Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt

Buch von Paolo Giordano, Barbara Kleiner

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt

Dies ist ein Roman über die Zukunft. Eine Zukunft, die wir fürchten und nach der wir uns sehnen. Tasmanien erzählt die Geschichte eines Mannes, der die Kontrolle über die Welt verloren hat und nun auf der Suche nach seiner, nach unserer Zukunft ist. Paolo ist Anfang vierzig und italienischer Journalist und Romancier. Seine Ehe hat einen kritischen Punkt erreicht, als seine Frau beschließt, die Versuche der künstlichen Befruchtung einzustellen, und die beiden sich vom Lebenstraum eines gemeinsamen Kindes verabschieden müssen. Um seiner eigenen Krise zu entkommen, bricht Paolo zur Klimakonferenz nach Paris auf, tauscht sich mit einem Wolkenforscher über klimatische Phänomene aus, mit einer Kriegsreporterin über internationalen Terrorismus – er reist in zahlreiche Städte und Länder, nur um nicht zu Hause zu sein. Doch wie soll er herausfinden, wie es mit ihm, mit allem weitergehen soll, wenn er sich der Welt immer wieder entzieht? Tasmanien ist ein lebenspraller Roman über unsere Gegenwart. Mit seinem einfühlsamen, präzisen Blick auf die Welt, die uns umgibt – Glaube, Wissenschaft, Klima, Elternschaft, Liebe – erzählt Paolo Giordano davon, wie wir alle nach einem Ort suchen, wo eine Zukunft möglich scheint. Damit gelingt ihm etwas Besonderes: Er gibt uns das Gefühl, weniger allein zu sein.
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Bewertungen

Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Meinungen

  • Ein ungewöhnlicher Roman, der etwas wirr wirkt

    Maesli

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt

    Ein Mann und seine Egal-Haltung
    Worum geht es in dem Buch?
    Der Ich-Erzähler Paolo ist Journalist und Autor. Er schreibt ein Buch über die Bombe und recherchiert immer wieder über die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Ebenfalls ist er als Dozent in Triest tätig, besucht auch immer wieder Vorträge, zum Beispiel die Klimakonferenz in Paris.
    Sein Privatleben nimmt ihn ziemlich mit. Zwischen seiner Frau Lorenza und ihm funktioniert die Beziehung nicht mehr. Sie wissen, dass all ihre Bemühungen, ein Kind zu zeugen, erfolglos waren. Er sehnt sich nach einem gemeinsamen Kind, aber seine Frau hat aufgegeben. Sie hat ja bereits einen Sohn Eugenio, den sie mit in die Ehe gebracht hat.
    Paolo befindet sich in einer Krise. Er versucht, diese Krise mit Reisen, Treffen mit Freunden und Bekannten und den Recherchen zu seinem Buch zu überwinden.
    So trifft er beispielsweise Giulio und Cobalt. Sie befinden sich in einer Beziehungskrise, Cobalt hat einen neuen Freund und versucht, den gemeinsamen Sohn Adriano auf ihre Seite zu ziehen. Das geht nicht nur Giulio sehr nahe, sondern auch Paolo.
    Meine Meinung zu diesem Buch:
    Die Handlung des Buches spielt in den Jahren 2015 bis 2020. Wer ein spannendes Buch lesen will, sollte nicht zu dem Buch Tasmanien greifen. Diese australische Insel ist ein Symbol für einen lebenswerten, sauberen Ort. Ein Gedanke und eine Feststellung, die Paolo in diesem Buch kurz aufgreift.
    Viele Gedanken des Ich-Erzählers fand ich interessant. Die Leute, die er trifft, sind Nebenfiguren. Manche Kapitel waren fast unerträglich zu lesen, beispielsweise, wenn er über die Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki schreibt. Da erzählt er von Menschen, die Schlimmes erleben mussten.
    Was mich an dem Buch stört, ist, wie der Ich-Erzähler sich treiben lässt. Er hat eine Egal-Haltung angenommen und geht damit durchs Leben. So trifft er den Geistlichen Karol, verpasst einen Flug, den er gebucht hat und unterzieht sich einer Augenoperation.
    Ansonsten gefällt mir der Schreibstil. Der Autor hat eine schöne Sprache, die den Leser für manche Längen in dem Buch und das Fehlen einer stringenten Handlung entschädigt.
    Fazit:
    Ein Buch, das nicht spannend ist, aber hin und wieder interessante Gedanken aufgreift, während der Ich-Erzähler Leute trifft und Recherchen zu einem Buch macht, das er schreibt.
    Ich vergebe drei Sterne. Bei einer Leseempfehlung bin ich unentschlossen.
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  • Rezension zu Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt

    Paolo, Physiker und Autor, durchlebt schon seit einiger Zeit eine Krise. Selbst seine etwas ältere Frau Lorenza kann ihm keinen Halt geben. Auf seinen Streifzügen durch die Zeit und Orte lernt er durch seinen Freund Giulio Prof. Jacopo Novelli kennen, einen Wissenschaftler und einer der bedeutendsten Klimaexperten, der u.a. an der Universität in Paris lehrt und sich aktuell mit der Erforschung von Klimamodellen und Wolken beschäftigt.
    Wo würden Sie Land kaufen? Um sich zu retten, meine ich. ... Im Fall der Apokalypse. Novelli dachte ein paar Sekunden lang nach, dann sagte er: in Tasmanien. Es ist südlich genug, um nicht unter extremen Temperaturen zu leiden. Es hat reichlich Süßwasserreserven, wird demokratisch regiert, und es leben dort keine Fressfeinde der Menschen. Es ist nicht zu klein, aber jedenfalls eine Insel, also leicht zu verteidigen. Dann man wird sich verteidigen müssen, glauben Sie mir.
    Dass Prof. Novelli wieder nach Italien zurückkehren möchte, die Ausstellenausschreibung an der Universität Genua nicht gewinnt und die Stelle an eine Frau verliert, wird noch zu einem handfesten Skandal führen, der nicht spurlos an Paolo vorbei geht.
    Wenn auch das nicht das Hauptthema ist, denn es gibt eigentlich keines, handelt ein zweiter Handlungsstrang von Paolos Buchprojekt zum Atombombenabwurf 1945 in Japan. Der mit berührendste Teil des Romans.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    Ich bin sehr verwirrt und weiß eigentlich gar nicht, was ich mit diesem sehr schön geschriebenen Roman anfangen soll. Die Vielfalt an Themen (Klimaforschung, Lebens- und Ehekrise, Gleichberechtigung, Atombombe, Wolke und Männerfreundschaft) wirkt wahllos eingeflochten in das Leben des Protagonisten und einen roten Faden vermisse ich ausdrücklich. Viel mehr geht mir der flatterhafte Themenwechsel etwas auf die Nerven. Wäre da nicht die überaus angenehme Schreibweise, die dem Roman einen gewissen Lesefluss beschert, hätte ich wahrscheinlich abgebrochen.
    Worin eine der führenden italienischen Tageszeitungen die Schlüsselrolle des Romans sieht, entschließt sich mir nicht. Dennoch bleibt der Genuss eines sehr angenehmes Leseerlebnisses zurück, wenngleich die Geschichte einfach nur wirr ist. Ich möchte mir nicht ausmalen, was das geworden wäre, wenn mir die Handlung mehr zugesagt hätte.
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  • Rezension zu Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt

    Klappentext/Verlagstext
    Dies ist ein Roman über die Zukunft. Eine Zukunft, die wir fürchten und nach der wir uns sehnen.
    Tasmanien erzählt die Geschichte eines Mannes, der die Kontrolle über die Welt verloren hat und nun auf der Suche nach seiner, nach unserer Zukunft ist. Paolo ist Anfang vierzig und italienischer Journalist und Romancier. Seine Ehe hat einen kritischen Punkt erreicht, als seine Frau beschließt, die Versuche der künstlichen Befruchtung einzustellen, und die beiden sich vom Lebenstraum eines gemeinsamen Kindes verabschieden müssen. Um seiner eigenen Krise zu entkommen, bricht Paolo zur Klimakonferenz nach Paris auf, tauscht sich mit einem Wolkenforscher über klimatische Phänomene aus, mit einer Kriegsreporterin über internationalen Terrorismus – er reist in zahlreiche Städte und Länder, nur um nicht zu Hause zu sein. Doch wie soll er herausfinden, wie es mit ihm, mit allem weitergehen soll, wenn er sich der Welt immer wieder entzieht?
    Der Autor
    Paolo Giordano ist 1982 in Turin geboren und promovierter Physiker. Sein Debütroman, Die Einsamkeit der Primzahlen, wurde zum internationalen Bestseller. Er schreibt Drehbücher, Theaterstücke und Kolumnen für den Corriere della Sera. Sein jüngster Roman Tasmanien stand in Italien monatelang auf der Bestsellerliste und gilt als meistgelesenes Buch des Jahres 2022. Giordano lebt mit seiner Familie in Rom.
    Inhalt
    Paolo Giordanos 40-jähriger Icherzähler heißt Paolo wie der Autor, ist studierter Physiker, arbeitet inzwischen als Journalist und schreibt an einem Buch über die Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki 1945. Paolo und seine Partnerin Lorenza haben nach einer demütigenden Phase der Kinderwunschbehandlung mit dem Thema abgeschlossen. Da Lorenza circa 10 Jahre älter ist als Paolo, habe ich zwischen den Partnern eine deutliche Differenz ihrer Reife wahrgenommen, die Lorenza auch anspricht. Die UN Klimakonferenz COP21 im Jahr 2015, über die er als Korrespondent berichten soll, bietet Paolo Gelegenheit zu einem Treffen in Paris mit seinem Freund Giulio. Der Freund ist in einen ebenfalls demütigenden Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Frau verwickelt. Paolos Kontaktperson zum Klimathema, Jacopo Novelli, lehrt als Klimaforscher an einer Pariser Universität.
    Anlässlich Paolos Paris-Besuch kreuzen sich - außer der Begegnung von Naturwissenschaften und Journalismus in Paolos Person - diverse Themen. Paolo setzt sich u. a. mit dem Zusammenhang zwischen Männerrolle, männlicher Kränkbarkeit, Einsamkeit und Terrorismus auseinander. Die chronologische Auflistung von Terroranschlägen läuft wie ein Untertitel mit dem Text mit. Zum lebenden Beispiel für die Kränkbarkeit seines Geschlechts wird zu einem späteren Zeitpunkt Novellis peinlicher Konferenz-Auftritt, bei dem er aus der Rolle des Wissenschaftlers in die Rolle des Gekränkten kippt, der bei der Besetzung einer Dozentenstelle übergangen wurde, überzeugt davon, über den besseren Score an Veröffentlichungen zu verfügen. Eine Solidaritätskampagne für den Talkshow-Star Novelli fordert Paolo heraus, zu Thema und Auftritt Stellung zu beziehen, was ihm sichtlich unangenehm ist.
    Fazit
    Vom Zusammentreffen naturwissenschaftlichen Denkens, Journalismus, Klimawandel und der ungewöhnlich geringen Teilhabe von (weiblichen) Wissenschaftlerinnen in der Forschung hatte ich mir sehr viel versprochen. Icherzähler finde ich jedoch häufig unergiebig, wenn ihr beschränkter Blick meine Neugier nicht befriedigen kann. Auch wenn ich Paolo einen gewissen Tunnelblick zugestehe, ging es mir hier ähnlich. Episodenhaft erzählt, dauerte es zu lange, bis der Roman mich fesseln konnte. Der Text wirkte auf mich diffus; die Figuren farblos. Vielleicht ist Paolos Lavieren zwischen seinen Kontakten im Zeitalter Sozialer Medien ja Giordanos Thema. Die Vielfalt an Fragen, die sich Paolo und Lorenza stellen (Sinnkrise in der Mitte des Lebens, Vaterrolle, Konsumismus, Kränkbarkeit durch weibliche Karriereverläufe, MeToo, Macht der Talkshow-Kultur, Selbstzensur) wurden m. A. nicht ausgeschöpft.
    erscheint am 21.8.
    Vorabveröffentlichung im Rahmen von Vorablesen
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  • Rezension zu Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt

    "Tasmanien" von Paolo Giordano ist ein Buch, voller Brüche, voller Suchen und voller Fragen, auf die die Charaktere versuchen eine Antwort zu finden. Im Mittelpunkt steht der Journalist und Buchautor Paolo, dessen Suche nach einer Orientierung in einer immer komplexer werdenden Welt die Leser*innen hautnah mitbekommen. Auf der Suche nach Antworten zur Klimakrise und der Erfindung der Atombombe trifft er auf unterschiedlichste Menschen mit verschiedensten Themen: Zerbrechende Ehen, ein Verzweifeln am Aufbrechen von Geschlechterrollen, Vielfalt von Liebens- und Lebensformen, ein Reisen um die Welt trotz dem Wissen um die Schäden der Flugreisen, ein Suchen nach Sicherheit, Halt und Erkenntnis.
    Die Schreibweise des Autors ist bildgewaltig, fragmentarisch und herausfordernd. Ein reines Konsumieren des Buches zwischendurch wird ihm nicht gerecht. Und Fragen, wie wir selbst leben wollen und was uns in Zukunft Halt geben wird bleiben zurück.
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Ausgaben von Tasmanien: Das uns die Gegenwart erklärt

Hardcover

Seitenzahl: 335

Besitzer des Buches 3

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