Die Welt war so heil. Die Familie der Else Ury

Buch von Angelika Grunenberg

Bewertungen

Die Welt war so heil. Die Familie der Else Ury wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Welt war so heil. Die Familie der Else Ury

    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Sie dienten als Vorbild für das Personal der berühmten Nesthäkchen-Reihe: die Verwandten der Schriftstellerin Else Ury. Als Urbild deutschen Wesens und Garanten einer heilen Familienwelt haben sie Generationen junger Leserinnen geprägt. Doch 1933 machte Hitler Else Ury und ihre Familie als Juden zu Geächteten - sie und viele ihrer Verwandten überlebten den Naziterror nicht. Ihre Briefe und die Erinnerungen einiger Überlebender schildern den Alltag dieser typisch bürgerlichen Familie, die sich der Ideologie der heilen Welt verschrieben hatte und an ihren Untergang lange Zeit nicht glauben wollte.
    Inhaltsangabe:
    Im ersten Teil des Buches wird die Familie Ury und ihr Leben vorgestellt. Gleich zu Beginn musste ich das erste mal innehalten, 6 Familienmitglieder wurden in Ausschwitz ermordet, 2 begingen Selbstmord. Die jüdische Familie war ursprünglich als Kleiderhändler nach Deutschland gekommen und haben rasch Wohlstand erreicht. Besonders rund um (und von seinen Erinnerungen) Klaus, den Neffen Else Ury's, der nach England emigrierte und dort überlebte handelt der erste Abschnitt. Das jüdische bürgerliche Leben im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ist wirklich interessant, wenn (mit dem heutigen Wissen) auch etwas unvorstellbar. Viele Juden waren sich überhaupt nicht im klaren welche Gefahren von Hitler aus gingen, ja die Juden waren sich untereinander nicht einmal einig! Lange dachte der Vater von Else Ury, dass er - als Staatsbediensteter, und Ehrenabzeichenträger (für Verdienst im 1. Weltkrieg) - anerkannt würde.
    Im zweiten Teil des Buches werden Originalbriefe der Familie wiedergegeben. Else Ury blieb mit ihren Mutter in Berlin, wärend ihre Schwester und deren Mann 1939 nach Amsterdam ins Exil gehen und ihr Neffe Klaus schon länger in England lebt. Auch andere, jüngere Verwandte wandern aus. In den Briefen spiegelt sich die Haltung der "guten Deutschen" wider. Sie sind immer "anständig und korrekt", selbst dem Naziregime gegenüber, das sie ausgrenzt, ausraubt und schließlich ermordet...
    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch gekauft, weil ich als Kind die "Nesthäkchen" Bände geliebt habe und mich das Schicksal von Else Ury interessiert. Es ist eine sehr aufschlussreiche, gut recherchierte Erzählung über die Familie Ury und das Leben von Juden im Allgemeinen in dieser sehr schwierigen Zeit in den 30er Jahren. Stellenweise war ich richtig schockiert über die Naivität, aber andererseits kann ich mir gut vorstellen wie es für eine jüdische Familie, die nicht an den Bräuchen des Judentums festhielt, gewesen sein muss. Klaus schreibt, dass er bis zur Schulzeit überhaupt nicht wusste was "ein Jude" ist.
    Schön fand ich auch die immer wiederkehrenden Zitate von Else Ury's Büchern.
    Interessant auch, dass die Familienmitglieder die überlebten zum größten Teil sehr alt wurden, bzw. sind.
    Mir hat diese Buch sehr gut gefallen, es regt zum Nachdenken an, und erklärt auch die eine oder andere Ungereimtheit der Vergangenheit.
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Ausgaben von Die Welt war so heil. Die Familie der Else Ury

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Besitzer des Buches 2

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