Garten der Engel

Buch von David Hewson, Birgit Salzmann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Garten der Engel

Vor der einzigartigen Kulisse Venedigs erzählt David Hewson eine mitreißende Geschichte von Widerstand, Liebe und Zivilcourage. Als der fünfzehnjährige Nico Uccello seinen Großvater Paolo im Krankenhaus besucht, vertraut ihm der todkranke Mann ein Manuskript an, das Nicos Leben und seinen Blick auf den geliebten „Nonno“ radikal verändern wird. Im Herbst 1943 ist Venedig von deutschen Truppen besetzt. Der junge Paolo Uccello kämpft nach dem Tod seiner Eltern um den Erhalt des Familienunternehmens, einer traditionsreichen Seidenweberei. Nur widerwillig bietet er im heruntergekommenen Palazzo der Familie dem jüdischen Geschwisterpaar Mika und Giovanni Unterschlupf. Beide gehören dem italienischen Widerstand an und sind auf der Flucht vor den Nazischergen. Bald aber droht die Deportation der gesamten jüdischen Gemeinde Venedigs und Paolo muss eine Entscheidung treffen. Wird er den Mut aufbringen, das Richtige zu tun? Könnten wir es? Vom Autor der Bücher zur TV-Serie „Kommissarin Lund – Das Verbrechen“. „Eine der Fragen, die ich beantworten wollte, war: Was bringt einen ganz normalen, nicht besonders heldenhaften Bürger dazu, sein Leben und das seiner Familie zu riskieren, um sich dem Terror entgegenzustellen? Woher kommt dieser Mut?“ (David Hewson)
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Bewertungen

Garten der Engel wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Garten der Engel

    Klappentext/Verlagstext
    Als der fünfzehnjährige Nico Uccello seinen Großvater Paolo im Krankenhaus besucht, vertraut ihm der todkranke Mann ein Manuskript an, das Nicos Leben und seinen Blick auf den geliebten „Nonno“ radikal verändern wird. Im Herbst 1943 ist Venedig von deutschen Truppen besetzt. Der junge Paolo Uccello kämpft nach dem Tod seiner Eltern um den Erhalt des Familienunternehmens, einer traditionsreichen Seidenweberei. Nur widerwillig bietet er im heruntergekommenen Palazzo der Familie dem jüdischen Geschwisterpaar Mika und Giovanni Unterschlupf. Beide gehören dem italienischen Widerstand an und sind auf der Flucht vor den Nazischergen. Bald aber droht die Deportation der gesamten jüdischen Gemeinde Venedigs und Paolo muss eine Entscheidung treffen. Wird er den Mut aufbringen, das Richtige zu tun? Könnten wir es?
    Der Autor
    David Hewson, geboren 1953, lebt in Kent. Er hat zwölf Romane geschrieben, die in Italien spielen. Mit 17 verließ er die Schule und arbeitete von da an als Reporter, u. a. für The Times, The Sunday Times und The Independent. Bekannt wurde er durch die Krimiserie um den römischen Kommissar Nic Costa und seine Roman-Adaption der dänischen TV-Serie Das Verbrechen. Venedig besucht er seit 30 Jahren.
    Schauplätze und historischer Hintergrund
    Inhalt
    Nico hat zuhause sturmfreie Bude; sein Vater ist auf Geschäftsreise und seine Mutter war vor kurzer Zeit in ihre Heimat England zurückgekehrt. Als er seinen sterbenden Nonno Paolo besucht, vertraut der Senior eines Textilunternehmens seinem 15-jährigen Enkel seine Lebenserinnerungen an, die bewusst nur an ihm gerichtet sind. Nico soll die fünf Hefte nacheinander lesen, jeweils mit dem Nonno darüber sprechen und erst dann die Fortsetzung erhalten. Paolo Ucello war 1943/44 als 18-Jähriger im von den Nationalsozialisten besetzten Venedig in ähnlicher Situation wie Paolo. Seine Eltern waren auf einer Geschäftsreise einem Bombenangriff zum Opfer gefallen, und er blieb allein mit der Verantwortung für einen bröckelnden Palazzo und eine kriselnde Jacquard-Weberei am Canal Grande. Paolo ist noch nicht volljährig; er hatte seit seinem 12. Lebensjahr in der Firma gearbeitet, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Die eingestaubte Weberei hatte sein Vater zuvor wieder in Betrieb genommen; ein geheimnisvoller lukrativer Auftrag aus Verona sollte die Geschäfte wieder florieren lassen. Paolos einziger Kontakt ist Chiara, die früher Textilarbeiterin im Unternehmen war und heute den Haushalt der Ucellos führt. Als in der Lagune die Leiche der jüdischen Venezianerin Isabella gefunden wird, enthüllt ihr Tod das komplizierte Zusammentreffen einer katholischen Mehrheit, der bisher weltlich lebenden jüdischen Gemeinde, von Polizei, Besatzern – und wie Paolo bald erleben wird: der entschlossenen Widerstandsbewegung.
    Der Leichenfund hatte den abgelegenen Palazzo der Ucellos ins Rampenlicht gerückt; Paolo soll in der Folge die Geschwister Micaela und Giovanni Artom verstecken und nach außen den Schein aufrechterhalten, dass er weiter der einzige Bewohner ist. Das Anwesen erweist sich als raffiniert gewählter Schauplatz; denn auch wenn in der Stadt kaum etwas unbeobachtet bleibt, kann der hinter hohen Mauern verborgene alte Kasten von der Lagune aus ungesehen erreicht werden. Im äußerst spannenden Wettlauf um das eigene Überleben werden konkurrierende Grüppchen heran gezoomt: der Vorsitzende der kleinen jüdischen Gemeinde, der seine Mitglieder vor der Deportation bewahren will, der katholische Pater Filippo Garzone auf der Seite der Partisanen, der einheimische Polizist Luca Alberti, der zum Tod Isabella Finzis recherchiert, als Kollaborateur, der niemanden verraten will, und die Besatzer wie Oberg, über die abschätzig geraunt wird, dass sie allein zum Prassen und Trinken nach Venedig gekommen sind. Während Alberti und der Pater einander als Gegenspieler gegenübertreten, Waffen transportiert werden und Paolo nach außen den Schein wahrt, wächst im Palazzo zwischen den beiden jungen Männern eine zarte Liebesgeschichte.
    Fazit
    Mit routinierter Hand des Krimiautors verknüpft David Hewson in einer Rahmenhandlung der Gegenwart vor dem stimmungsvollen Hintergrund des winterlichen Venedig von 1943 ein komplex verwobenes Bündel von Handlungssträngen mit der Geschichte der Jacquard-Weberei und der überzeugenden Innensicht seiner Figuren. Das Glucksen der Kanäle im Nebel, die Spannung, ob Paolo den Schein wahren wird, die drückende Atmosphäre, in der handelnde Gruppen (Juden, Homosexuelle, Kollaborateure, Partisanen) einander wortlos erkennen, konnten mich konstant fesseln. Die fiktive Geschichte vor realem historischem Hintergrund wirft die Frage auf, wer damals ein Held war und wer es wert ist, in Erinnerung zu bleiben. Erst als Erwachsener wird Nico im Rückblick erkennen, dass sein Nonno ihn zum Bewahrer dieser Erinnerungen vorgesehen hat. Vom morbiden Charme Venedigs (und dem zum Glück zeitlosen Cover-Foto) habe ich mich hier gern zum Grübeln darüber anregen lassen, wie David Hewsons Figuren jede auf ihre Art flüchten oder standhalten.
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Ausgaben von Garten der Engel

Hardcover

Seitenzahl: 384

E-Book

Seitenzahl: 483

Garten der Engel in anderen Sprachen

  • Deutsch: Garten der Engel (Details)
  • Englisch: The Garden of Angels (Details)

Besitzer des Buches 6

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