Auf einer Pressekonferenz zum spektakulären "Taximord von Buchloe", an dem er mit seinem Team gerade arbeitet, blamiert sich Kluftinger vor aller Augen, als sein Handy zu klingeln beginnt. Verschämt nimmt er das Telefonat an, hört aber nicht die Stimme eines Anrufers, sondern undefinierbare, irgendwie unheilvolle Geräusche. Instinktiv ist er sich sicher, dass er gerade Zeuge eines Mordes geworden ist.
Dieses Bauchgefühl überzeugt die Kollegen nicht gerade, aber letztendlich stellt sich heraus, dass er recht hatte und man große Mengen Blut am mutmaßlichen Tatort findet. Einzig, es fehlt die Leiche ...
Der merkwürdige Fall ist nicht das einzige, was Klufti Sorgen bereitet. Seit einiger Zeit leidet er unter Schmerzen in der Brust, was er natürlich niemand gegenüber erwähnt hat, ihm aber zunehmend Angst macht, und so beschließt er schweren Herzens, dass sich in seinem Lebenswandel etwas ändern muss, auch wenn das heißt, seinen Kässpatzen erst mal ade zu sagen ...
Nachdem ich nach "Rauhnacht" schon die Befürchtung hatte, die Reihe könnte doch zu sehr in Richtung Regionalklamauk abdriften, haben mich der Volker und der Michi hier eines Besseren belehrt. "Herzblut" ist nämlich ein richtig spannender Krimi (mit einigen Szenen, die für Leute mit "Leichenunverträglichkeit" à la Kluftinger eher ungeeignet sein dürften), der zwar eher gemächlich in die Gänge kommt, aber dann ganz schön Fahrt aufnimmt.
Trotzdem kommen auch die Szenen aus Kluftis Privatleben nicht zu kurz, und natürlich ist für einige Lacher gesorgt, wenn er plötzlich versucht, sich gesund zu ernähren, seine allererste Yogastunde hat oder mit den Tücken der modernen Kommunikationstechnik kämpft; angesichts seiner Befürchtungen, kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen, erleben wir Klufti auch einige Male von seiner nachdenklichen Seite, was den Autoren ziemlich einfühlsam gelungen ist.
Insgesamt stimmt die Balance zwischen Gefühl, Witz und Krimihandlung in diesem Fall für Kluftinger und Co., und ich habe mich wirklich gefreut, dass die Serie offenbar doch noch nicht ihren Zenit überschritten hat.