Das Wanderkind

Buch von Aude, Ina Böhme

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Wanderkind

»Das Kind regt sich in ihr, als ob es auf sich aufmerksam machen wollte. Sie fühlt jetzt keine Wut und keinen Abscheu mehr, eher ein sonderbares Mitleid für das Kind, das nur noch seinen kalten, erstarrten Schatten umarmt. Es muss den entseelten, an ihn geschmiegten Körper seines Bruders spüren. Corinne legt die Hände behutsam auf den gedehnten Bauch. Es scheint, als würde sie zu dem einsamen Baby sprechen – aber in Wirklichkeit trauert sie, wie das Kind auf der anderen Seite der Scheidewand vielleicht auch.« Ein Zwillingspaar, der eine groß und kräftig, der andere klein und zerbrechlich. Einem von ihnen ist es bestimmt, den anderen am Leben zu erhalten. Ein kleiner, sehr feiner, beinahe märchenhafter Roman über die Brüchigkeit des Lebens und die schmerzhafte Schönheit menschlicher Bindungen. Ausgezeichnet mit dem Großen Leserpreis von Elle Québec, auf der Shortlist des Prix Ringuet. Trois. Revue d’écriture et d’érudition urteilte direkt nach dem Erscheinen 1998: »Diese Autorin beherrscht die Kunst, eine ganze Welt wie selbstverständlich zu erschaffen, obwohl nichts davon glaubwürdig wäre ohne ihren unvergleichlichen Stil.«
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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Wanderkind

    Inhaltsangabe
    »Das Kind regt sich in ihr, als ob es auf sich aufmerksam machen wollte. Sie fühlt jetzt keine Wut und keinen Abscheu mehr, eher ein sonderbares Mitleid für das Kind, das nur noch seinen kalten, erstarrten Schatten umarmt. Es muss den entseelten, an ihn geschmiegten Körper seines Bruders spüren.
    Corinne legt die Hände behutsam auf den gedehnten Bauch. Es scheint, als würde sie zu dem einsamen Baby sprechen – aber in Wirklichkeit trauert sie, wie das Kind auf der anderen Seite der Scheidewand vielleicht auch.«
    Ein Zwillingspaar, der eine groß und kräftig, der andere klein und zerbrechlich. Einem von ihnen ist es bestimmt, den anderen am Leben zu erhalten. Ein kleiner, sehr feiner, beinahe märchenhafter Roman über die Brüchigkeit des Lebens und die schmerzhafte Schönheit menschlicher Bindungen.
    Ausgezeichnet mit dem Großen Leserpreis von Elle Québec, auf der Shortlist des Prix Ringuet. Trois. Revue d’écriture et d’érudition urteilte direkt nach dem Erscheinen 1998: »Diese Autorin beherrscht die Kunst, eine ganze Welt wie selbstverständlich zu erschaffen, obwohl nichts davon glaubwürdig wäre ohne ihren unvergleichlichen Stil.«
    (Quelle:: Verlagsseite)
    Im Original: Aude: L’enfant migrateur, 1999
    Übersetzt aus dem kanadischen Französisch von Ina Böhme
    Die Autorin:
    Claudette Charbonneau alias Aude wurde in 1947 Montréal geboren und gilt als eine der wichtigsten Figuren der frankokanadischen Literaturszene. Nach dem Studium unterrichtete sie in Québec Kreatives Schreiben und Literaturtheorie. Ihr preisgekrönter Kurzgeschichtenband Cet imperceptible mouvement (1997) erschien 1998 auf Englisch (The Indiscernible Movement). Nach einer Phase des düsteres Erzählens über Wahnsinn und Tod wandte sie sich mit L’enfant migrateur einer hoffnungsfrohen Weltsicht zu. Aude starb 2012 an Leukämie. Sie wurde posthum zur Ehrenpräsidentin des nach ihr benannten Centre Aude d’études sur la nouvelle zur Förderung der Gattung Kurzgeschichte. (Quelle: Verlagsseite)
    Mein Lese-Eindruck:
    Erzählt wird die Geschichte eines Zwillingspaares und ihrer Familie.
    Sie beginnt mit der problematischen Schwangerschaft von Corinne, die schon einmal eine Fehlgeburt hatte. Nun wurde ihr vom Arzt mitgeteilt, dass ein Fötus mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben wird, sie aber dennoch beide austragen muss.
    Wider Erwarten überleben beide Babys.
    Während Hans sich normal entwickelt, bleibt Benoit, genannt "der Kleine" klein und schwächlich. Beide leben in einer symbiotischen Beziehung, wie man es bei Zwillingen häufig finden kann. So ist Hans dominant, während "der Kleine" eher ruhig und sanft ist. Für Alexandra, die ältere Schwester, bleibt da nicht viel Platz.
    "Der Kleine" erweist sich überraschend als derjenige, der die Familie zusammenhält. So scheinen die eigentlich vorgeschriebenen Rollen doch nicht so ganz starr zu sein.
    Der Leser bekommt in unterschiedlich langen Abständen vom Leben dieser Familie erzählt, erfährt z.B. Wut und Eifersucht, sowie den Auswirkungen eigenen Verhaltens auf die Familienmitglieder.
    Dabei erzählt Aude keineswegs ausufernd, sondern eher knapp und klar. "Das Wanderkind" ist m. E. ein Lesegenuss, der einen berührt und einen nicht so leicht loslässt.
    ....und mit einem wunderbaren Ende.
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Ausgaben von Das Wanderkind

Hardcover

Seitenzahl: 128

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 31. Dezember 2008
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