Sprechen lernen
Buch von Hilary Mantel, Werner Löcher-Lawrence
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Buchdetails
Titel: Sprechen lernen
Hilary Mantel (Autor) , Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)
Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 160
ISBN: 9783832168162
Termin: Neuerscheinung August 2023
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Kurzmeinung
AbroxasAn Mantels Kindheitswelt angelehnte Miniaturen, sprachlich meisterhaft; leider kein Roman
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Sprechen lernen
In ›Sprechen lernen‹ folgen wir Hilary Mantels Figuren ins England der Fünfziger- und Sechzigerjahre, betreten abgelegene Dörfer und Schrottplätze, besuchen altmodische Kaufhäuser und Klosterschulen. Es sind diese unscheinbaren, »von rauen Winden und derben Klatschmäulern geplagten Orte«, die zum Schauplatz eben jener Momente werden, die den jungen Protagonisten und Protagonistinnen noch lange in Erinnerung bleiben. Momente, die ihr Leben für immer prägen werden: das Verschwinden des leiblichen Vaters, die neue Identität der Mutter, das plötzliche Verlorengehen und das mühsame Sprechenlernen. Leicht, aber voller Hintersinn und mit gnadenlosem Witz gewährt uns die zweifache Booker-Preisträgerin einen erzählerischen Einblick in die Rätsel ihrer Kindheit und Jugend, ohne sie je in Gänze aufzulösen. »Diese Erzählungen bergen Welten, die so groß sind wie die der längsten Romane Mantels.« THE NEW YORK TIMES BOOK REVIEW
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Über Hilary Mantel
Die britische Autorin Hilary Mantel wurde 1952 in der Stadt Glossop in der Nähe von Manchester geboren. Nach ihrem Jurastudium an der renommierten London School of Economics and Political Science und an der Universität von Sheffield, das sie 1973 mit dem Bachelor abschloss, arbeitete Mantel als Sozialarbeiterin. Mehr zu Hilary Mantel
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An Mantels Kindheitswelt angelehnte Miniaturen, sprachlich meisterhaft; leider kein Roman
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Sprechen lernen
- Buchdoktor
Klappentext/VerlagstextWeiterlesen
In ›Sprechen lernen‹ folgen wir Hilary Mantels Figuren ins England der Fünfziger- und Sechzigerjahre, betreten abgelegene Dörfer und Schrottplätze, besuchen altmodische Kaufhäuser und Klosterschulen. Es sind diese unscheinbaren, »von rauen Winden und derben Klatschmäulern geplagten Orte«, die zum Schauplatz eben jener Momente werden, die den jungen Protagonisten und Protagonistinnen noch lange in Erinnerung bleiben. Momente, die ihr Leben für immer prägen werden: das Verschwinden des leiblichen Vaters, die neue Identität der Mutter, das plötzliche Verlorengehen und das mühsame Sprechenlernen.
Leicht, aber voller Hintersinn und mit gnadenlosem Witz gewährt uns die zweifache Booker-Preisträgerin einen erzählerischen Einblick in die Rätsel ihrer Kindheit und Jugend, ohne sie je in Gänze aufzulösen.
Die Autorin
Hilary Mantel, geboren 1952 in Glossop, gestorben 2022 in Exeter, England, war nach dem Jurastudium in London als Sozialarbeiterin tätig. Für ihre Romane ›Wölfe‹ (2010) und ›Falken‹ (2013) wurde sie jeweils mit dem Booker-Preis, dem wichtigsten britischen Literaturpreis, ausgezeichnet. In Deutschland erschien außerdem u. a. die Autobiografie ›Von Geist und Geistern‹ (2015) und zuletzt der dritte Band der Tudor-Trilogie ›Spiegel und Licht‹ (2020)
Inhalt
In 7 Kurzgeschichten folgt Hilary Mantel in chronologischer Reihenfolge dem Heranwachsen eines Kindes, das nicht ausschließlich in weiblicher Rolle auftritt. Die Orte wären real, die Inhalte dagegen autoskopisch, jedoch nicht autobiografisch, betont die Autorin, und sie hätte diese Mosaikstücken jahrelang hin und her geschoben. Die Pfeiler der Erzählungen (düstere, graue Industriestadt im Raum Manchester, ein öffentlich verschwiegener Stiefvater, Katholizismus, Dorftratsch, Zumutungen der Schuldisziplin und als traumtisch empfundener Umzug an einen anderen Ort) entsprechen den Pfeilern in Mantels Autobiografie „Von Geist und Geistern“. In „King Billy ist ein Gentleman“ geht der Vater des Icherzählers eines Tages wortlos und ein „Untermieter“ zieht ein, ein schwieriger Mensch, dem der Junge mit der Geduld eines Vogelbeobachters zu begegnen versucht.
Von der zweiten Story an erzählen Mädchen aus der Ichperspektive und es entfalten sich Rätsel im Kinderleben, warum Mütter alles wissen, z. B. wie Frauen vor ihrer Heirat hießen. Als dieses Mutter-Kind-Untermieter-Duo umzieht, symbolisiert der rüpelhafte Familienhund die Kluft zwischen bürgerlicher und Arbeiter-Schicht. In „Rund ist die Schönheit“ leben Mutter und Kind wieder in einer skandalösen Beziehung mit zwei Vätern. Der Sohn erfährt, dass „Jack“ außerhalb der Familie Daddy genannt werden muss und dass man Jacks Freund Jacob nicht als „schwarz“ beschreiben darf. “Sprechen Lernen“ befasst sich mit der jahrelangen Umerziehung des Dorfkindes, das nach dem sozialen Aufstieg zu provinziell spricht, so dass jeder gleich die Herkunft aus dem Norden und dem Arbeitermilieu bemerkt. „Hoch in den dritten Stock“ befasst sich mit dem sozialen Aufstieg der Mutter in einem Kaufhaus und dem Rätsel, wie die drei Kinder der Familie einander in der Rolle des behüteten, kränklichen Kindes ablösten. Wunderbarerweise war jedes Mal das behütete Kind überraschend gesundet, wenn ein Geschwister geboren wurde. „Ein reiner Tisch“ schließlich stellt die Frage, wie man seine Erinnerungen beisammen halten kann, wenn der Heimatort durch einen Staudamm-Bau im Wasser versunken ist. Die letzte Story ist ein Ausschnitt aus „Von Geist und Geistern".
Fazit
Die Stories lassen sich als Ergänzung zu Mantels lesenswerter Biografie wahrnehmen, als Entwicklungsgeschichte aus den 50er/60er Jahren lesen, oder man kann darin erforschen, in welchem Alter Mantels Icherzähler:innen Sinn für Ironie entwickeln und was uns das über die Autorin zeigt.
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