination bei.
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Ausgaben von Ich träumte von einer Bestie

Hardcover

Seitenzahl: 448

Besitzer des Buches 4

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