Camus muss sterben

Buch von Giovanni Catelli, Carsten Drecoll

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Camus muss sterben

Albert Camus’ mysteriöser Todesfall neu aufgerollt: eine perfide Verschwörung des KGB? Eine Mischung aus Investigativ-Roman und Spionage-Thriller – glänzend recherchiert und hochspannend. Frankreich, Januar 1960: Albert Camus und sein Verleger Michel Gallimard sind auf dem Weg nach Paris, als ihr Auto ins Schleudern gerät und gegen einen Baum prallt Camus ist sofort tot. Die Kollision wird als tragischer Unfall zu den Akten gelegt. Doch mehr als 40 Jahre später tauchen Informationen auf, die ein neues Licht auf das Unglück werfen: Wurde Camus’ Tod vom KGB, dem Geheimdienst der UdSSR, geplant? Sind dem Autor seine sowjetkritischen Reden letztlich zum Verhängnis geworden?
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Bewertungen

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Camus muss sterben

    »Der Gipfel der Absurdität ist der Tod durch einen Verkehrsunfall.« (Albert Camus) War der Unfall des Nobelpreisträgers Albert Camus am 4. Jänner 1960 ein Werk sowjetischer Agenten? Oder lag alles bloß am übermotorisierten Auto seines Verlegers? Wie bei vielen Prominenten, die einem profanen Autounfall zum Opfer fielen, tauchen recht schnell diverse Verschwörungstheorien auf - siehe Fürstin Gracia Patricia (1982) oder Lady Diana Spencer (1997). Der Tod Albert Camus und seinem Verleger Michel Gallimard bildet da keine Ausnahme. Noch dazu, wo der Unfall, wie es scheint, von der Polizei nachlässig untersucht worden ist.
    Der italienische Autor Giovanni Catelli hat seine Theorie zu Camus‘ Unfalltod bereits 2019 veröffentlich. Der Verlag Emons hat das Buch nun neu herausgebracht.
    Mit diesem, an manchen Stellen verstörenden Buch, versucht Catelli den mysteriösen Todesfall neu aufzurollen. Seiner Meinung nach hat der KGB Albert Camus umbringen lassen. Sind dem französischen Autor seine sowjetkritischen Reden letztlich zum Verhängnis geworden? Immerhin hat sich Albert Camus lautstark für die Verleihung des Literaturnobelpreises an Boris Pasternak (Dr. Schiwago), der die Sowjetregierung kritisch beleuchtet hat, eingesetzt.
    Catelli stützt sich bei seinen Theorien auf das Tagebuch von Jan Zábrana, das erst vierzig Jahre nach dem Tod Camus ans Licht kommt. Da ist Zábrana allerdings bereits verstorben und kann nicht mehr befragt werden. Historisch interessant sind die Ausflüge in das Ungarn von 1956 bzw. in die Tschechoslowakei von 1968 , als die UdSSR die dortigen Volksaufstände blutig niederschlägt, sowie die Geschichte(n) rund um die Übersetzung von Boris Pasternaks „Dr. Schiwago“, jenem Historienepos, der in der UdSSR als Bedrohung der Macht gesehen und deswegen verboten ist. Catelli geht auch auf die politische Situation in Frankreich der 1960er-Jahre ein, in der die Kommunistische Partei in Frankreich doch einigen Einfluss hatte.
    Giovanni Catelli zählt zahlreiche Menschen, die (nachweislich oder nur vermutet) (Gift)Anschlägen des KGB zum Opfer fallen auf. Ein Weg-Zeit-Diagramm, das Catelli erstellt, lässt eine solche Manipulation an Michel Gallimards Auto durchaus im Bereich des Möglichen erscheinen.
    Allerdings bleibt uns der Autor handfeste Beweise schuldig. Übrig bleibt, wie so oft, wenn ein Prominenter bei einem Autounfall stirbt, ein gewisses Unbehagen bzw. Rest von Unglauben an der Tatsache, dass auch Promis bei Autounfällen sterben können.
    Dazu passt auch Albert Camus‘ eigene Feststellung:
    »Der Gipfel der Absurdität ist der Tod durch einen Verkehrsunfall.«
    Dass ihn dann dieser Tod auch tatsächlich ereilt, ist wohl ein Treppenwitz der Geschichte.
    Fazit:
    Dieser Mischung aus Spionage-Thriller, Investigativ-Roman und Verschwörungstheorie gebe ich gerne 4 Sterne.
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Ausgaben von Camus muss sterben

Taschenbuch

Seitenzahl: 160

Besitzer des Buches 2

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