Im Schatten des Kreml: Unterwegs in Putins Russland: Der ARD-Experte über Russlands verborgene Seite

Buch von Udo Lielischkies

  • Kurzmeinung

    Dietmar58
    Packende Sichtweisen eines Insiders

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Im Schatten des Kreml: Unterwegs in Putins Russland: Der ARD-Experte über Russlands verborgene Seite

Udo Lielischkies kennt Russland wie nur wenige ‒ seit Wladimir Putin 1999 an die Macht kam, berichtete er für die ARD aus dem riesigen Land. In seinem Buch schreibt er über die Politik des Kreml, das Leben in der atemlosen Metropole Moskau, vor allem aber ‒ mit viel Empathie ‒ über beeindruckende Menschen in den Weiten der russischen Provinz: Den kämpferischen Landarzt im Ural, den todesmutigen Reporter in Togliatti, die Bauern im südlichen Krasnodar, denen Agrarkonzerne die Ernte stehlen, und den gefangenen Soldaten im Tschetschenienkrieg. 'Im Schatten des Kreml' ist ein bestechender, authentischer Blick auf das heutige Russland. Das Buch enthält zwei farbige Bildteile à 16 Seiten mit beeindruckenden Aufnahmen aus Russland. 'In diesem Buch wird die ganze Wahrheit des heutigen Russlands lebendig. Aus vielen kleinen Details und ihren Zusammenhängen entsteht ein authentisches Bild des Landes. Udo Lielischkies verbindet aufrechte Zuneigung den russischen Menschen und ihrer Kultur gegenüber mit Kritik am autoritären Regime - und beides begründet er glaubhaft.' Viktor Jerofejew
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Bewertungen

Im Schatten des Kreml: Unterwegs in Putins Russland: Der ARD-Experte über Russlands verborgene Seite wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Packende Sichtweisen eines Insiders

    Dietmar58

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Im Schatten des Kreml: Unterwegs in Putins Russland: Der ARD-Experte über Russlands verborgene Seite

    Autor: Udo Lielischkies
    Titel: Im Schatten des Kreml
    Seiten: 464
    ISBN: 978-3426-30194-4
    Verlag: Droemer
    Autor:
    Udo Lielischkies wurde 1953 in Köln geboren und ist ein deutscher Journalist und ehemaliger Leiter des ARD-Studios in Moskau. Er studierte in Köln Volkswirtschaft und Soziologie, sowie Journalistik. 1980 begann er als Wirtschaftsredakteur beim WDR, nachdem er zuvor als freier Mitarbeiter tätig war.
    Nach Stationen in verschiedenen Redaktionen wurde er 1994 Europa- und NATO-Korrespondernt in Brüssel, bevor er 1999 nach Moskau wechselte und von dort u. a. aus Tschetschenien und der Ukraine berichtete. Für seine Reportagen wurde er u. a. mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Ab 2006 war er kurzzeitig in washington tätig, kehrte jedoch bald für die ARD nach Moskau zurück und blieb dort bis zu seinem Ruhestand, 2018.
    Inhalt:
    Seit Wladimir Putin 1999 an die Macht kam, berichtete Udo Lielischkies als ARD-Korrespondent aus dem riesigen Land. In dieser Zeit hat er nicht nur die russische Politik, sondern auch den Wandel des russischen Lebens unter Putin hautnah miterlebt. Udo Lielischkies erzählt von seinen Erlebnissen zwischen Kreml und russischer Provinz und vor allem von den stillen Helden in den Weiten Russlands. Ein einzigartiges Bild des facettenreichen wie widersprüchlichen Landes. (Klappentext)
    Rezension:
    Fast zeitgleich, als Putin 1999 an die Macht kam, wechselte der ARD-Reporter Udo Lielischkies das Berichtsgebiet und begann einzutauchen, in das Leben und die große Politik des größten Landes der Erde. In seinem Sachbuch berichtet er, in der Neuauflage vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine, vom Wandel der russischen Gesellschaft, einem Staat, dessen Gesicht nun ein vollkommen anderes ist, aber auch von den Herausforderungen des Korrespondenten-Daseins, wenn nichts ist, wie es zunächst scheint.
    Eingerahmt von Eindrücken des jüngsten Ereignisses beginnt der Autor das Erlebte von Beginn an, aufzurollen und zeigt die Schwierigkeiten des Reporterlebens in einem zunächst ihm unbekannten Land auf, sowie die Schnelllebigkeit der Ereignisse, die von Beginn an seine Tätigkeit bestimmte.
    Dabei setzt er den Fokus auf einzelne Ereignisse, sowie auf seinen Begegnungen mit Menschen aus ganz Russland und portraitiert das Leben in Moskau ebenso, wie die Unzulänglichkeiten der Provinz, aber auch die Unberechenbarkeiten des Tschetschenien-Kriegs, das erste Geschehnis, welchem er für den ersten deutschen Fernsehsender auf den Grund gehen musste. Im Fokus dabei, neben der Einordnung politischer Entscheidungen für die Zuschauenden, immer auch die Menschen, die davon direkt betroffen waren, dabei einen vollkommenen und gefährlichen Umbau der russischen Gesellschaft zu erleben.
    Kompakt reiht er Ereignis um Geschenis aneinander, zeigt die Konsequenzen auf und konzentriert sich dabei immer wieder auf einzelne Themen, wie die Gleichschaltung des einheimischen Journalismus', sowie dem Ausschalten derer, die versuchen, so lange, wie möglich, noch ihre eigene Sicht der Dinge zu publizieren oder aber die Vereinnahmung von Ernten kleiner Bauern durch übermächtige Agrar-Konzerne mit Verbindungen, hinein in höchste politische Ebenen.
    Warum sind trotz offensichtlicher Willkür und um sich greifender Korruption, spurlos verschwindender Gelder aus thematisch begrenzten Budgets, so viele Menschen immer noch für Putin? Was hält dieses Land zusammen, wo das Vertrauen nicht Weniger längst zerstört ist und Russland längst ausblutet?
    Anhand von zahlreichen Beispielen gibt er Einblick in den schwierigen Alltag der Menschen, die oft das propagierte Bild im Einklang mit der Wahrheit bringen müssen, was immer schwieriger wird. Was nützt es, ständig von Erfolgen zu hören, wenn der eigene Kühlschrank leer bleibt, da Löhne und Renten nicht zum leben reichen, Dächer undicht sind und kein Zugang zu sauberen Trinkwasser vorhanden ist. Udo Lielischkies gibt jedoch auch Einblick in den schwierigen Reporter-Alltag, Recherchearbeit, Berichtsglück und der Entscheidungsfindung, was berichtet wird, wenn sich die Ereignisse mal wieder überschlagen.
    Doch nicht die großen Eindrücke sind es, die diese Rückschau so interessant macht, sondern die zahlreichen dokumentierten Begegnungen, vor allem mit Menschen, die die Differenzen sehen, jedoch nicht gegen die Allmacht des Staates und seiner Anhängel ankommen. Einmal mehr gilt der Spruch, Russland schert sich nicht um das Lebensglück seiner Menschen. Fasslungslos nimmt man das Beschriebene auf, welches zudem durch umfangreiches Quellenmaterial unterfüttert wird, welches der Autor hintenan stellt.
    Udo Lielischkies hat Wandel und Widerspruch portraitiert, authentisch zudem, da auch er inzwischen in Russland Familie hat und sozusagen den Alltag mitbekommt. Das Land, was er 2018 verließ, war da längst ein anderes, als das, von welchem er 1999 zu berichten begann, vier Jahre später sowie so.
    Der Journalist schlägt sich auf keine Seite, beobachtet und ordnet ein und zeigt an zahlreichen Beispielen auf, wie Entscheidungen verschiedener staatlicher Ebenen, gewollt ein System der Willkür und Korruption geschaffen haben, welches längst ein Eigenleben führt. so gewollt von der obersten Führung.
    Der Ton wechselt dabei von sachlicher zu emotionaler Ebene. Sowohl die Portraits der Ereignisse als auch der teilhabenden Menschen waren sehr spannend zu lesen, aber auch, wie Berichtsalltag in einem solch kaum fassbaren Land überhaupt funktioniert. Vom letzteren hätte es nicht geschadet, noch mehr Beispiele aufgeführt zu sehen, jedoch auch so ist ein sehr bezeichnender Bericht. Udo Lielischkies zeigt, was passiert, wenn sich Politik und Volk auseinander entwickeln und nur durch verschiedene Formen von Gewalt und Willkür zusammengehalten werden. "Im Schatten des Kreml" zeigen sich die Widersprüche.
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  • Rezension zu Im Schatten des Kreml: Unterwegs in Putins Russland: Der ARD-Experte über Russlands verborgene Seite

    Der Autor, Udo Lielischkies, war über Jahre hinweg (in zwei unterschiedlichen Zeitspannen) als Korrespondent für die ARD in Moskau aktiv. Im vorliegenden, neu aufgelegten und im Vor- und Nachwort aktualisierten Buch, plaudert er sozusagen „aus dem Nähkästchen“. Russland war schließlich für ihn nicht nur seine berufliche Wirkungsstätte, sondern bedeutet ihm wesentlich mehr.
    Rasch nach Ankunft im ARD-Büro Moskau merkt er: seine Tätigkeit wird herausfordernd und anders als die Journalistentätigkeit in anderen Ländern. Er arrangiert sich, wird neugierig und erkundet das „fremde Russland“.
    In 16 Kapitel nimmt er die Leserschaft mit auf Reisen. Quer durch das Land. Das Leben in der russischen Hauptstadt wird ebenso plastisch beschrieben, wie der Einfluss des zu damaligen Zeiten, neuen Herrschers im Kreml, Wladimir Wladimirowitsch Putin. Sein Wirken, seine Ausstrahlung hinein in die schier unendlichen Weiten des russischen Reiches sind packend geschrieben und hochinteressant zugleich. Ein Journalist, der Russland kennenlernen und verstehen möchte. Eine schwierige, vielleicht sogar unlösbare Herausforderung?
    Das Leben der Menschen fernab der Hauptstadt, in den entlegenen Gebieten, ihre -um es vorsichtig auszudrücken- bescheidenen Lebensverhältnisse, ihre eiserne Treue zur Heimatregion, trotz aller Restriktionen des Staates und der täglich wachsenden Armut, lässt einen Blick tief in die russischen Seelen zu.
    Wohin wandelt Russland unter Putin?
    Als erfahrener Journalist erweist Udo Lielischkies auch seine Qualitäten als Buchautor. Er versteht es, den Blick der Leserschaft auf die riesige und ferne Land zu lenken und neugierig zu machen. Ein widersprüchliches Bild, insbesondere wenn es um das Verhältnis des Machtapparates (wozu man auch die von der Regierung protegierten Reichen zählen kann) und dem „einfachen“ Volk geht, das viele Entbehrungen auf sich nimmt (und nehmen muss) und dank funktionierender, gelenkter Informationspolitik, dem „starken Mann“ im Kreml häufig den Rücken stärkt. Selbst wenn es den lokalen und regionalen Behörden -gelinde gesagt- skeptisch gegenüber steht. Widerstand zwecklos/aussichtslos? Man darf gespannt sein…
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Ausgaben von Im Schatten des Kreml: Unterwegs in Putins Russland: Der ARD-Experte über Russlands verborgene Seite

Taschenbuch

Seitenzahl: 496

Hardcover

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 465

Besitzer des Buches 3

Update: