Ja, am Ende löst sich irgendwie alles gut auf; das hat schon was von Happy End in allen Bereichen... Nun, könnte im Rahmen dieses Buches eventuell nicht anders angegangen werden? Aber manches bleibt halt in diesem Leben in einer gewissen Spannung...
Will nach kurz etwas nachposten zum 17.Kapitel:
Der Besuch "in" Mrs Walker hat zwar etwas Imaginäres, klaro, aber beinhaltet auch einige bedenkenswerte Ideen über diese Art Abwesenheit mitten im Leben, die die Alzheimererkrankung darstellt. Auch für Tony ist Mrs Walker quasi nicht daheim, nicht anzutreffen, und erst durch das Öffnen von ansonsten nicht mehr zu öffnenden Türen gelangt man in einen inneren Bereich, wo Amelia mit vielen Büchern und Dokumenten wohnt. Ihr Erinnerungsarchiv ist irgendwo eben doch da und "nichts geht verloren" war für mich hier ein Schlüsselsatz. Es wird für uns im Umgang mit Verwandten oder uns anvertrauten Menschen wohl manchmal sehr schwer sein, darauf zu setzen, aber wir könnten es versuchen. Die Idee ist hilfreich!
Im zweiten Teildesselben Kapitels läuft dann die Aktenvernichtung bei Tony und die Hervorhebung des gewünschten Testaments wie am Schnürchen ab. Sicherlich wünschenswert..., aber eben, wie Ihr oben sagtet, in der Ballung jetzt der guten Nachrichten, etwas stark aufgetragen.
Vom Gedicht im 18.Kapitel fällt es mir schwerer, alles zu verstehen?! Klat ist, dass hier wieder das "Kreuzungs- oder Gabelungsmotiv auftaucht, die Freiheit etc. Der Verfasser könnte sowohl Tony-Ich oder wir selbst sein?!
Ihr habt vom 19. und 20.Kapitel auch schon gesprochen. Ich stellte fest, dass der Todestag, die "letzte Entscheidung" (in gewissem Sinne mit einem Kampf und Sieg über sich selbst, aber auch mit der Hingabe an andere verbunden) auf einen Karfreitag fällt! Damit scheint auch die damit verbundene Auferstehung nahe. Über diese wird wenig gesagt. Das Beste kommt noch - scheint mir ein toller Abschlußsatz und entläßt uns nicht in einen Abstieg, sondern in eine neue, vielleicht unbeschreibbare Sphäre.