Inhalt (Amazon)
Das Grauen beginnt, als eine Fahrt zu Ende geht ...
Hochsommer in Schweden. Es regnet Bindfäden. Der voll besetzte Schnellzug nach Stockholm muss außerplanmäßig halten. Eine junge Frau tritt hinaus auf den Bahnsteig, um ungestört zu telefonieren – und wird von ihrer Tochter getrennt, als der Zug ohne Vorwarnung weiterfährt. Der Schaffner wird alarmiert, doch als er das kleine Mädchen abholen will, ist es spurlos verschwunden. Dutzende potenzieller Zeugen haben nichts beobachtet.
Das Ermittlerteam um Kommissar Alex Recht und Fahndungsspezialistin Fredrika Bergman wird auf den Fall angesetzt. Zunächst sieht es so aus, als stecke der Vater des Mädchens selbst dahinter. Doch dann wird das Kind tot in Nordschweden gefunden. Wenig später wird ein zweites Kind verschleppt, und der Fall entwickelt sich zu einem Albtraum – denn der Mörder ist nicht nur skrupellos, sondern geradezu brillant in seinem Tun …
Über den Autor (Amazon)
Kristina Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostfragen, bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in Stockholm und als Terrorismus-Expertin bei der OSZE in Wien. Mit ihrem Debütroman Aschenputtel gelang ihr sofort der internationale Durchbruch als Thrillerautorin.
Meine Meinung
„Aschenputtel“ ist der erste Teil einer Krimireihe um die Ermittlerin Frederika Bergmann, von der im Schwedischen bereits 4 Teile erschienen sind. In Deutschland kam 2012 Teil 2 heraus (Tausendschön).
Frederika Bergmann arbeitet zurzeit als sogenannte zivile Ermittlerin bei der Polizei in Stockholm, d.h. sie ist selbst keine „richtige“ Polizistin. Zumindest sehen ihr Chef Alex Recht sowie das Teammitglied Peder Rydh, Polizist, dies so. Ihrer Meinung nach fehlt Frederika das Bauchgefühl, die Intuition, die für die Polizeiarbeit unerlässlich ist. Frederika geht stattdessen ein Problem sachlich an und analysiert akribisch die vorhandenen Fakten. Neben diesen drei Personen zählt noch Assistentin Ellen zum Ermittlerteam.
Das Buch wechselt in den einzelnen Kapiteln/Abschnitten von einer Person des Ermittlerteams zur anderen, immer wieder unterbrochen von Einsichten und Gedanken des Täters oder seiner Opfer. Im Laufe des Buches rauft sich das Team immer mehr zusammen, die Zusammenarbeit wird besser und es gibt mehr Verständnis für die unterschiedlichen Herangehensweisen. Neben einem, wie ich finde sehr spannenden Fall, erfährt man im Buch auch viel über das Privatleben der einzelnen Personen – und dies ist bei keinem wirklich einfach. Zudem muss ich sagen, dass ich alle Protagonisten auf ihre Art und Weise sympathisch fand. Auch wenn z.B. Peder zu Beginn nicht gut mit Frederika kann und sich in Konkurrenz zu ihr sieht, sind sein ab und an schroffes Auftreten undl seine Handlungen vor seinem persönlichen Hintergrund nachvollziehbar und man hat eine gewisses Verständnis für ihn.
Der Fall an sich ist jetzt nicht unbedingt außergewöhnlich. Krimifans wie ich haben teilweise recht früh im Buch Vermutungen, was den Täter und seine Motive sowie gewisse Zusammenhänge der Handlungen betrifft - welche jedoch nicht immer bestätigt werden. komischerweise hat mich das beim Leben des Buches auch fast gar nicht gestört. Kristina Ohlsson hat es geschafft, die Suche nach dem Täter spannend darzustellen und gerade die Perspektivwechsel zwischen den Ermittlern ließen mich nur so über die Seiten fliegen, da ich unbedingt wissen wollte wie es bei den anderen Personen jeweils weiterging.
Fazit
„Aschenputtel“ ist ein spannend und flüssig geschriebener Krimi mit im Großen und Ganzen sympathischen Ermittlern, deren interessantes und nicht immer einfaches Privatleben einen großen Teil im Buch einnimmt und für mich auch seinen Reiz mit ausmacht. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Fall des Teams, den ich mir jetzt schnellstmöglich besorgen werde!