Sommer der Wahrheit

Buch von Nele Neuhaus, Marie Bierstedt

  • Kurzmeinung

    ManuH
    Spannender Roman über das Finden von Sexualität und Identität und Aufrühren von Familiengeheimnissen
  • Kurzmeinung

    Submania
    Und ich dachte, meine Jugend war aufregend....

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Sommer der Wahrheit

Wenn ein Sommer dein ganzes Leben verändert ... Der Auftakt zur Unterhaltungsserie von Bestsellerautorin Nele Neuhaus Nebraska, Anfang der neunziger Jahre: Sheridan Grant lebt mit ihrer Adoptivfamilie auf einer Farm inmitten von Maisfeldern. Die Eintönigkeit des Farmlebens und das strenge Regime ihrer Adoptivmutter machen Sheridan das Leben schwer, doch zum Glück gibt es Tante Isabella und die Musik, die Sheridan über alles liebt. Der Farmarbeiter Danny, der Rodeoreiter Nick und der Künstler Christopher machen ihr den Hof, und sie stößt auf die Tagebücher der geheimnisvollen Carolyn, die vor vielen Jahren spurlos verschwand. Das Leben ist plötzlich aufregend, bis in einer Halloween-Nacht etwas Furchtbares passiert. Nun erweist sich, wem Sheridan wirklich vertrauen kann ... Nele Neuhaus Saga um die junge Sheridan Grant wurde zunächst unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg veröffentlicht.
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Serieninfos zu Sommer der Wahrheit

Sommer der Wahrheit ist der 1. Band der Sheridan Grant Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2014. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2020.

Über Nele Neuhaus

Die pferdebegeisterte Krimiautorin Nele Neuhaus wurde 1967 in Münster geboren und verbrachte ihre Jugend im Taunus. Von klein auf liebte sie Bücher und verfasste schon mit fünf ihre ersten Geschichten. Mehr zu Nele Neuhaus

Bewertungen

Sommer der Wahrheit wurde insgesamt 32 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Spannender Roman über das Finden von Sexualität und Identität und Aufrühren von Familiengeheimnissen

    ManuH

  • Und ich dachte, meine Jugend war aufregend....

    Submania

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sommer der Wahrheit

    Fairfield in Nebraska, 1994:
    Die 15jährige Sheridan wurde bereits als Kleinkind von der einflussreichen Familie Grant adoptiert. Als Heranwachsende fühlt sie sich von ihrem Adoptivvater Vernon zunehmend im Stich gelassen, da ihn politische Aufgaben oft für lange Zeit von der Farm fernhalten. Diese Gelegenheit nützt Rachel Grant, Sheridans Adoptivmutter, und deren jüngster Sohn Esra, um das junge Mädchen mit allen möglichen Bosheiten zu schikanieren. Das Verbot, nicht mehr Klavier spielen zu dürfen, trifft die sensible, musikalisch hochbegabte Sheridan besonders hart.
    Um ihrem freudlosen und arbeitsreichen Alltag auf der Farm zu entrinnen, stürzt sich das hübsche Mädchen immer wieder in waghalsige Affären mit wesentlich älteren Männern. Als Sheridan entdeckt, wer ihre leibliche Mutter ist, kommt eine Lawine ins Rollen, die die ganze Familie Grant in den Abgrund zu reißen droht.
    Nele Neuhaus hat in ihrem Buch eine ganz und gar fesselnde Geschichte erzählt, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat.
    Die Hauptfigur, Sheridan Grant, ist trotz ihrer Jugend eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Intelligent, empathisch und begeisterungsfähig fühlt sie sich von der Engstirnigkeit, die die meisten Bewohner Fairfields auszeichnet, abgestoßen. Viel lieber beschäftigt sie sich mit Literatur und Musik oder streift mit ihrem Pferd Waysider durch die Natur. Rachel verschont ihre Adoptivtochter vor keiner Arbeit, die auf einer großen Farm reichlich anfällt, und man wundert sich oft, was Sheridan neben der Schule und ihren vielseitigen Interessen noch alles leisten muss.
    Die Autorin versteht das Gefühlsleben ihrer Protagonistin äußerst glaubwürdig zu beschreiben. Sheridan versucht ihre Einsamkeit und innere Leere durch körperliche Liebe zu kompensieren, immer auf der Suche nach einem Seelenverwandten, dem sie sich völlig öffnen kann. Dabei erlebt das junge Mädchen oft genug große Enttäuschungen, die manchen Erwachsenen überfordert hätten. Dennoch habe ich der Autorin gerne abgenommen, wie sie ihre Hauptfigur mit all ihren Siegen und Niederlagen umgehen lässt.
    Die übrigen Protagonisten sind ebenfalls sehr authentisch dargestellt, lediglich Sheridans Adoptivmutter und ihren jüngsten Bruder Esra hätte ich mir vielfältiger in ihren charakterlichen Eigenschaften gewünscht. Sheridans Versuche ihrer Abstammung auf die Spur zu kommen, fügen sich ebenfalls sehr gut und glaubwürdig ins Geschehen ein.
    Sprachlich hat mir der Roman genauso gut gefallen wie inhaltlich. Nele Neuhaus legt einen Erzählfluss an den Tag, der sich nur als mitreißend bezeichnen lässt, und oft ist es mir wirklich schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen.
    Nun freue ich mich schon auf den zweiten Band, um zu erfahren, wie es Sheridan weiter ergangen ist.
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  • Rezension zu Sommer der Wahrheit

    Sheridan Grant von der Willow Creek war mit einigen Freunden aus der Schule in der alten Getreidemühle. Sie hörten Musik, naja, auch Bier wurde getrunken. Weder durften sie dort sein, denn das Gebäude war baufällig und gesperrt, noch durften sie Bier trinken, denn dazu waren sie noch nicht alt genug. Und außerdem hatten Sheridans Eltern ihr den Umgang mit diesen Jugendlichen verboten. An diesem Tag kam die Polizei an die Mühle, und sie versuchten zu fliehen….
    Sheridan war sehr musikalisch und konnte hervorragend singen. Ihre Mutter hielt davongar nichts und hackte immer nur auf ihr herum…
    Eines Tages musste Sheridan im Arbeitszimmer ihrer Mutter ans Telefon gehen. Sie sah den Schlüssel im Schrankschloss stecken und wurde neugierig, was hier so Besonderes verwahrt wurde das niemand an den Schrank durfte. Ws sie da allerdings fand, schlug dem Fass den Boden aus. Dass sie adoptiert war, wusste sie ja, aber wer ihre leibliche Mutter war, hatte ihr noch niemand verraten…
    Sie nahm die Papiere mit in ihr Zimmer und versteckte sie. Später, Tante Isabella war in ihr altes Haus auf der Willow Creek gezogen, ging sie öfter zu ihr und lieh sich von ihr Bücher aus. Dabei war auch eines in welchem beschrieben wurde wie man Sex hat, und Sheridan fing an, sich das zu wünsche. Die Wünsche gingen teilweise in Erfüllung, allerdings letztendlich nicht so, wie Sheridan sich das vorgestellt hatte… Zumal ihr Bruder Esra, mit dem sie sich am wenigsten verstand, sehr neugierig war…
    Auf der Farm gab es noch ein Haus. Als Sheridan dort hinritt, wurde es gerade renoviert. Sie fand eine freigelegte Tür, öffnete, und fand dort Tagebücher ihrer leiblichen Mutter, die sie mitnahm. Was sie darin las schockierte sie noch mehr. Doch eines der Bücher fehlte, und sie begann zu suchen…
    War den Jugendlichen die Flucht vor dem Sheriff gelungen? Warum hackte ihre Mutter immer auf ihr herum? Wer war Sheridans leibliche Mutter, und warum sprach niemand darüber? Was passierte in Sheridans Liebesleben? Hatte Esra sie etwa erwischt? Was erfuhr sie durch die Tagebücher ihrer Mutter und wo befand sich das letzte dieser Bücher? Würde sie es finden? Was würde Sheridan mit diesem Wissen anfangen?
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, keine Fragen, was sie mit diesem oder jenem Wort/Satz gerad meint. Genauso liebe ich das. Inder Geschichte war ich schnell drinnen.In die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Liebend gerne hätte ich mit Sheridan ihrer Adoptivmutter und ihrem Bruder Esra den Hals umgedreht, wäre das nicht Mord gewesen. Ich war erschüttert, was Sheridan alles erleiden musste denn sie hatte nicht nur mit der Mutter Probleme. Und ich konnte ihren Entschluss am Ende verstehen. Ich werde mir umgehen das zweite E-Book besorgen sobald es erschienen ist, denn ich will unbedingt wissen, wie es mit Sheridan weitergeht. Zumal ich vom zweiten Band schon eine LP gelesen habe. Dieses Buch war von Anfang bis zum Ende spannend und es hat mich so gefesselt, dass ich fast nicht aufhören konnte zu lesen. Von mir bekommt es eine absolute Lese-/Kaufempfehlung! Und natürlich volle Punktzahl.
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  • Rezension zu Sommer der Wahrheit

    Sheridan Grant ist mit ihrem Teenagerleben in der Provinz von Nebraska alles andere als zufrieden. Sie lebt mit ihrer Adoptivfamilie auf einer großen Farm. Sheridan liest und singt sehr gerne, doch diese Talente hält ihre Adoptivmutter Rachel für nutzlos. Sie nutzt jede Gelegenheit um Sheridan zu schikanieren und mit Haus- und Farmarbeit einzudecken. Ihr Adoptivvater ist weniger streng zu Sheridan, mit ihm versteht sie sich deutlich besser. Als sie sich jedoch mit den falschen Freunden auf einem verbotenen Gelände erwischen lässt, und dann vom Polizeirevier abgeholt werden muss, reagiert auch der Vater streng. Sheridan ist enttäuscht und zieht sich vom Familienleben zurück. Sie kann es kaum erwarten endlich alt genug zu sein, um die Farm und die Adoptivfamilie zu verlassen. Eines Tages entdeckt sie geheimnisvolle Tagebücher, die ein wenig Abwechslung in ihr eintöniges Leben bringen. Sie beschließt außerdem, nach ihren eigenen Wurzeln zu suchen und endlich herauszufinden, wer ihre richtigen Eltern waren, die ja vor vielen Jahren bei einem Unfall starben.....
    Die Geschichte wird in der Ich-Form aus der Sicht von Sheridan geschildert. Man taucht in die Gedanken und Gefühle des jungen Mädchens ein. Sie wirkt sehr lebendig, sodass man sich mühelos in die Hauptprotagonistin und ihre Umgebung hineinversetzen kann. Sheridan ist ein sympathisches Mädchen, das im Verlauf der Erzählung zu einer jungen Frau heranreift. Der Schreibstil von Nele Löwenberg ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt ihr hervorragend, die Orte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie regelrecht vor Augen hat.
    Sheridans Gefühle, auf ihrem recht mühsamen Weg ins Erwachsenenleben, werden sehr gut vermittelt. Man fiebert dadurch regelrecht mit ihr mit. Obwohl die Geschichte sehr interessant und gefühlvoll geschrieben ist, hinterlässt sie zuweilen einen etwas unglaubwürdigen Eindruck. Denn Sheridan erlebt hier wirklich viel und lässt kaum einen Schicksalsschlag aus. Dadurch wirkt die Geschichte etwas überladen und driftet ins Klischeehafte ab. Die neidische und boshafte Adoptivmutter, der Adoptivvater der kaum Zeit hat, ein hinterlistiger Bruder und jede Menge Affären, sind da nur einige Beispiele. Etwas weniger Dramatik hätte der Erzählung sicher sehr gut getan.
    Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten und den nicht ganz dünnen Roman innerhalb eines Tages durchgelesen. Daran kann man gut erkennen, dass mich die Autorin auch mit dieser Geschichte wieder ganz in ihren Bann ziehen konnte. Die Entwicklung der Erzählung konnte mich allerdings nicht so ganz begeistern, denn auf mich wirkte einiges viel zu dick aufgetragen und dadurch extrem unglaubwürdig. Der ein oder andere Schicksalsschlag weniger, wäre für die Gesamthandlung sicher besser gewesen. So habe ich mich häufig dabei erwischt, dass ich mit hochgezogenen Augenbrauen die klischeehaften Wendungen beobachtet haben. Bei meiner Bewertung bin ich deshalb auch hin- und hergerissen. Denn der Plot selbst hat mir sehr gut gefallen und durch den lebendigen Schreibstil konnte ich mir alles mühelos vorstellen und in die Geschichte eintauchen. Doch die vielen Schicksalsschläge und Wendungen haben bei mir einen etwas unzufriedenen Beigeschmack hinterlassen. Deshalb vergebe ich auch "nur" drei von fünf Bewertungssternen.
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  • Rezension zu Sommer der Wahrheit

    Es ist Sommer als die junge Sheridan erfährt, dass mit ihrer Vergangenheit etwas nicht stimmt. Es ist auch der Sommer des Erwachens, des Erwachen des Interesses am anderen Geschlecht, des Erwachsenwerdens. Zwar weiß Sheridan, dass sie adoptiert wurde, doch die Hintergründe kennt sie nicht. In ihrer Adoptivfamilie hat sie vier Brüder. Mit ihrem Vater hat sie sich lange gut verstanden, er war ihr Bollwerk. Die Adoptivmutter macht ihr dagegen das Leben zur Hölle, wo sie kann schikaniert sie das Mädchen. Mit den drei älteren Brüdern versteht sie sich gut. Doch Esra ist Mutters Liebling und damit nicht Sheridans Freund. Als ihr Vater sie wegen einer Lapalie von der Polizeiwache abholen muss, kommt es zwischen den beiden zu dem ersten richtigen Streit und in Sheridans Leben ist erstmal nichts mehr wie es war.
    Was mache ich nur? Schön fand ich, dass die Autorin sich ihren Traum von der ganz anderen Geschichte erfüllt und uns dabei in die Weite Amerikas entführt. Schön war auch die Art wie der Roman geschrieben ist, sie zeugt vom Können der Autorin und der Intensität, mit der sie sich mit ihrer Sache beschäftigt hat. Allein, ich mochte die Geschichte nicht. Die Menge an Unrat, die das Leben über der jungen Heldin ausschüttet, war mir einfach zuviel. Der intensive Hass, mit dem Mutter und Bruder sie verfolgen, das ewige Stillhalten des Vaters. Verschiedene Verehrer, von denen manche mit äußerster Vorsicht zu genießen sind. Für mich entsteht das Empfinden, dass hier eine Jugendliche das Leid mehrerer erleben muss und da hört einfach irgendwann die Glaubwürdigkeit auf. Zumal Sheridan auch noch außergewöhnlich hübsch, intelligent und talentiert ist. Es ist von allem zu viel, so dass für mich diese zwar schön erzählte Geschichte in der Masse der anderen schön erzählten Geschichten verschwindet.
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  • Rezension zu Sommer der Wahrheit

    1990-er Jahre, USA, tiefstes Nebraska: die 15jährige Sherdian Grant lebt mit ihrer Familie auf einer Farm. Es kommt ihr alles so öde vor, wie es vielen Teenagern geht: die Schule ist langweilig, der Vater ist kaum anwesend, die Adoptivmutter schikaniert sie, und der heimlich angehimmelte Freund verschwindet. Sheridan sucht nach Unterstützung und Anerkennung und macht ihre ersten Erfahrungen in der Liebe. Durch eine neue Lehrerin, die sie in musikalischer und künstlerischer Hinsicht sehr fördert, fühlt Sheridan sich viel wohler in der Schule und findet neue Freunde. Eine entfernte Tante taucht auf, wird zu einer wichtigen Bezugsperson, und bildet einen Gegenpart zu der strengen, bigotten Adoptivmutter Rachel.
    Doch Sheridan muss Schicksalsschläge einstecken, und zwar so viele, dass jeder andere Jugendliche längst aufgegeben hätte. Sie findet heraus, warum ihre Familie um ihre Adoption so ein Geheimnis macht. Sie findet heraus, warum ihr geliebter Vater sich so von ihr und der ganzen Familie zurückgezogen hatte. Außerdem erkennt sie, dass sie sich wieder einmal in den falschen Mann verliebt hatte. Sie zieht ihre Konsequenzen - in einer Klarheit und Reife, der man der mittlerweile 17jährigen nicht so ohne weiteres zugetraut hätte.
    Es ist ein bisschen viel hineingepackt in diesen Roman: die Entwicklung eines jungen Mädchens zu einer selbstbestimmten jungen Frau, die Aufdeckung einer dunklen Familiengeschichte, Musik-Business, Rodeo-Reiten, ziemlich viel Sex, Gewalt in körperlicher und seelischer Art ...
    Die Charaktere sind gut beschrieben, ich konnte mich sofort in Sheridan hineinversetzen, aber andere Figuren blieben doch ziemlich klischeehaft. Ich empfand es als störend, dass einige Handlungsstränge begonnen und nicht aufgelöst wurden. Der Roman ist flüssig und leicht zu lesen. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Mir hat mir das Buch trotz aller kleinerer Schwächen gut gefallen.
    Unterhaltsame Sommerlektüre, wenn es aufregend und spannend, aber nicht unbedingt tiefschürfend sein soll.
    Ich vergebe:
    viele Grüße,
    Frühlingsfee
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  • Rezension zu Sommer der Wahrheit

    "Sommer der Wahrheit" ist ein sehr unterhaltsamer Roman über das Leben der Jugendlichen Sheridan und ihre letzten Sommer vor der Volljährigkeit. Unterhaltsam fand ich vor allem den spannenden und bildhaften Schreibstil, wie man es von Nele Neuhaus gewöhnt ist. Die Gegend und die Farm wurde so schön beschrieben, ich konnte sie regelrecht vor mir sehen. Nur die Zeit - mit dieser hatte ich so meine Probleme. Das Buch spielt in der heutigen Zeit, doch war ich mir dessen oft nicht bewusst. Oft hatte ich das Gefühl, mal in den 60er oder 80er Jahren zu sein, um dann doch wieder auf die Gegenwart zu stoßen. Irgendwie war das ganze etwas widersprüchlich. Mag wohl sein, dass im mittleren Westen in Amerika die Leute etwas Hinterwäldler sind (lt. Buch), aber dass dort so sehr die Zeit stehen geblieben ist wie stellenweise beschrieben, kann ich mir so gar nicht vorstellen.
    Mit der Protagonistin hatte ich auch etwas meine Probleme. Sheridan ist einem zwar schnell sympathisch, allerdings wirkte sie auf mich nicht real. Welche Jugendliche kann so viele Schicksalsschläge ertragen ohne dabei unterzugehen. Anfangs konnte ich gut mitfühlen und hatte Mitleid, doch irgendwann waren es mir zu viel Tragödien und ich war nur noch genervt darüber, was noch alles in die Story gepackt wurde. Und da fing es dann auch an, dass ich an der Realität zu zweifeln begann. Denn die Protagonistin ist ja ein richtiges Stehaufmännchen, die sämtliche Schicksalsschläge und Intrigen ganz leicht wegpackt, den ganzen Tag in der Schule verbringt und Klassenbeste ist, sich daheim um die Wäsche und den Hühnerstall kümmert, für die ganze Familie kocht und noch so ganz nebenbei mit ihrem Pferd ausreitet, ein Musical aufbaut, komponiert und hin und wieder bei der Ernte hilft. Also ich hätte da schon längst burn out oder zumindest schlechte Noten, denn wer kann nach so einem langen Tag, welcher bei Sheridan anscheinend oft 48 Stunden hat noch gut gelaunt sein und gute Noten schreiben. Auch finde ich die Selbstverständlichkeit, mit der sie die Arbeit verrichtet nicht überzeugend. Einerseits rebelliert sie wie ein Jugendlicher, aber Arbeiten tut sie wie ein Erwachsener. O.k. sie ist auf der Farm und mit der Arbeit groß geworden und weiß dass jeder mit anpacken muss. Aber diese Selbstverständlichkeit, mit der sie ablehnt, als ihr Freund mit ihr ins Kino will, nach dem Motto "typisch Städter" ist nicht real. Denn selbst wenn das Pflichtbewusstsein siegt, so sollte doch dieser Verzicht einen bitteren Nachgeschmack haben. Einerseits genießt sie es, als sie das erste mal mit Freunden ein Eis essen geht, andererseits kommt keine Eigeninitiative um dies öfters zu haben. Keine Rebellion, welche typisch für Teenager ist. Sie macht pflichtbewusst ohne zu Murren ihre Arbeit und beschwert sich noch nicht einmal gedanklich! Wirklich sehr reell.
    Sucht man aber keine Realität, sondern einfachen einen netten Roman für den Sommerurlaub, dann liegt man mit "Sommer der Wahrheit" nicht verkehrt. Einfach lesen und sich berieseln lassen, ohne viel nachdenken und sich konzentrieren zu müssen. Langweilig wird das Buch jedenfalls nicht, denn der Schreibstil ist einfach Spitze.
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Ausgaben von Sommer der Wahrheit

Taschenbuch

Seitenzahl: 512

E-Book

Seitenzahl: 522

Besitzer des Buches 77

Update: