Die Villa an der Elbe

Buch von Linda Belago

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Villa an der Elbe

Liegt in der Vergangenheit der Familie vielleicht die Zukunft der Reederei? Hamburg, 1910: Anni steht auf der Tribüne der Horner Rennbahn und starrt auf die Zeitung in ihren Händen, während unten die Pferde vorbeidonnern. Sie ist sich ganz sicher, dass die Frau auf dem Foto ihre seit zehn Jahren tot geglaubte Schwester ist. Anni war immer überzeugt, dass Helena das Schiffsunglück vor Hoboken überlebt hat. Aber das Leben ging weiter und von Helena kam nie ein Lebenszeichen. Anni ist inzwischen verheiratet, Mutter und Teil der hoch angesehenen Hamburger Reederfamilie Clausen. Warum ist ihre Schwester jetzt auf diesem Bild zu sehen und warum steht ein fremder Name darunter?
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Bewertungen

Die Villa an der Elbe wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Villa an der Elbe

    Inhalt
    Hamburg im Sommer 1900: Der Reedersohn Gustav Clausen soll sich auf der Überfahrt nach New York mit der 17-jährigen Helena van der Haard verloben. Doch kaum angekommen, bricht im Hafen ein Feuer aus, bei dem die junge Braut und ihr Dienstmädchen allen Vermutungen nach umkommen. Nur Helenas jüngere Schwester Anni ist überzeugt davon, dass die schmerzlich Vermisste noch am Leben ist.
    Jahre später sieht sie in einer Zeitung zufällig ein Foto von Helena, doch unter dem Bild steht ein falscher Name.
    Hamburg 2017: Jonas Clausen muss nach dem unerwarteten Tod seines Vaters die Reederei übernehmen und feststellen, dass die Firma kurz vor der Insolvenz steht. In alten Firmenpapieren findet er einen Hinweis auf ein größeres, noch unangetastetes Vermögen, das in einer New Yorker Bank hinterlegt sein soll.
    Die Amerikanerin Amely Thompson will sich mit ihrer Geschäftsidee selbständig machen und bittet ihre Eltern um finanzielle Unterstützung. Amelys Mutter hat in einem geerbten Rezeptbuch ebenfalls Unterlagen gefunden, die Rückschlüsse auf ein Golddepot zulassen. Diese Chance will Amely keinesfalls ungenutzt verstreichen lassen, und trifft bei ihren Recherchen auf Jonas Clausen.
    Meine Meinung
    Die Idee zu diesem, auf zwei Zeitebenen angesiedelten Roman hat mir sehr gut gefallen. Der in der Vergangenheit spielende Handlungsstrang überzeugt durch lebensechte Charaktere und einen spannenden Verlauf. Helena entstammt zwar einem reichen Elternhaus, dennoch ist sie sehr praktisch veranlagt. Diese Eigenschaft kommt ihr sicher bei ihrem harten Existenzkampf in New York zugute. Dass sie aus Angst vor einer unglücklichen Ehe mit einem ungeliebten Mann diesen steinigen Weg gewählt hat, ist ebenfalls nachvollziehbar. Fleiß und Ausdauer machen sich für Helena schließlich bezahlt.
    Auch ihre Schwester Anni fand ich sehr sympathisch. Leider hat die Autorin ihren Lebensweg weniger intensiv ausgearbeitet, und sich dafür mehr der Gegenwart gewidmet.
    Jonas Clausen und Amely Thompson wären als Protagonisten meiner Meinung nach entbehrlich gewesen. Ihre Rollen fand ich sehr konstruiert, und zu beiden Figuren fehlte mir der rechte Zugang. Dass sie beide zur selben Zeit auf alte Dokumente mit den entsprechenden Hinweisen auf eine Geldanlage stoßen, könnte man zur Not ja noch hinnehmen. Allerdings hätte die Autorin diesen Handlungsstrang dann auch weiter ausbauen und dem Roman etliche Seiten hinzufügen müssen. Fast scheint es, als wären ihr an dieser Stelle die Ideen ausgegangen. Wie haben sich Jonas und Amely im Hinblick auf ein Vermögen, das für beide sehr wichtig war, verhalten? Leider hat Linda Belago dieses Thema nicht weiterverfolgt, und es an einem spannenden Finale mit unerwarteten Wendungen gänzlich fehlen lassen.
    Lange wird mir diese Geschichte zwar nicht in Erinnerung bleiben, dennoch war sie recht nett zu lesen.
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  • Rezension zu Die Villa an der Elbe

    Reeder Clausen ist verstorben und Jonas Clausen muss mit Erschrecken feststellen, dass es nicht gut um die Reederei bestellt ist. Da kommt eine Nachricht aus vergangenen Zeiten gerade recht, verspricht sie doch einen Geldsegen. Aber auch Amely Thompson aus Amerika könnte diesen Geldsegen gut gebrauchen.
    Es sollte 1900 eine besondere Reise nach New York werden, denn auf der Überfahrt soll die Verlobung der siebzehnjährigen Helena van der Haard mit dem dem Reedersohn Gustav Clausen gefeiert werden. Doch ein Feuer macht diese Pläne zunichte; Menschen sterben oder gelten als vermisst. Während die Eltern und die zwölfjährige Anni van der Haard davonkommen, wird Helena vermisst. Man reist trauernd zurück nach Hamburg, aber Anni glaubt fest daran, dass ihre Schwester noch lebt. Zehn Jahre später sieht Anni ein Bild in der Zeitung und ist davon überzeugt, dass die abgebildete Frau ihre totgeglaubte Schwester ist. Doch es steht ein anderer Name unter dem Foto. Täuscht sich Anni?
    Dies Handlungsstränge wechseln einander ab. Ich mag es, wenn Geschichten auf verschiedenen zeitebenen spielen und so erfahren wir, wie die Nachfahren in der jetzigen Zeit in alte Familiengeschichten eintauchen und Geheimnisse aufdecken. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen.
    Helena ist nicht glücklich über die anstehende Verlobung, die von den Eltern aus geschäftlichen Gründen arrangiert wurde. Mehr möchte ich zu ihr aber nicht verraten. Gustav ist sehr besitzergreifend. Er war mir von Anfang an unsympathisch und im weiteren Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass meine Meinung über ihn nicht falsch war. Anni ist eine sympathische und zielstrebige junge Frau, die weiß was sie will. Sie hat ihre Schwester immer schmerzlich vermisst. Amely und Jonas können beide eine Finanzspritze gebrauchen. Welche Verbindung gibt es zwischen den Clausens und Thompsons?
    Eigentlich hätten die Charaktere ein wenig mehr Tiefgang vertragen können. Auch wenn es interessant war, wie alte Familiengeschichten enthüllt und Geheimnisse aufgedeckt werden, fehlte mir etwas an der Geschichte, damit sie mich so richtig packen konnte. Auch das Ende kam mir etwas zu abrupt.
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  • Rezension zu Die Villa an der Elbe

    1900. Die 17-jährige Helena van der Haard und ihre 12-jährige Schwester Anni sind mit ihren Eltern und deren Entourage auf dem Kreuzfahrtschiff „Kaiser Wilhelm der Große“ auf dem Weg nach New York. Noch auf der Überfahrt soll die Verlobung zwischen Helena und dem Reedersohn Gustav Clausen gefeiert werden. Da bricht im New Yorker Hafen Hoboken ein Großfeuer aus, das sich so schnell ausbreitet und das auch viele Schiffe zerstört, wobei viele Menschen ihr Leben lassen oder als vermisst gelten. Helena und ihr Dienstmädchen Clara gehören ebenso unter die Vermissten. Die Familie ist verstört und tritt die Heimreise nach Hamburg an, weil sie fest vom Tod der Tochter überzeugt sind. Einzig Anni hält an ihrem Glauben fest, dass ihre Schwester noch lebt. Jahre später sieht Anni in einer Zeitung das Foto einer Frau, die ihrer Schwester zum Verwechseln ähnlich sieht, allerdings hat sie einen anderen Namen. Ist es wirklich Helena, oder ist es nur eine Täuschung?
    Linda Belago hat mit ihrem Buch „Die Villa an der Elbe“ einen spannenden, bildhaften und unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und fesselt von Beginn an, der Leser verliert sich schnell in den Seiten und darf einer durchaus packenden Geschichte folgen. Die Autorin erzählt ihre Handlung in zwei verschiedenen Zeitebenen, wobei die eine die Vergangenheit mit den Ereignissen um 1900 mit Anni und Helena wieder aufleben lässt, die andere zieht einen Bogen in die Gegenwart ins Jahr 2017, wo die Erben Amely und Jonas jeweils unabhängig auf die alte Geschichte ihrer Vorfahren stoßen. Durch die abwechselnden Perspektivwechsel bleibt die Handlung lebendig und spannend. Der historische Hintergrund wurde ebenfalls gut mit der Handlung verwoben. Allerdings ist der Buchtitel irreführend, denn die Villa selbst kommt kaum in der Geschichte vor. Ebenso vermisst man als Leser eine etwas weitergehende Ausführung der gegenwärtigen Ereignisse, die doch ziemlich simple ihren Ausklang finden.
    Die Charaktere wurden von der Autorin dem Zeitgeist entsprechend ausgearbeitet und mit Leben versehen. Sie alle besitzen ihre individuellen Eigenheiten, die es dem Leser leicht machen, seine Sympathien zu verteilen und sich in sie hineinzuversetzen. Helene ist eine mutige und starke Persönlichkeit. Mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen, scheut sie kein Risiko, um sich von fremden Erwartungen zu befreien und sich mit eigenen Händen ein neues Leben aufzubauen, auch wenn das bedeutet, ganz unten anzufangen, was ihr nicht leichtgefallen sein dürfte zur damaligen Zeit, denn sie hatte keine Hilfe zu erwarten von Vertrauten oder engen Freunden. Anni ist eine recht zwiegespaltene Frau. Einerseits wirkt sie manchmal oberflächlich, doch insgeheim sehnt sie sich nach ihrer Schwester und hat das Unglück noch immer nicht verdaut. Jonas fällt die Bürde zu, den alten verschuldeten Familienbetrieb zu übernehmen, dem nur noch ein Geldsegen helfen könnte. Amely braucht ebenfalls das nötige Kapital, um sich selbständig zu machen und hofft auf die erforschte Geldquelle. Sowohl Jonas als auch Amely denken hauptsächlich an das Erbe ihrer Vorfahren, was nicht gerade sympathisch wirkt. Ein Showdown zwischen den beiden wäre wünschenswert gewesen, was hier eindeutig ein Manko darstellt.
    „Die Villa an der Elbe“ verwirrt mit seinem Titel, denn die Geschichte hat damit nicht viel zu tun. Trotzdem erzählt Linda Belago eine unterhaltsame Familiengeschichte über zwei Handlungsstränge, die dem Leser kurzweilige Lesestunden beschert und damit eine Leseempfehlung verdient hat.
    Recht unterhaltsame
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Ausgaben von Die Villa an der Elbe

Taschenbuch

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 304

Besitzer des Buches 7

Update: