Das eiserne Herz des Charlie Berg

Buch von Sebastian Stuertz

  • Kurzmeinung

    Rouge
    Für mich ein Überraschungshighlight
  • Kurzmeinung

    kleine_hexe
    Lesenswert, spannend und unterhaltend

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das eiserne Herz des Charlie Berg

Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die feine Nase eines Hundes. Das einzige, was ihn seine Eltern gelehrt haben: Zwei Künstler sollten nie Kinder bekommen! Es sind die frühen 90er, Charlie will ausziehen, nicht mehr der Depp der Familie sein, der alles zusammenhält, während Mutter am Theater die Welt verstört und Vater wochenlang bekifft im Aufnahmestudio sitzt. Die Zivistelle im Leuchtturm ist zum Greifen nah – da läuft alles aus dem Ruder: Auf der Jagd mit Opa trifft ein Schuss nicht nur den Hirsch, sondern auch Opa. Und Charlies heimliche große Liebe Mayra, seine Videobrieffreundin aus Mexiko? Hat nichts Besseres zu tun, als den Ganoven Ramón zu heiraten…
Weiterlesen

Bewertungen

Das eiserne Herz des Charlie Berg wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

(2)
(2)
(1)
(2)
(0)

Meinungen

  • Für mich ein Überraschungshighlight

    Rouge

  • Lesenswert, spannend und unterhaltend

    kleine_hexe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das eiserne Herz des Charlie Berg

    eine bittere Enttäuschung - Abbruch
    Erzählt wird die Geschichte des Charly Berg. So erfährt man wie er so als Erwachsener ist und womit er sich so rumplagt. Auch das er alles andere als eine normale Familie hatte. Beide Eltern Künstler und er muss quasi seine kleine Schwester erziehen. Der Vater Musiker und Junkie, die Mutter Schauspielerin ohne jeglichen Mutterinstinkt. Nach einem kuriosen Todesfall denkt er an seine Kindheit zurück, die alles andere als einfach und schön war.
    Keine Frage der Autor versteht es mit Wörtern umzugehen. Nach einem wirklich gelungenen Start der Geschichte, gleitet er jedoch dermaßen ab, dass ich die Geschichte auf Seite 255 abgebrochen habe.
    Im Prinzip versucht der Autor den Leser immer wieder erst einzulullen und dann mit einem Schock hochzuschrecken. Jedoch war für mich genau so ein Schockmoment für mich der Auslöser das Buch abzubrechen. Andere mögen sich dafür erwärmen können ich nicht. Es gibt denke ich andere Möglichkeiten den Leser für sein Werk zu begeistern als immer wieder brutale Gewalt und abstoßende Szenen einzuflechten. Man kann eine Geschichte so und so erzählen. Ich muss dazu sagen dass ich wirklich selten ein Buch abbreche und mich lieber durch Seiten quäle, aber der Autor hat es nun ja wirklich geschafft mehr als einmal eine rote Linie bei mir zu überschreiten.
    Nicht das die Figuren nicht gut beschrieben sind nein. Meckere ich sonst schon mal gerne das die Figuren oder Handlung zu wenig ausgeformt sind, verliert sich der Autor hier viel zu oft in zu vielen Kleinigkeiten, die mich dann einfach nur noch genervt haben.
    Fazit: Leider abgebrochen. Die Richtung in der sich die Handlung bewegt hat war nicht mehr mein Ding. Obwohl an sich gut geschrieben, kann ich mich mit der Entwicklung der Handlung nicht anfreunden. Anderen mag dieses Buch gefallen. Gut es will provozieren, aber muss der gute Geschmack gleich dermaßen drunter leiden. Sorry aber von mir gibt es für dieses Werk keine Leseempfehlen und das wo ich so schnell kein Buch abbreche. Wirklich schade.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das eiserne Herz des Charlie Berg

    Sebasatian Stuertz Das Eiserne Herz des Charlie Berg
    Familiengeschichten zum Hirschgulasch
    Um es vorweg zu sagen: Dies ist kein Kochbuch, obwohl ich das Rezept von diesem Hirschgulasch gerne hätte.
    Der Hirschgulasch spielt eine zentrale Rolle in der Familie Berg – Del Monte. Aber dieses Buch ist auch kein Familienroman allein, obwohl sämtliche Familienmitglieder darin vorkommen: Die vier Großeltern, die beiden Eltern, Charlie und Fritzi, die beiden Kinder. Auf den ersten Blick scheint dies eine dysfunktionale Familie zu sein, der Vater ein kiffender Musiker, die Mutter Theaterregisseurin mit einem massiven Alkoholproblem, Fritzi ein Savant, die mit vier Jahren schon die städtische Bücherei durchgelesen hat. Und schließlich Charlie Berg der die Familie zusammenhält. Er kocht für die Familie, hält das Haus in Schuss, übernimmt die kleine Fritzi als die Mutter in ganz Europa Regieaufträge annimmt und der Vater sich tagelang in sein Studio für Musikaufnahmen einschließt. Er zieht mit Fritzi um ins Haus der Großeltern als die Großmutter einen Schlaganfall erleidet und übernimmt ihre Pflege. Dysfunktional doch irgendwie halten die Mitglieder doch zusammen, sind füreinander da im entscheidenden Augenblick, unterstützen sich bedingungslos. Und nicht nur strikt die mit verwandtschaftlichen Graden untereinander sondern auch die Freunde die fest zu dieser Familie dazugehören:
    Also gut. Kein Kochbuch aber ein Familienroman. Was noch? Entwicklungsroman? Auf jeden Fall. Zwar kein Tumber Tor der sich zum Gralssuchenden Parzival entwickelt, aber vom schulischen Außenseiter in der Kindheit, der nur im Hause seiner Großeltern und mit Malinche zusammen unbeschwerte Kindheit erleben darf, entwickelt sich Charlie Berg zu einem Mann der die Fäden der Familie fest zusammen hält, Verantwortung übernimmt, über Leben oder Tod von geliebten Menschen aber auch von fremden oder verhassten Menschen fraglos übernimmt.
    Also gut: Kein Kochbuch aber ein Familien- und Entwicklungsroman. Ist es ein Roman über eine außergewöhnliche Gabe und Begabung? Charlie Berg hat eine Leidenschaft für Gerüche und Parfüms. Er hat ein außergewöhnliches Riechorgan, besser als die eines Spürhundes. Er kann die Düfte und Gerüche, die ihn umgeben zerlegen, aussortieren, sich auf einige wenige konzentrieren und sie akkurat wahrnehmen. Charlies Nase spielt im Roman eine Hauptrolle.
    Also gut: Kein Kochbuch aber ein Familien- und Entwicklungsroman und ein Roman über eine außergewöhnliche Begabung. Ist es ein Roman über den Literaturbetrieb an sich, wie kleine Selbstverlage funktionieren, wie Preise im Literaturzirkus manchmal vergeben werden (Bitte, lasst wenigstens den Nobel-Preis korrekt vergeben werden!) Die ganze Stadt fiebert dem Literaturfestival und -preis Text.Eval entgegen, die Lesungen werden mit großem Interesse allerseits verfolgt, sie sind ungemein wichtig sowohl für den jungen Literaten, der den Preis gewinnt als auch für den „Literaturpaten“ der das Werk des Debütanten fördert und unterstützt.
    Also gut: Kein Kochbuch aber ein Familien- und Entwicklungsroman, ein Roman über eine außergewöhnliche Begabung und ein Roman über den Literaturbetrieb der über die Grenzen einer Kleinstadt hinausgeht. Krimi? Oder Thriller? Ja!
    Sebastian Stuertz ist mit seinem Debüt gleich in die Meisterklasse aufgestiegen. Die ganze Handlungsführung von der ersten zur letzten Seite, die Actionszenen, die Dialoge, die agierenden Personen, alles wirkt natürlich und logisch. Der Spannungsbogen erschlafft an keiner Stelle, noch wird er überzogen. Einige Gestalten finden wir von Anfang an liebenswürdig, wie Malinche – Mayra, wie Charlies Oma, wie die geradlinige Fritzi die nur in Zitaten redet. Andere brauchen etwas, bis sie uns ans Herz wachsen: wie Charlie Berg, der Ich-Erzähler. Zuerst war ich ein wenig abgestoßen,
    Oder seine Eltern: Rita del Monte, deren Karriere als Regisseurin vor Familie und vor allem vor den Kindern steht. Nur während der Schwangerschaften verzichtet sie auf weite Reisen, Alkohol und Zigaretten. Aber durch Charlies Trick mit der Kassette aus dem Anrufbeantworter kommt sie zur Besinnung und geht auf Entzug. Der Vater, Dito Berg ist Musiker, ein kiffender Alt Achtundsechziger, der seinem Vater seine NSDAP Vergangenheit nie verziehen hat. Er hat eine „Band“ bestehend aus ihm und seinem Freund Stucki, sie haben sogar Erfolge damit, bringen Platten heraus, sind in Insiderkreisen bekannt. Er zieht sich tage- und wochenlang zurück in sein Studio im Keller, kümmert sich weder um die Kinder noch um das Haus, obwohl er weiß, dass seine Frau abwesend ist. Charlie erledigt praktisch alles: kümmert sich um das Baby und spätere Kleinkind, kocht, putzt, schmeißt den ganzen Haushalt und das neben der Schule.
    Die Großeltern sind absolute Gegensätze: Oma ist freundlich, lieb, resolut, tröstet Malinche und hilft ihr als sie zum ersten Mal ihre Regel kriegt. Sie baut mit Charlie und Malinche das Baumhaus und
    Opa ein eigenbrötlerischer Mann, trinkt und hat praktisch keinen Kontakt zur eigenen Frau oder zu den Enkelkindern. Das ändert sich radikal als Oma den Schlaganfall erleidet. Als späte Wiedergutmachung hört er mit dem Trinken auf, bringt Charlie sein Jägerhandwerk bei, wird zu dem Opa, der er früher nie war. Wer weiß, vielleicht hätte er es sogar noch geschafft, sich mit seinem Sohn auszusöhnen.
    Die Schlussszene, als die gesamte Familie samt Freunden beim Hirschgulaschessen zusammen findet, und die letzten losen Enden in diesen wunderschönen Wirkteppich zusammen gefügt werden lässt die Leser aus dem Buch auftauchen, sich umsehen und zurück ins Buch eilen: war das wirklich alles? 714 Seiten sind nicht genug. Bei weitem nicht. Wird Ramon nie aus der Versenkung auftauchen? (Achtung Wortspiel). Wird die adoptierte Gräfin noch Ränke und Intrigen schmieden? Wird Mayra je die volle Wahrheit über Ramon erfahren und wie wird sie darauf reagieren? Und vor allem wird Charlie seine wunderbare Gabe auch nach der Herz-OP behalten?
    Weiterlesen

Ausgaben von Das eiserne Herz des Charlie Berg

Hardcover

Seitenzahl: 720

E-Book

Seitenzahl: 721

Taschenbuch

Seitenzahl: 720

Besitzer des Buches 8

Update: