Teatime mit Lilibet

Buch von Wendy Holden, Elfriede Peschel

  • Kurzmeinung

    Rotkäppchen
    Da waren meine Erwartungen wohl zu hoch...., habe abgebrochen
  • Kurzmeinung

    Smoke
    gut gefallen, wirkt glaubwürdig, gerade wegen der zurückhaltenden Erzählweise

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Teatime mit Lilibet

Die wahre Geschichte der Gouvernante von Queen Elizabeth II. England, 1933: Im Alter von 22 Jahren wird Marion Crawford die Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret. Als Marion ihre Stelle im englischen Königshaus antritt, ist sie schockiert. Das Leben im Schloss hat nichts mit der Realität zu tun. Vor allem Lilibet, die zukünftige Königin, wächst Marion ans Herz. Als überzeugte Sozialistin macht Marion es sich zur Aufgabe, Lilibet das echte Leben zu zeigen. Sie fährt mit ihr Metro und Bus, geht in öffentliche Schwimmbäder und macht Weihnachtseinkäufe bei Woolworth's. Ihr Einfluss auf die zukünftige Queen ist gewaltig. Doch Marion ahnt nicht, wie sehr sich auch ihr eigenes Leben durch die Royals verändern wird.
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Serieninfos zu Teatime mit Lilibet

Teatime mit Lilibet ist der 1. Band der Royal Outsiders Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2020. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Teatime mit Lilibet wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Da waren meine Erwartungen wohl zu hoch...., habe abgebrochen

    Rotkäppchen

  • gut gefallen, wirkt glaubwürdig, gerade wegen der zurückhaltenden Erzählweise

    Smoke

  • Ich bin nicht so recht warm geworden mit den Figuren, u.a., weil sie anders als mir bis dato bekannt dargestellt werden.

    Lavendel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Teatime mit Lilibet

    Marion Crawford studiert an einem Lehrerkolleg und möchte später einmal den Kindern in den Slums bessere Lebensaussichten ermöglichen. Doch dann landet sie 1932 am anderen Ende der Skala und wird Gouvernante der Prinzessinnen Elisabeth und Magaret.
    Als ich vor etwas zehn Jahren „The uncommon reader“ las, kam mir die englische Queen das erste Mal näher, mittlerweile habe ich weiteres gelesen und auch einige Filme und Serien gesehen, die sich mit dem britischen Königshaus beschäftigen, zuletzt natürlich „The Crown“. Überhaupt bin ich schon lange an der Geschichte der britischen Insel interessiert. „Teatime mit Lilibet“ hat mich daher natürlich gleich neugierig gemacht.
    Die Autorin baute diesen Roman u. a. auf den Memoiren Marion Crawfords auf, hat aber natürlich auch anderes zur Recherche herangezogen (mehr dazu kann man im lesenswerten Nachwort erfahren). Der Roman scheint mir dennoch subjektiv geprägt, was aber natürlich passend ist, denn immerhin wird hier ganz aus Marions Sicht erzählt, es ist ein privater Einblick hinter die Kulissen der Royals. Gleichzeitig wird über einen Zeitraum von 16 Jahren erzählt, in dem auch (welt)politisch viel passiert ist. So fallen die Abdankung Eduard VIII und das Nachrücken seines Bruder als König und damit Elisabeths als Nachfolgerin und der 2. Weltkrieg in diese Zeit.
    Als Marion Crawford ihre Stelle antritt, ist Elisabeth, die von der Familie Lilibet genannt wird, 6 Jahre alt. Marion möchte sie aus ihrem Elfenbeinpalast herausholen und ihr die „echte“ Welt zeigen, was ihr nur teilweise gelingt. Auch Margaret unterrichtet sie, diese Prinzessin ist aber weitaus schwerer zu handeln als ihre ernstere Schwester und zudem oft voller Neid. Auch andere Familienmitglieder und verschiedene Personen bei Hofe spielen hier eine Rolle und sind nachvollziehbar gezeichnet. Wenn man schon einiges über die damalige Situation und die angesprochenen Menschen weiß, ist das ein Vorteil, aber man kann natürlich auch parallel ein bisschen googeln und sich weiter informieren.
    Marion schenkt dem Königshaus einen großen Teil ihres Lebens, gedankt wird ihr das aber nur bedingt. Am Ende sitzt sie in ihrem Haus in Schottland und hofft, dass die Queen und ihre Schwester sie auf dem Weg nach Balmoral besuchen, so startet der Roman, der Rest wird dann als Rückblick erzählt. Ich finde das gelungen, denn zum einen ist man gespannt, ob die Queen nun vorbeischauen wird, denn in den vergangenen Jahren hat sie das nicht, und zum anderen ahnt man hier schon die Einsamkeit der alten Marion.
    Erzählt wird sehr eingängig, und die Charaktere kommen dem Leser nahe, gleichzeitig erfährt man viel Interessantes über das Leben hinter den Kulissen des Hofes, die Menschen, die dort eine Rolle spielen und über die erzählte Zeit.
    Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen, wie gesagt, er erscheint mir sehr subjektiv, aber auch eine gute Ergänzung zu all dem anderen, aus dem ich schon Wissen über die Royals geschöpft habe (nicht zuletzt eigenes Erleben). Wie schon erwähnt, scheint es mir günstig, schon ein wenig Hintergrundwissen zu haben. Ich empfehle diesen Roman gerne weiter und vergebe 4,5 Sterne.
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  • Rezension zu Teatime mit Lilibet

    Über die Autorin (Amazon)
    Wendy Holden hat als Journalistin für The Sunday Times, Tatler und The Mail on Sunday gearbeitet, bevor sie sich dem Schreiben von Büchern zugewendet hat. Sie hat dreizehn Romane geschrieben, von denen jeder ein Bestseller in Großbritannien war. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Derbyshire.
    Produktinformation (Amazon)
    Dateigröße : 3235 KB
    Seitenzahl der Print-Ausgabe : 529 Seiten
    Herausgeber : List Paul Verlag; 1. Edition (2. November 2020)
    Sprache: : Deutsch
    ASIN : B087D27VLT
    Von der Prinzessin zur Thronfolgerin
    Im Jahr 1932 wird Marion Crawford die Lehrerin der Prinzessinnen Elisabeth und Margaret. Sie tritt ihre Stelle an und ist schockiert, denn dieses Leben dort hat nichts mit der Realität zu tun. Lilibet, die künftige Königin, wächst Crawfie, wie sie von allen genannt wird, besonders ans Herz. Marion ist überzeugte Sozialistin und macht e sich zur Aufgabe, Lilibet das echte Leben zu zeigen. Dazu gehören U-Bahn und Bus fahren, in Schwimmbäder gehen und d auch Weihnachtseinkäufe im Kaufhaus. Sie hat großen Einfluss auf die zukünftige Queen. Doch wie sich auch ihr eigenes Leben dadurch verändern wird, das ahnt sie nicht.
    Meine Meinung
    Oft liest man Bücher über aristokratische Personen, in diesem Fall Queen Elisabeth II., erst nachdem sie bereits tot sind. Doch in diesem Fall ist es anders. Dass wir dieses Buch lesen können, haben wir eigentlich der Indiskretion von Marion Crawford zu verdanken, die sich denken konnte, dass die Königin, also Elisabeths Mutter, über diese Indiskretion verärgert sein würde. Hätte sie das Buch „The little Princesses“ jedoch nicht geschrieben, hätten wir vermutlich nie so viele Einzelheiten der Kindheit der englischen Königin erfahren. Denn aufgrund dieses Buches hat die Autorin „Teatime mit Lilibet“ geschrieben. Ich war auf dieses Buch sehr gespannt, denn eigentlich mag ich die englische Königin auch wenn ich von Monarchien nicht allzu viel halte. Wendy Holden, die Autorin dieses Buches, hat es bedingt durch den angenehm unkomplizierten Schreibstil, geschafft dass mir dieses Buch mit jeder Seite besser gefiel. Was mir weniger gut gefallen hat ist die Tatsache, wie die Royals die Gouvernante der Prinzessinnen praktisch „abserviert“ haben. Und das nicht erst nach dem Schreiben des erwähnten Buches. Lilibet liebte sie doch „so sehr“, und hinterher kannte sie sie nicht mehr. So kommt es auf jeden Fall in dem Buch rüber. Dass Crawfie sich dazu entschloss, das erwähnte Buch zu schreiben, ist wohl auch darauf zurückzuführen. Und Wendy Holden hat dann den Faden aufgenommen und ihr eigenes Buch dazu geschrieben. Über Prinzgemahl Philipp hat man ja schon so manche Sachen gehört, was sich in diesem Buch, in dem man ja nur das Kennenlernen und den Anfang der Ehe erfährt, zu bestätigen scheint. Mir hat auf jeden Fall gefallen, wie viel Mühe sich die Gouvernante mit den beiden Mädchen gegeben hat. Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen. Es war durchaus spannend zu erfahren, was der Gouvernante gelungen ist, und wo sie scheiterte. Ich habe mich mit diesem Buch gut unterhalten gefühlt und wenn das Privatleben der noch kindlichen- und später der Teenager-Prinzessinnen interessiert, dem kann ich das Buch durchaus empfehlen. Doch was davon ist wahr und was Fiktion? Denn trotz allem ist dies ein Roman und in einem Roman gibt es eben auch Fiktion. Leider hat die Autorin es versäumt dies zu erwähnen. Allerdings gehe ich eben davon aus, dass nicht allzu viel Fiktives in dem Buch erzählt wurde, da die Autorin ja die Autobiographie der Gouvernante zu Rate gezogen hat. Ich vergebe die volle Bewertungszahl.
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  • Rezension zu Teatime mit Lilibet

    Die Erzieherin der Königin
    Teatime mit Lilibet, Historischer Roman von Wendy Holden, EBook 477 Seiten, erschienen im List-Verlag.
    Die Geschichte von Marion Crawford, der Gouvernante von Königin Elisabeth II.
    Marion Crawford ist Lehrerin, ihr Ziel ist die Armen in den Slums zu unterrichten, doch das Schicksal spielt anders und sie wird Gouvernante bei den beiden Schwestern von York, Elisabeth genannt Lilibet und Margaret. Nach dem Abdanken seines Bruders Edward VIII., wird der Herzog von York der Vater der beiden, unversehens König Georg der VI. und Marion Crawford ist die Erzieherin der zukünftigen Königin von England.
    Das Buch gliedert sich in vier Teile jeder Teil ist mit Ort und Datum überschrieben, die aus insgesamt 64 Kapiteln bestehen. Das Buch ist im personalen Stil aus der Sicht der Protagonistin geschrieben, dadurch werden ihre Gefühle und Gedanken dem Leser sehr deutlich gemacht. Äußerst bildhaft und flüssig geschrieben. Der Plot, z.B. die Einrichtung der diversen Schlösser sind hervorragend beschrieben, die Figuren allesamt gut beschrieben und hervorragend charakterisiert Ein Beispiel dafür, Margaret die kleinere Schwester von Lilibet war mir sehr unsympathisch, eine Rebellin, Intrigantin und boshaft. Lilibet dagegen von edelstem Gemüt und sehr klug. Bertie/Georg VI unsicher und schüchtern doch herzensgut. Auch Wallis Simpson ist eine schillernde Figur im Roman. Jede der dargestellten Figuren hat im Buch praktisch eine eigene Geschichte abbekommen. Holden hat in ihrem Buch bemerkenswert gute Recherchearbeit geleistet. Ein gutes Beispiel, die Beschreibungen der Brautkleider, deren Bilder ich mir im Netz angesehen habe.
    Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, eine aufregende Zeit wird hier beschrieben. Ein dramatischer erschütternder und bewegender Teil der Geschichte Großbritanniens. Und Marion Crawford immer mitten drin, im Zentrum der königlichen Familie, den kleinen Prinzessinnen oft näher als die eigene Mutter. Die besten Jahre ihres Lebens hat sie geopfert und auf privates Glück und eigene Kinder verzichtet um dann ohne einen Funken von Dankbarkeit aufs Abstellgleis geschoben zu werden. Ich kann gut verstehen, dass Crawford aus Enttäuschung und vielleicht auch um diese besondere Zeit noch einmal aufleben zu lassen, dieses unsägliche Buch „The little Princesses“ geschrieben hat. Letztendlich haben ihr die Royals das niemals verziehen, auf ihrer Beerdigung war kein Mitglied des britischen Königshauses anwesend. Doch ich könnte mir gut vorstellen, dass dies auch ohne ihr Buch geschehen wäre.
    Mir hat diese Frau im letzten Kapitel des Buches einfach nur leidgetan, denn ihr ist zum Großteil zuzuschreiben, was für eine charakterstarke Frau und Regentin aus Elizabeth II, geworden ist. Wieviel im Buch dem wirklichen Geschehen zuzuordnen ist und was Fiktion ist, weiß ich nicht, ich war nur überrascht, dass Lilibet hier als fröhlich und warmherzig beschrieben wird, ich finde Elizabeth II nur kühl und streng.
    Bei einer Schottlandreise konnte ich Glamis Castle besichtigen, das Schloss in dem Königin Elizabeth, die spätere Queen Mum geboren wurde, bei der Führung fand ich den Tearoom besonders gemütlich und noch mit den Originalmöbeln ausgestattet, so konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie das Ambiente bei einer „Teatime mit Lilibet“ aussah, wenn die Prinzessinnen bei ihren Großeltern mütterlicherseits zu Besuch waren, was mich letztendlich auch zur Lektüre dieses Buches inspiriert hat.
    Eine Empfehlung für Leser die sich gerne mit der jüngeren Geschichte des englischen Königshauses beschäftigen. Oder denen, die das Leben der Royals aufregend und spannend finden. Von mir 4 von 5 möglichen Sternen.
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  • Rezension zu Teatime mit Lilibet

    Es gibt viele Herrscher auf der Welt, aber nur eine englische Queen, die seit ihrer Thronbesteigung im Jahre 1952 ihr privates und öffentliches Leben in den Dienst der Krone gestellt hat. Wir kennen sie aus den Massenmedien - und aus dem Buch "Die kleinen Prinzessinnen" von Marion Crawford (1909 - 1988), einer schottischen Erzieherin und Gouvernante, die seinerzeit für einen handfesten Skandal gesorgt und die Verfasserin über Nacht zu einer persona non grata gemacht im englischen Königshaus gemacht haben. Wer war diese Frau, die ihr Schweigen gebrochen und vertrauliche Begebenheiten ausgeplaudert hatte? In ihrem biografisch angehauchten Roman "Teatime mit Lilibet" erzählt die englische Journalistin Wendy Holden die wahre Geschichte der Gouvernante von Queen Elizabeth II.
    England, 1932: Im Alter von 22 Jahren wird Marion Crawford die Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret. Als Marion ihre Stelle im englischen Königshaus antritt, ist sie schockiert. Das Leben im Schloss hat nichts mit der Realität zu tun. Vor allem Lilibet, die zukünftige Königin, wächst Marion ans Herz. Als überzeugte Sozialistin macht Marion es sich zur Aufgabe, Lilibet das echte Leben zu zeigen. Sie fährt mit ihr U-Bahn und Bus, geht in öffentliche Schwimmbäder und macht Weihnachtseinkäufe bei Woolworth’s. Ihr Einfluss auf die zukünftige Queen ist gewaltig. Doch Marion ahnt nicht, wie sehr sich auch ihr eigenes Leben durch die Royals verändern wird.
    Wendy Holden nimmt uns mit auf eine literarische Reise, die uns weit in das vergangene Jahrhundert zurückführt. Wer aufsehenerregende Enthüllungen erwartet, wird bitter enttäuscht sein. Tatsächlich erleben wir die adligen Protagonisten, wie wir sie aus den Klatschblättern (und aus der Serie The Crown) kennen . König George VI. erscheint als ein unter seinem Stottern leidender, kettenrauchender unsicherer Mann, der für den exzentrischen Thronfolger einspringen muss und die Last der Krone als eine schwere Bürde empfindet. Queen Mum verbirgt ihr elitäres Denken unter einem Mantel der Leutseligkeit und stellt nicht nur ihre legendäre Trinkfestigkeit, sondern auch ihr ausgeprägtes PR-Geschick unter Beweis, indem sie ihre zwei reizenden Töchter geschickt in den Medien vermarktet. Während Prinzessin Margaret als egozentrisches, selbstverliebtes enfant terrible in Erinnerung bleibt, das zeitlebens für einen Skandal gut ist, zeichnet sich Prinzessin Elizabeth durch eine eiserne Charakterstärke und vorbildliche Disziplin aus. Man sollte diese Anekdoten über das private Leben der Königlichen Familie nicht allzu ernst nehmen, sondern vielmehr mit einem Augenzwinkern betrachten.
    Kommen wir zur Protagonistin selbst. Marion Crawford ist eine naive, sympathische, idealistisch eingestellte junge Frau, die auf ihr privates Glück verzichtet und ihr Engagement als eine einmalige Chance begreift, die verwöhnten Königskinder zu modernen Menschen zu erziehen. Ob ihre gut gemeinten Bemühungen von Erfolg gekrönt waren, mag ich nicht beurteilen. Mit der empfindsamen, labilen Diana Spencer, die aus einem privilegierten "broken home" in die gefühlskalte Welt der "Firma" einheiraten sollte, sind ihre Schützlinge nicht zurechtgekommen. Auch Marion Crawford ist auf der Strecke geblieben und hat für den begangenen Vertrauensbruch einen hohen Preis zahlen müssen.
    Unterm Strich ist der biografisch angehauchte Roman "Teatime mit Lilibet" ein leicht und locker geschriebenes unterhaltsames Buch, das uns einen Blick durch das Schlüsselloch in den Palast von Elizabeth II gewährt. Mal unter uns: Wer möchte nicht Mäuschen spielen?
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  • Rezension zu Teatime mit Lilibet

    Ein kleiner Blick durchs Schlüsselloch
    1932 England. Die 22-jährige schottische Erzieherin Marion Crawford erhält im englischen Königshaus eine Anstellung als Lehrerin für die beiden Prinzessinnen Elisabeth und Margaret, um für die nicht nur für deren Erziehung zu sorgen, sondern sie auch auf das Leben vorzubereiten. Doch schon bald muss sie erkennen, dass das Palastleben mit der realen Welt vor dessen Toren nicht das Geringste zu tun hat. „Crawfie“ schreibt sich auf die Fahne, dies auf jeden Fall zu ändern, denn sie selbst stammt aus einfachen Verhältnissen und möchte ihren Schützlingen klar machen, dass ihre Untertanen sich nicht von vorne bis hinten bedienen lassen können, sondern selbständig für sich sorgen müssen. So lernen die Prinzessinnen z. B. die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen oder gehen wie normale Menschen ins Kaufhaus, um ein Bewusstsein für das tägliche Leben der Bevölkerung zu erhalten. Marion Crawford stellt ihr eigenes Leben völlig zurück für die Erziehung ihrer beiden Schützlinge und bleibt 16 Jahre am Hof…
    Wendy Holden hat mit „Teatime mit Lilibet“ einen unterhaltsamen historischen Roman auf der Basis von Marion Crawfords Buch „Little Princesses“ vorgelegt, der den Leser einen Blick durch das Schlüsselloch des Buckingham Palace werfen lässt. Der einnehmende flüssige und bildhafte Erzählstil wirft den Leser 88 Jahre in der Zeit zurück, um dort Marions Arbeitsalltag im Königshaus mitzuerleben. Da die königliche Familie über Jahrzehnte hinweg in den Medien präsent ist, hat man als Leser das Gefühl, Einblick in die Privatgemächer zu erhalten und dabei einmal mehr festzustellen, dass auch dort nur mit Wasser gekocht wird. Viel interessanter allerdings ist die Person Marion Crawford, die sich um die beiden Prinzessinnen gekümmert und dabei ihre eigenen Lebenspläne nach und nach verabschiedet hat, um dann von einem Tag auf den anderen nach 16 Jahren ausgemustert zu werden. Das Leben am Hof verlangte auch Marion alles ab, doch war es ihre eigene Entscheidung, dieses Opfer zu bringen, um ihren Schützlingen weiterhin nahe zu sein. Die Autorin beschreibt das Leben hinter den Palastmauern genauso, wie es uns die Medien immer wieder suggerieren und was man als Leser auch so haben möchte, ist es doch eine Art Märchenwelt, in die wir uns alle schon einmal hineingeträumt haben. Jedoch wird auch deutlich, mit welch harten Bandagen hinter den Mauern gekämpft wird. Absolute Loyalität ist unabdingbar, und wer sie nicht erbringt, wird sofort zur Persona non grata. Die Intrigen und Skandale, nach denen die Öffentlichkeit lechzt, sollen verborgen bleiben, darin unterscheiden sie sich auch nicht von uns Privatleuten. Doch diese Dinge rufen bei uns allen einen gewissen Kitzel hervor, der gestillt werden möchte, und bisher hat es immer jemanden gegeben, der seinen Mund nicht halten konnte, so dass doch etwas durch die Mauern des Königshauses gesickert ist. Die vielen kleinen Begebenheiten in diesem Buch sind gut aufbereitet und selbst, wenn sie nur erfunden sind, sorgen sie für einiges an Unterhaltung aus der königlichen „Firma“.
    Der Charakter von Marion in diesem Roman ist der einer Idealistin, die mit viel Engagement die ihr anvertrauten Schützlinge auf das reale Leben vorbereiten will. Dabei ist sie liebevoll mit einer gewissen Strenge, verantwortungsvoll und vor allem vertrauenswürdig. Ihre Selbstlosigkeit kommt einer Selbstaufgabe gleich, denn alles dreht sich nur um die ihr anvertrauten Mädchen, wobei ihre eigenen Träume und Wünsche immer mehr verblassen. Die einzelnen Mitglieder des Königshauses bieten mit ihrer Darstellung genau den Eindruck, den man bisher oberflächlich auch von ihnen erhalten hat. Während Margaret als Enfant terrible und gescheiterte Existenz durchging, überraschte Queen Mum doch als beinharte Eiskönigin.
    „Teatime mit Lilibet“ sollte mit einem Augenzwinkern gelesen und nicht alles für bare Münze genommen werden. Dann ist es eine Lektüre mit einigem Unterhaltungswert und schöne Lesestunden. Verdiente Empfehlung!
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Ausgaben von Teatime mit Lilibet

E-Book

Seitenzahl: 581

Hardcover

Seitenzahl: 528

Taschenbuch

Seitenzahl: 424

Teatime mit Lilibet in anderen Sprachen

  • Deutsch: Teatime mit Lilibet (Details)
  • Englisch: The Governess (Details)

Besitzer des Buches 17

Update: