Kurzbeschreibung:
Auch wenn die Beschreibung von der Verlagsseite ein nicht ganz so fetter Spoiler ist, wie der Klappentext, empfehle ich trotzdem, sie nicht zu lesen.
Die Flut der Gezeiten ist gekommen, und eine scharlachrote Legion versetzt dem Osten einen blutigen Schlag. Im Namen des Kaisers morden seine Inquisitoren auf der Suche nach dem mächtigsten Artefakt aller Zeiten. Doch als der Osten und der Westen endlich durch die Brücke der Gezeiten verbunden sind, erhebt sich eine ungeahnte Macht, die dem Willen des Kaisers trotzt: Ein gescheiterter Magier und ein ungestümes Zigeunermädchen beschließen, den Frieden zurück nach Urte zu bringen. Doch damit dies gelingt, müssen die beiden gegen die scharlachrote Armee bestehen.
(Quelle: Verlagswebsite)
Autor:
David Hair ist ein neuseeländischer Schriftsteller. Für seine Jugendromane wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Brücke der Gezeiten ist seine erste Fantasysaga für Erwachsene. Nachdem er lange Zeit erst in England, dann in Indien gelebt hat und die Welt bereiste, lebt er nun in Auckland, Neuseeland. (Quelle: Verlagswebsite)
Allgemeines:
„Die scharlachrote Armee“ ist der 3. Teil der Saga um „Die Brücke der Gezeiten“. Für die Übersetzung wurden die englischen Bücher in 2 deutsche Bände aufgeteilt, so dass dieses Buch den ersten Teil des zweiten englischen Buches darstellt, das unter dem Titel „The Scarlet Tides“ erschienen ist. Die Übersetzung stammt von Michael Pfingstl.
Die deutsche Erstausgabe erschien im Juni 2015 bei Penhaligon.
Das Buch hat 512 Seiten, die in 16 Kapitel unterteilt sind. Die Kapitel spielen an wechselnden Orten und zum Teil zu verschiedenen Zeiten (dies ist aber in der Überschrift immer gut zu ersehen). Erzählt wird in der 3. Person aus Sicht verschiedener Charaktere.
Vorangestellt ist eine kurze Zusammenfassung des Vorgängerbandes. Am Ende findet sich ein ausführlicher Anhang mit Verzeichnis von Personen und Orten, sowie ein Abriss über die Aspekte der Magie und die Geschichte Urtes (wie schon in den vorherigen Büchern.)
Meine Meinung:
Als erstes möchte ich allen dringend ans Herz legen, den Klappentext des Buches (oder die Kurzbeschreibung bei amazon) nicht zu lesen. Der ist nämlich erstens ein ganz furchtbarer Spoiler und zweitens passt er nicht auf den Inhalt dieses Bandes. So ist das halt, wenn englische Bücher bei der Übersetzung in 2 deutsche Bücher aufgeteilt werden…
Zum Buch selbst: die Handlung schließt nahtlos an den vorhergehenden Teil an. Es gibt auch in diesem Buch zu Beginn wieder eine kurze Zusammenfassung, die recht hilfreich ist, um sich bei den vielen Namen und Orten gleich wieder zurecht zu finden.
Die Mondflut hat begonnen und die Armeen beider Kontinente stehen für den Kriegszug bereit. Hair macht immer wieder deutlich, dass es keinen Frieden geben kann, wo zum einen Fanatismus blüht und zum anderen Machtgier die Menschen antreibt. Inzwischen werden hier ebenso viele Intrigen gesponnen wie in Westeros ;-) aber es sterben nicht ganz so viele Hauptcharaktere (das soll jetzt aber kein Vergleich mit Martins Büchern sein!). Streckenweise ist es ein bisschen viel des Guten und vor allem Cera ging mir ihrem Selbstmitleid gehörig auf den Wecker. Dafür darf sich mein Lieblingscharakter Alaros (der Magier ohne Abschluss) weiterentwickeln und hier und da über seinen Schatten springen. Und auch einige andere Charaktere durchlaufen interessante Entwicklungen. Für alle die, die die ersten beiden Bücher mochten, geht die Saga spannend weiter.
Es hätte ein Pageturner werden können, aber plötzlich waren keine Seiten mehr da. Die Handlung endet in der Übersetzung plötzlich mittendrin (man kann nicht mal von einem Cliffhanger sprechen – es ist einfach Schluss) und man ist an der Stelle der Handlung, die der oben erwähnte Klappentext erzählt, noch nicht einmal angekommen. Das finde ich sehr schade, denn es macht diesen (im deutschen) 3. Teil einfach zu einem typischen „Zwischenband“ (die Handlung plätschert dahin und bevor sie richtig Fahrt aufnehmen kann, ist das Buch leider zu Ende. Das hat die Story (und der Autor) nicht verdient. So warte ich jetzt ungeduldig auf den nächsten Teil und werde mir die Fortsetzung (also den englischen 3. Teil) wohl gleich im Original zulegen. Das spart Wartezeit, Ärger über ein unbefriedigendes Ende und Geld. Für diesen Teil gibt es leider nur
Fazit:
Eigentlich spannende Fortsetzung der Saga, die aber durch die Teilung der Bände viel Potential verliert.