60 Kilo Kinnhaken

Buch von Hallgrimur Helgason, Karl-Ludwig Wetzig

  • Kurzmeinung

    kleine_hexe
    phantastische Sprachbilder gekoppelt mit dem prallen LEben, die einem auf jeder Seite des Buches entgegenschlagen
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Der kalte Norden Islands – lesenswert.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu 60 Kilo Kinnhaken

»Große Literatur aus einem kleinen Land.« Denis Scheck Der fiktive kleine Ort im isländischen Segulfjörður erlebt Sonnenschein satt. 1906, nach der vierten erfolgreichen Heringssaison, ist es zum zweitgrößten Ort Nordislands angewachsen. Bunte Holzhäuser säumen anstelle der alten Erdbehausungen den Fjord, am Hafen treffen ausländische Fischer auf einheimische Frauen, und überall winkt die Chance auf schnellverdientes Geld. Auch für den jungen Waisen Gestur, der mittlerweile volljährig ist und sich kopfüber in diese neue Welt mit ihren ungeahnten Möglichkeiten wirft: Er verkauft ohne das Wissen seines Ziehvaters dessen von Lawinen bedrohtes Grundstück, findet Arbeit in der gerade errichteten Fischfabrik und steigt dort bald auf. Und auch seine Jugendliebe Súsanna tritt wieder in sein Leben. Doch dann holt das Schicksal zu einem fiesen Kinnhaken aus, der dem Treiben am Fjord ein jähes Ende setzt. Wortgewaltig und humorvoll erzählt Hallgrímur Helgason vom wohl größten Abenteuer der isländischen Geschichte. Nach seinem Bestseller »60 Kilo Sonnenschein« schreibt Hallgrímur Helgason die Reise Islands in die Moderne fort. Ein imposantes, vor Originalität sprühendes Werk, das einmal mehr zeigt, warum Helgason zu den ganz großen Schriftstellern seines Landes zählt.
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Serieninfos zu 60 Kilo Kinnhaken

60 Kilo Kinnhaken ist der 2. Band der 60kg Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2018. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.

Bewertungen

60 Kilo Kinnhaken wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • phantastische Sprachbilder gekoppelt mit dem prallen LEben, die einem auf jeder Seite des Buches entgegenschlagen

    kleine_hexe

  • Der kalte Norden Islands – lesenswert.

    easymarkt3

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu 60 Kilo Kinnhaken

    Denis Scheck hat Recht
    Denis Scheck hat wieder einmal Recht. Hallgumur Helgason und sein Übersetzer Karl-Ludwig Wotzig haben ein großartiges Buch geschrieben, respektive meisterhaft ins Deutsche übersetzt. Die Sprachbilder haben es in sich. Allein den Autor mit einer allwissenden Eule gleichzusetzen ist einmalig. Oder einen Hund Papa zu nennen, damit der Waisenjunge wenigstens jemanden hat, zu dem er Papa sagen kann, ist umwerfend. Diese fast schon surrealen Sprachbilder ziehen sich durch das ganze Buch fort, irgendwann sind sie dermaßen in das Gesamtkunstwerk eingefügt, das sie einem kaum noch auffallen. Obwohl, Gesturs Aussage, er würde nur zwei Mal im Jahr baden und das bei seinem sehr aktiven Liebesleben hat mich tief einatmen lassen. Aber erst nachdem ich die Nase aus dem Buch draußen hatte. Das olfaktive Kopfkino startete durch in meinem Kopf.
    Das Buch wirkt wie eine Momentaufnahme der isländischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts, mit seinen Isländern, Dänen und Norwegern, mit seiner Bescheidenheit und Exzessen, mit seinem Reichtum für einige wenige und mit der bitteren Armut der meisten Isländer. Das pralle Leben schlägt einem auf jeder Seite entgegen. Die Katastrophe die sich am Ende des Buches ereignet gehört auch zu Island, als Teil der großartigen Natur dieser einzigartigen Insel.
    Ja, Dennis Scheck hatte Recht.
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  • Rezension zu 60 Kilo Kinnhaken

    Klappentext/Verlagstext
    Nach seinem Bestseller „60 Kilo Sonnenschein“ schreibt Hallgrímur Helgason die Reise seines Landes in die moderne Welt fort. Ein imposantes, vor Originalität sprühendes Werk, das einmal mehr zeigt, warum Helgason zu den ganz großen Schriftstellern seines Landes zählt.
    Der fiktive kleine Ort Segulfjörður erlebt Sonnenschein satt. 1906, nach der vierten erfolgreichen Heringssaison, säumen bunte Holzhäuser den Fjord, am Hafen treffen ausländische Fischer auf einheimische Frauen und überall winkt die Chance auf schnell verdientes Geld. Auch für den jungen Waisen Gestur, der mittlerweile volljährig ist und sich kopfüber in diese neue Welt mit ihren ungeahnten Möglichkeiten stürzt. Doch dann holt das Schicksal zu einem fiesen Kinnhaken aus, der dem Treiben am Fjord ein jähes Ende setzt.
    Wortgewaltig und humorvoll erzählt Hallgrímur Helgason vom abenteuerlichen Weg Islands in die Moderne.
    Der Autor
    Hallgrímur Helgason, geboren 1959 in Reykjavík, besuchte nach dem Studium an der Hochschule für Kunst und Kunstgewerbe in Reykjavík für ein Jahr die Kunstakademie in München. Seinen Durchbruch feierte er 1996 mit dem Roman 101 Reykjavík, der kurze Zeit später verfilmt wurde. Es folgten die Bestseller „Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen“ (2008) und „Eine Frau bei 1000° „(2011). Helgason ist einer der international erfolgreichsten Autoren Islands. Zuletzt sind erschienen: „Seekrank in München“ (2015) und „60 Kilo Sonnenschein“ (2020).
    Die Reihe
    Dieser Band schließt an den ersten Teil an.
    Inhalt
    Gestur hatte als Zweijähriger als einziges Familienmitglied den legendären Schneesturm kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts überlebt. Nach einer kurzen Episode als Adoptivsohn des Kaufmanns Kopp wird er kommentarlos auf einen Bauernhof im typischen Grassoden-Stil gegeben. Zu Beginn des zweiten Bands lebt der junge Isländer mit inzwischen 18 Jahren noch immer mit seiner Wahlfamilie in Stränd. Da im Grassoden-Haus Schweinsblasenhäute inzwischen durch Fensterscheiben ersetzt wurden, wischt der Erzähler von dieser Neuerung den Schmutz, um seine Leser ins Innere blicken zu lassen.
    Der Fjord, der verblüffend dem Sigluförður-Fjord ähnelt, hat einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg hinter sich, seit norwegische Heringsfänger vor der Küste fischen, dort mehrere Anleger bauen ließen und ihren Fang von isländischen Arbeiterinnen salzen und einlegen lassen. Pfarrer Arní, den wir im ersten Band mit seinem Interesse für isländisches Liedgut kennenlernten, scheint interessierter denn je an seiner persönlichen Bereicherung zu sein und sich nur am Rande für die Kirchengemeinde zu interessieren. Immerhin lebt er in einem imposanten Steinhaus, das ihm in seiner Position zusteht.
    Der Heringsfang hat bisher allein die Kassen der Reeder und Händler gefüllt, während die Fjordanwohner wie im vorigen Jahrhundert ihre paar Kronen als Guthaben beim Kaufmann einzahlen. Aus dieser Schuldknechtschaft kann sich nur befreien, wer Arbeit findet und seine Schulden getilgt hat. Als Gesturs Pflegevater ein Kaufangebot für den unwirtlichen Felsen erhält, an dem seine Hütte lehnt, damit noch der letzte Winkel mit Anleger und Fischfabrik bebaut werden kann, fragt man sich als Leser des ersten Bandes, mit welcher Wahrscheinlichkeit wieder einmal gutgläubige Fjordanlieger über den Tisch gezogen werden sollen.
    Fazit
    Neben einer bühnenreifen Hakelei, ob der Ort wirklich einen Telefonanschluss braucht, wem er nutzen und wer ihn finanzieren soll, greift Helgason wieder tief in den Topf mit Wetterkapriolen und stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen. Im Vergleich zum ersten Band, in dem isländische Szenerie und Lebensbedingungen am Fjord noch neu für mich waren, bietet die Fortsetzung zahlreiche Längen und Wiederholungen.
    Wer unempfindlich ist gegen endlose Schilderungen der Gedärme und Ausscheidungen von Mensch, Kuh, Schaf und Hering, kann hier zugreifen. Da in der Fortsetzung vertraute Figuren auftreten, sollte der erste Band bekannt sein, um Helgasons zynischen Blick auf seine Landsleute auszukosten.
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Ausgaben von 60 Kilo Kinnhaken

Hardcover

Seitenzahl: 672

Besitzer des Buches 3

Update: