Seitenzahl: 575
Autorenportrait:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Charlotte Roth, Jahrgang 1965, ist Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und seit zehn Jahren freiberuflich als Autorin tätig. Mit diesem Roman, der auf einem Stück ihrer eigenen Familiengeschichte basiert, hat sie sich einen langgehegten Traum erfüllt. Charlotte Roth hat Globetrotter-Blut und zieht mit Mann und Kindern durch Europa, hält an ihrem Koffer in Berlin aber unverbrüchlich fest.
Kurzbeschreibung:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
November 1989. »Willkommen in Westberlin«, dröhnt es aus einem Lautsprecher, als die Ostberliner Studentin Alexandra von der Menschenmenge in die Arme eines jungen Mannes gedrängt wird. Liebe auf den ersten Blick!
Berlin vor dem Ersten Weltkrieg. Die junge und mutige Paula setzt sich leidenschaftlich für Frauen- und Arbeiterrechte ein. Ihre Träume von einer neuen, gerechteren Welt teilt sie mit dem charismatischen Studentenführer Clemens, mit dem sie Seite an Seite kämpft.
Damals, als sie unsterblich waren, beginnt ihre dramatische Geschichte, die auch die Geschichte unseres Landes ist und die Jahrzehnte später Alexandras Welt für immer verändern wird.
Meine Meinung:
Alexandra, einer der Hauptcharakteren des Romans, Studentin aus Ost-Berlin, erlebt die Zeit als die Mauer fiel. Sie und ihre Freunde, die politisch engagiert sind, strömen gemeinsam mit vielen anderen am Tag des Mauerfalls in den Westen. In der Gedränge lernt sie einen jungen Mann kennen, der unerwartete Auswirkung auf ihre Momi, Großmutter von Alexandra, die sie groß gezogen hat, ausübt. Als Alexandra ihre neue Liebe Oliver mit nach Hause bringt, ruft der junger Mann bei der Momi Erinnerungen hervor: Erinnerungen, die sie lieber vergessen und verdrängt hätte, Erinnerungen, die sie nicht haben möchte. Die Gedanken über die vergangene Tage brechen über Momi mit solche Kraft aus, dass sie einen Herzinfarkt erleidet. Danach fängt sie an ihre Geschichte zu erzählen...
Die Handlung wechselt zwischen zwei Zeitebenen: aufregende Zeit des Jahres 1989, die im Leben von Alexandra eine ausschlaggebende Rolle spielen und die Zeiten des Ersten Weltkriegs, die für Paula eine wichtige Rolle gespielt haben. Beide Frauen verbindet, dass sie in jungen Jahren Ziele und Träume hatten, die sie verfolgt haben, dass sie beide sich politisch engagiert haben, dass beide für ihre Idealen kämpften. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen erzählt. Lebendig und bildhaft wirken die Szenen des Romans auf den Leser. Teilweise empfand ich die Figuren, deren Handlungen und die Ausdrucksweise etwas übertrieben. Auch emotionale Nähe zu den Personen stellte sich nicht ein, so dass ich nur eine unbeteiligte Beobachterin blieb. Dennoch ist es eine interessante und informative Geschichte geworden, die gut recherchiert ist und dem Leser einen Einblick in die bewegende Zeiten bietet.