Mussolini und Hitler: Die Inszenierung einer faschistischen Allianz

Buch von Christian Goeschel, Ulrike Bischoff

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Mussolini und Hitler: Die Inszenierung einer faschistischen Allianz

Zwischen 1934 und 1944 trafen sich Mussolini und Hitler insgesamt siebzehnmal – öfter als jedes andere Duo westlicher Staatschefs der damaligen Zeit. Die beiden Diktatoren sandten einander Glückwunschtelegramme zum Geburtstag, Hitler gratulierte Mussolini regelmäßig zum Jahrestag des »Marsches auf Rom«. Obwohl sie sich persönlich nicht ausstehen konnten, gelang ihnen die Inszenierung einer Freundschaft. Sie sollte nach außen Einheit und Macht demonstrieren und nach innen Volksnähe vermitteln. Entlang der wichtigsten Begegnungen – von den pompösen Staatsempfängen der Anfangszeit bis zum letzten Treffen am 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze – zeichnet Christian Goeschel die wechselvolle Geschichte dieser folgenreichen »Freundschaft« nach. Er untersucht die diplomatischen Taktiken und propagandistischen Techniken und wirft ein neues Licht auf die zerstörerische Allianz zwischen dem faschistischen Italien und Nazi-Deutschland. Am Prototyp choreographierter Diktatorenfreundschaft im Zeitalter der Massenmedien zeigt dieses Buch, was geschehen kann, wenn im Feld der Politik Performance und Macht miteinander verschmelzen.
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Bewertungen

Mussolini und Hitler: Die Inszenierung einer faschistischen Allianz wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mussolini und Hitler: Die Inszenierung einer faschistischen Allianz

    Autor: Christian Goeschel
    Titel: Mussolini und Hitler - Die Inszenierung einer faschistischen Allianz
    Seiten: 476
    Verlag: Suhrkamp
    ISBN: 978-3-518-42891-7
    Übersetzerin: Ulrike Bischoff
    Autor:
    Christian Goeschel wurde 1978 geboren und ist Historiker. Er lehrt an der Universität Manchester und forscht über Interaktion zwischen Politik, Kultur und Gesellschaft in der jüngeren Geschichte.
    Zu seinem bemerkenswerten Arbeiten gehört die im Jahre 2011 erschiene Ausarbeitung "Selbstmord im Dritten Reich". Er unterrichtet Europäische Geschichte.
    Inhalt:
    Öfter als jedes andere Duo westlicher Staatschefs jener Zeit trafen sich Mussolini und Hitler, die Diktatoren an der Spitze Italiens und des Deutschen Reichs. Die Inszenierung der Freundschaft sollte nach außen Einheit und Macht demonstrieren, nach innen Volksnähe vermitteln, doch war sie nur wenig mehr als ein Zweckbündnis, welches sich verselbstständigte. Beide Männer konnten sich persönlich nicht leiden, waren zunehmend aneinander gebunden, stürzten schließlich Europa und sich selbst in den Abgrund. Christian Goeschel analysiert die choreographierte MDiktatorenfreundschaft im Zeitalter der Massenmedien und zeigt, was geschehen kann, wenn in der Politik Performance und Macht miteinander verschmelzen. (eigene Inhaltsangabe)
    Rezension:
    Kaum ein Ereignis hat in Folge seiner Aufarbeitung so viel Literatur hervorgebracht, wie die größte aller Katastrophen unserer Geschichte. Um so schwieriger ist es, einen neuen Ansichtspunkt zu finden, der die Betrachtung lohnt, doch ein Blick in die Archive, in private und öffentliche Korrespondenzen fördert auch heute noch Interessantes und Erschreckendes zu Tage. Der Historiker Christian Goeschel hat einen solchen Ansatz zu einer an sich bekannten Thematik gefunden. Ergebnis seiner Recherchen ist vorliegendes Werk.
    Kein anderer Krieg war so zerstörerisch und so mörderisch, wie dieser. Als Europa in Trümmern lag, hatte dieser Millionen von Menschen das Leben gekostet. Heraufbeschworen hatten ihn Diktatoren, in deren Ländern der Weltenbrand, den sie einst ausgelöst hatten, nach sechs Jahren zurückkehrte. Einer der Männer wurde erschossen und seine Leiche in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt, der andere entzog sich der Verantwortung durch Selbstmord. Doch, wie konnte die Allianz von Hitler und Mussolini, die eine Freundschaft inszenierten, die es so nie gab, einen Kontinent in den Abgrund stürzen? Welche Rolle spielten persönliche Sympathien, welche die Vorurteile der Diktatoren für dieses Bündnis, welches sich schnell außerhalb der Kontrolle beider verselbstständigen sollte?
    In diesem Sachbuch stellt der Historiker Goeschel die Entwicklung eines Bündnisses dar, welches durch erstaunlich dünne Fäden zusammengehalten wurde. Er analysiert die Gründe, welche die Diktatoren aneinander banden und gemeinsam in den Abgrund stürzten, wie auch sie ihre Länder und die halbe Welt in Schutt und Asche legten. Kühle Analyse trifft hier auf Logik, so dass die Thematik selbst dann zugänglich wird, wenn man sich nur rudimentär für diesen Teil der Geschichte interessiert. Dennoch bekommt man durch die Lektüre eine Fülle von neuen Informationen oder anderen Blickwinkeln, die sich dann eröffnen.
    Christian Goeschel weiß zu interessieren, beschränkt sich jedoch auf's Wesentliche. Daran sollte man denken, wenn die unzähligen Treffen von Mussolini und Hitler in ihrer Ausführlichkeit detailliert beschrieben werden. Gefühlt gibt dies Längen in der Lektüre, die jedoch die Komplexität der sich verselbstständigten Dynamik zweier Diktatoren aufzeigt und folgerichtig darstellt. Die Kapitel sind logisch gegliedert. Ein Bildteil dient der Veranschaulichung. Grundlage bildet eine umfangreiche Recherche, wie das Quellenmaterial erschließen lässt und die Zusammenarbeit, der Austausch mit anderen renomierten Historikern. Diese trugen ungemein zum Gelingen bei.
    Hitler und Mussolini im Hinblick ihrer inszenierten Freundschaft, die sich als Bild in den Köpfen der Menschen verselbstständigte und die Dynamik der daraus folgenden Prozesse, deren tödliche Spur sie noch gewollt verstärkten. Eine sehr interessante Analyse.
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Ausgaben von Mussolini und Hitler: Die Inszenierung einer faschistischen Allianz

Hardcover

Seitenzahl: 476

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 15. Februar 2014
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