Ein jüdischer Reeder

Buch von Arnold Bernstein

Bewertungen

Ein jüdischer Reeder wurde bisher einmal bewertet.

(1)
(0)
(0)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein jüdischer Reeder

    Arnold Bernstein war zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg einer der kreativsten und erfolgreichsten deutschen Reeder mit Sitz in Hamburg. Er revolutionierte seit den 20er Jahren den Autotransport per Schiff, engagierte sich dann auch im Passagiergeschäft und verbesserte auf seinen Schiffen den Reisekomfort für die sogenannte Touristenklasse maßgebend. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges wurde er 1937 von den Nazis inhaftiert und enteignet. Mit 75 Jahren schrieb Arnold Bernstein seine Lebenserinnerungen.
    Nach dem Zusammenbruch der Firma seines Vaters in Breslau ging der 23jährige Arnold Bernstein 1911 nach Hamburg und gründete dort ein kleines Handelsgeschäft. Während des Ersten Weltkrieges kämpfte er als Artillerist an der Westfront und wurde trotz seiner jüdischen Abstammung zum Offizier befördert, so sehr fielen sein strategisches Geschick und seine Führungsqualitäten auf. Mit Einfallsreichtum und ausgeprägtem Geschäftssinn gelang es dem 1919 erstmals als Reeder agierenden Bernstein in den 20er und 30er Jahren, die weltweit größten Fahrzeugfrachter zu betreiben. Nach seinem Einstieg in das Passagiergeschäft 1933 schaffte es Bernstein nach schwierigen Verhandlungen mit den Nazis und in Kooperation mit den Zionisten, die unter jüdischer Flagge verkehrende Palestine Shipping Company ins Leben zu rufen. Fast zwei Jahre lang, von 1935 bis 1937, reisten jüdische Emigranten auf Bernsteins Schiffen nach Israel aus.
    Arnold Bernstein war der erste jüdische Großunternehmer, der im Zuge der antisemitischen Progrome der Nationalsozialisten von der Gestapo festgenommen wurde. Im Verlauf seiner zweijährigen Inhaftierung gelang es 1939 seiner Frau Lilli mit Hilfe befreundeter Industrieller, ihn freizukaufen. In seiner neuen Heimat in den USA kämpfte der Reeder seit den 40er Jahren um die Wiedereröffnung seiner Passagierlinie nach Europa.
    (Klappentext)
    Ich war fasziniert von diesem Buch, denn ich konnte mir kaum vorstellen, dass jemand nach so viel Rückschlägen immer wieder aufsteht. Er hat ein wirklich bewegtes Leben geführt und auch wenn er diese Biographie am Ende seines Lebens erstellt hat, ist ihm vieles noch präsent gewesen. Manchmal hatte ich das Gefühl,"jetzt trägt er aber etwas dick auf", aber es war nie penetrant. Für mich als Seemann war natürlich vor allem interessant was er in diesem Bereich alles auf die Beine gestellt hat und das war wirklich bemerkenswert. Ob ausgediente Kriegsschiffe umgebaut und die Marktlücke für Schwertransporte genutzt oder die Garagenschiffe eingeführt. Das waren Innovationen die weltweit für Furore sorgten. Ein Arbeitstier und Organisationstalent. Schwierigkeiten hatte er allerdings nicht nur mit den Nazis, die ihn für 2 Jahre wegsperrten, sondern auch mit seinen Geschäftspartnern, die ihn hängenliessen bzw. aus dem Geschäft drängen wollten. Sehr interessant geschrieben und empfehlenswert.
    Weiterlesen

Ausgaben von Ein jüdischer Reeder

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 25. Februar 2004
Update: