Diana Menschig - Hüter der Worte

  • Klappentext:


    Eine gefährliche Welt.
    Ein dunkles Geheimnis.
    Und ein Held wider Willen



    Der junge Autor Tom Schäfer steht unter Druck. Nach dem großen Erfolg seines ersten Buchs über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fortsetzung, und ausgerechnet jetzt leidet er unter einer Schreibblockade. Doch dann findet er sich eines Tages plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt, doch auf den zweiten Blick gefällt ihm der Gedanke hervorragend: Das könnte die Lösung seiner Probleme sein! Aber Tom hat die Rechnung ohne Laryon gemacht. Der ist von Toms Auftauchen nämlich alles andere als begeistert, wird seine Heimat doch von einer Gefahr bedroht, die Laryons ganze Aufmerksamkeit fordert ….


    Eigene Beurteilung:


    Nun, ja, Tom hat schon mehr als ein Buch auf dem Markt und der berufliche Streß kommt daher aus einer etwas anderen Richtung. Und zunächst holt er auch erst einmal Laryon in unsere Welt, bevor er in seine eintaucht.


    Denn Tom ist einer der wenigen Worthüter, eine Gruppe von Menschen, die Kontakt zu eigenständigen erzählerischen Welten haben und von dort in erster Linie nur Ereignisse, die ihre direkten Geschöpfe – die Wortgestalten – aufzeichnen. Eine Einmischung in die Ereignisse ist ihnen dabei nicht gestattet und die Organisation der Worthüter überwacht dies – weitestgehend. Aber Tom hat gar nicht gewusst, dass er ein Worthüter ist und was das alles mit bedingte und so hat er gegen einige fundamentale Regeln verstoßen und „seine Charaktere“ sehr in Gefahr gebracht. Und teilt diese nun mit ihnen.


    Eine sehr postmoderne Bearbeitung des Themas Heroic Fantasy und Rollenspiele mit Anlehnungen an Michael Ende und ähnliche Geschichten, die in ihrem Ende ein wenig an Fahrt verliert, was sehr schade ist, weil dies den bis dahin guten Eindruck, den das Buch gemacht hat sehr beeinträchtigt.

  • Klappentext:


    Der junge Autor Tom Schäfer steht unter Druck. Nach dem großen Erfolg seines ersten Buches über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fortsetzung, und ausgerechnet jetzt leidet er unter einer Schreibblockade. Doch dann findet er sich eines Tages plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt, doch auf den zweiten Blick gefällt ihm der Gedanke hervorragend: Das könnte die Lösung seiner Probleme sein! Aber Tom hat die Rechnung ohne Laryon gemacht. Der ist von Toms Auftauchen nämlich alles andere als begeistert, wird seine Heimat doch von einer Gefahr bedroht, die Laryons ganze Aufmerksamkeit fordert …


    Über die Autorin:


    Diana Menschig, geboren 1973, arbeitet als selbständige Dozentin und Autorin. Wenn sie nicht gerade in fantastischen Parallelwelten unterwegs ist, teilt sie sich mit ihrem Mann, zwei Hunden und einer Katze ein Haus am Niederrhein.


    Allgemeines zum Buch:


    "Hüter der Worte" umfasst 544 Seiten und gliedert sich in einen Prolog, sieben Teile mit insgesamt 36 Kapiteln sowie einen Epilog. Abgerundet wird das Buch durch einen Stammbaum einiger Charaktere des Buches, eine Karte von Willerin sowie eine umfassende Danksagung der Autorin.


    Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers. Dieser springt zusammen mit dem Leser innerhalb der Handlung, die zum Teil in der "normalen" Welt spielt, zum Teil aber auch in Toms Fantasie-Welt Willerin.


    "Hüter der Worte" ist im Oktober 2012 als Taschenbuch mit Klappbroschur im Knaur Verlag erschienen.


    Meine Meinung zum Buch:


    Tom ist verzweifelt. Der Abgabetermin für sein neuestes Buch rückt immer näher, die Verlage warten sehnsüchtig auf sein neuestes Werk, und ihm fehlt einfach die zündende Idee. Irgendwie ist sein Buch einfallslos geworden, fad, es mangelt an Spannung.


    Doch dann lernt Tom Mellie kennen, die sich für seine Buchreihe um die Welt Willerin interessiert, mit der er über seine Figuren reden kann, die ihm Tipps gibt. Aber manchmal benimmt sich Mellie komisch. Vor allem, wenn es darum geht, die Charaktere der Buchreihe in den Kampf zu schicken oder sie ähnlichen Gefahren auszusetzen. Dann wird Mellie immer ganz wütend und wirft Tom vor, mit dem Leben seiner Figuren zu spielen. Dabei existieren diese doch nur in Toms Fantasie...


    Parallel dazu sieht Laryon seine Heimat Willerin in Gefahr, denn gefährliche Schwarzkunstmagier bedrohen die Insel und haben zudem auch noch einen Jungen entführt, der für die Zukunft des Landes von großer Wichtigkeit ist. Und merkwürdige Ereignisse nehmen ihren Lauf, die sich Laryon nicht erklären kann.


    Liegt das daran, dass Tom gerade an seinem Manuskript bastelt und herumexperimentiert?


    Das Buch braucht eine Weile, bis es in Fahrt kommt. Die Ereignisse, die im Klappentext erwähnt werden - nämlich, dass Tom in seine Fantasie-Welt Willerin reist - passieren erst nach fast 300 Seiten. Bis es so weit ist, beschreibt die Autorin zwar anschaulich das Leben von Tom und Laryon, aber wirkliche Spannung kommt hier nicht auf.


    Dazu wird der Leser zu lange mit seinen Vermutungen und Spekulationen alleine gelassen. "Worthüter", "Wortgestalten" - das sind Begriffe, zu denen man sich zwar einiges einfallen lassen kann. Aber solange von der Autorin keine Erklärungen dazu kommen, bleibt es eben nur bei Vermutungen. Kurzum: Es mangelt an Erläuterungen. Die Zusammenhänge werden überhaupt nicht deutlich. Der Leser wechselt ständig zwischen der "normalen" Welt und der Welt von Willerin hin und her, begleitet dabei Tom und Laryon auf ihren Wegen. Aber es wird einfach nicht klar, was die Autorin sagen will. Es gibt immer wieder Szenen, mit denen man als Leser einfach nichts anfangen kann. Klar, im letzten Drittel werden die Zusammenhänge deutlich. Aber bis dahin bleibt alles ein großes Rätsel und man verliert als Leser den Mut, es zu lösen, weil einfach keine brauchbaren Hinweise erteilt werden.


    Die Grundidee hinter dem Buch ist sicherlich nicht neu. Autoren, die in die Fantasiewelt ihrer Bücher schlüpfen, hat es schon gegeben. Diana Menschig hat um diesen Grundgedanken eine Geschichte gewoben, die authentisch und schlüssig ist, die sicherlich auch sehr fantasievoll und fantastisch ist. Aber dem Buch mangelt es einfach an echten Höhepunkten. Packende Spannung, die den Leser antreibt, kommt einfach nicht auf. Dazu bleiben die Charaktere einfach zu blass. Es fällt schwer, einen echten Zugang zu ihnen zu finden, da man einfach nicht weiß, welche Rolle sie spielen und was die Beweggründe für ihr Handeln sind.


    Mein Fazit:


    Ein fantasievoller Roman, dem es leider an Spannung mangelt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Als mir der Droemer Knaur Verlag mir im Rahmen einer Leserunde Diana Menschigs Debütwerk zuschickte, erwartete ich es mit großer Vorfreude. Als ich mich für die Leserunde bewarb, fiel mir sofort das Cover ins Auge: Ein Buch, aufgeschlagen auf einem Tisch, leuchtet in einen türkisen Himmel, die Silhouette zweiter Vögel – welche sich später als Schwarzmilane herausstellen sollen und auch eine Bedeutung im Buch haben – schwebt über dem Schriftzug »Hüter der Worte«. Ich habe mir Zeit gelassen mit diesem Buch, einem Fantasyroman, der mich nicht nur überraschte, verzauberte und mich tief in die Geschichte eines Buches im Buch zog, sondern mich intensiv beschäftigte, mit dem geschriebenen Wort, seiner Wirkung auf den Leser und den Schreibenden. Diana Menschigs Roman wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und gehört jetzt schon zu meinen Favoriten ♥ des Jahres 2012. Warum, möchte ich euch nun berichten…


    "Mögen gute Worte dich behüten."


    Worum geht es?


    Tom Schäfer, seines Zeichens Autor einer mit einem fulminanten Start gekrönten Buchreihe – arrogant und auch ein wenig schusselig – stellt eines Abends inmitten seiner Schreibwerkstatt über den zweiten Band seiner Geschichte um Grenzhüter Laryon fest, dass er nicht weiterkommt. Schreibblockade nennt man das, und diese kommt gerade sehr ungelegen, denn seine Lektorin Susanne, die ihm schon desöfteren den Hintern aus der einen oder anderen Misslage förmlich herausgeschrieben hat, wartet auf ihre Email mit dem fertigstellten Manuskript. Doch Toms Prioritäten sehen anders aus, er hat eine Frau kennengelernt, ihr Name ist Melli. Doch so recht kann sich Tom nicht an den Abend ihres Kennenlernens erinnern. Was ist passiert? Leidet er nun auch unter Gedächtnisverlust? Ehe er sich versieht, befindet sich Tom auf einmal mittendrin in einer unglaublichen Geschichte, die mit seinem Romanhelden Laryon, der geheimnisvollen Mellie und der Buchwelt, welche Tom geschaffen hat, zu tun hat. Tom ist Teil dieser Geschichte, mehr als er jemals ahnen konnte…


    Kein gewöhnlicher Fantasyplot


    Viele kennen sicher diese Art zu schreiben, ein Buch im Buch. Ich wage es hier nun mal die Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke zu nennen, die ein ähnliches Konzept verfolgt. Aber Diana Menschigs Buch ist keine neue Tintenwelt, ich stelle vielmehr die Behauptung an, dass es aus der Reihe solcher Bücher hervorsticht, es ist etwas Besonderes. Die Autorin erfindet das Rad nicht neu, aber sie hat eine Art zu schreiben, die mich wirklich, wirklich beeindruckte. Ihre Wortwahl, die Syntax, ihre Eloquenz – vielleicht auch mit oder sogar sicherlich beeinflusst durch ihre Arbeit als Dozentin und Psychologin – gepaart mit einer intensiven Phantasie für das geschriebene Wort haben ein Buch erschaffen, das mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.
    Vielschichtige, farbig dargestellte Charaktere begleiteten mich auf den schlussendlich fast 600 Seiten, welche die Autorin zu ihrem Bedauern kürzen musste und die großartige Idee hatte, auf dem zum Buch gehörenden Blog Toms – worthueter.de – das “verlorengegangene” Kapitel für uns Leser als pdf-Datei bereitzustellen. In diesem Kapitel wird uns Laryons Kindheit in aller Ausführlichkeit dargestellt, doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
    Die Handlung verzweigt sich in zwei Handlungsfäden, die eine widmet sich der Welt Laryons innerhalb des Buches, welches Tom schreibt; der zweite Strang vermittelt dem Leser einen Eindruck in Toms Schaffen auf der irdischen Welt der Stadt Münster außerhalb des Buches, seine Erlebnisse als Autor, seine Verwirrung, seine Gedanken und Ängste ob des halbfertigen Buches. Zusätzlich teilte die Autorin ihr Werk in Abschnitte ein, deren Bezeichnungen unter anderem »Wortspiel«, »Wortfetzen«, »Wortwechsel« und »Wortgestalt« lauten. Der Bezug auf den Begriff »Wort« wird hier noch einmal betont, denn dies ist die alles entscheidende Thematik des Romans.


    Welche Wirkung hat das geschriebene, das gesprochene Wort auf den Autor, auf seine Wortgestalt, auf die nähere Umgebung dieser Gestalt? Welche Gefahr birgt die Macht eines einzigen Wortes, ob auf einem Laptop getippt oder in die Welt hinausgerufen?


    Ich muss ehrlich zugeben, ich kann auf weiten Strecken das Verhalten unseres werten Autors Herrn Schäfer als nicht besonders erfreulich bezeichnen, ich möchte es eher als dreist, frech und ungeschickt betiteln. Er wirkt auf mich nun nicht direkt unsympatisch, aber ein wenig unbeholfen im Bezug auf das weibliche Geschlecht. Er ist scheinbar ziemlich von sich selbst überzeugt, aber nicht so sehr, als dass er ein solides Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufbringt. Diana Menschig stellt diesen Charakter aber mit all seinen Ecken und Kanten sehr überzeugend dar, weiß geschickt Dialoge einzuflechten und lässt nie, aber auch wirklich zu keiner Minute Langweile während des Lesens aufkommen. Lange Zeit lässt sie mich als Leser im Dunkeln tappen, führt uns kreuz und quer durch Wälder & Wiesen der Insel Willerin (Buchwelt), stapft mit uns gemeinsam mit Autor Tom über die Buchmesse (Erde der Gegenwart) und stellt den inneren Konflikt desselben eloquent dar. Man könnte den Roman flüssig an einem Wochenende “herunterlesen”, getrieben von der Neugier, wie die beiden Welten miteinander zusammenhängen, wann die Grenze verschwimmt und Tom wie bereits auf dem Klappentext angedeutet sich inmitten der Welt seiner Buchfiguren befindet. Auch der Protagonist der Buchwelt, Laryon gefiel mir ausgesprochen gut.


    Phantastisches Debüt!


    Was ich während des Lesens gemeinsam mit der Autorin feststellte, welche übrigens die Leserunde in mir bis dahin unbekannt intensiver Art und Weise mitverfolgte, begleitete und kommentiere – danke dafür! -, floss nicht nur ihre berufliche Erfahrung in »Hüter der Worte« mit ein, sondern auch ihre Liebe zum Rollenspiel. Da ich dieses Jahr das erste Mal mit Pen & Paper in Berührung kam und es als ein Spiel empfand, das viel Vorstellungskraft, Fantasie und Ausdrucksstärke erfordert, konnte ich zwischen den Zeilen spürbar herauslesen, mit wie viel Herzblut und eben genannter Fantasie die Autorin ihr Buch schrieb, den Worten Farbe verlieh und der Geschichte die gewisse Prise Besonderheit einhauchte. Als ich das Buch nach ungefähr zwei Wochen Lesens aus der Hand legte, tat ich dies mit ein wenig Wehmut. Denn die Entführung auf die Insel Willerin, zwischen den wogenden Grasfeldern der Molannen, dunklen Nadelwäldern Foryanas, schroffen verschneiten Berggipfeln des Nordgebirges und knisterndem Kaminfeuer im Reich Trakans lies das allseits bekannte Kino in vollem 16:9 in meinem Kopf laufen. Wer übrigens ein wenig Unterstützung seiner Vorstellungskraft benötigt, kann ganz hinten im Buch einen Blick auf die gezeichnete Karte werfen, den Stammbaum der Worthüter allerdings sollte man tunlichst erst spät ansehen, da er sehr viel über die Zuordnung der Charaktere verrät – es sei denn, man blickt absolut nicht durch, dann sei es wohl gestattet.
    Schlussendlich hätte ich mir gewünscht, dass das Ende nicht ganz so schnell dahingaloppiert, was aber angesichts der schieren Erzählvielfalt wohl nicht vermeidbar gewesen ist, denn auch hier musste der Rotstift angesetzt werden und diese Kürzung bzw. Stauchung spürt der Leser durchaus. Die Qualität des Inhalts leidet darunter nicht gravierend, nur ein wenig mehr Worte, die es zu hüten gilt, ein paar zwanzig Seiten mehr zu lesen hätten nicht geschadet.


    Mein Fazit: Chapeau Diana Menschig, ein gelungenes Debüt! Das ist ein Buch, welches dem Fantasygenre alle Ehre macht, begeistert und nachdrücklich im Gedächtnis bleibt. Ich kann es vorbehaltlos allen empfehlen, die wieder einmal in eine fantasievolle Welt abtauchen wollen, die das Thema “Buch im Buch” zu lieben gelernt haben und dennoch etwas Neues entdecken wollen :applause:


    Meine Wertung: :love: :love: :love: :love: :love: 5 von 5 Leseherzen

  • Kurzbeschreibung:
    Der junge Autor Tom Schäfer steht unter Druck. Nach dem großen Erfolg seines ersten Buches über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fortsetzung, und ausgerechnet jetzt leidet er unter einer Schreibblockade. Doch dann findet er sich eines Tages plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt, doch auf den zweiten Blick gefällt ihm der Gedanke hervorragend: Das könnte die Lösung seiner Probleme sein! Aber Tom hat die Rechnung ohne Laryon gemacht. Der ist von Toms Auftauchen nämlich alles andere als begeistert, wird seine Heimat doch von einer Gefahr bedroht, die Laryons ganze Aufmerksamkeit fordert...


    Zur Autorin:
    Diana Menschig, geboren 1973, arbeitet als selbständige Dozentin und Autorin. Wenn sie nicht gerade in phantastischen Parallelwelten unterwegs ist, teilt sie sich mit ihrem Mann, zwei Hunden und einer Katze ein Haus an Niederrhein.


    Rezension:
    Tom Schäfer ist ein aufstrebender Schriftsteller im Fantasy-Genre. Seine bisherigen Romane verkaufen sich gut und nun hat er einen Zyklus über 11 Bücher mit seinem Protagonisten Laryon geplant. Das erste Buch müsste eigentlich schon längst fertig sein, doch Tom leidet unter einer Schreibblockade. Erst die Begegnung mit Melanie, in die er sich verliebt, scheint Tom auf den richtigen Weg bezüglich seines Projektes zu bringen.


    Melanie hilft ihm mit handgeschriebenen Hinweisen, seine Blockade hinter sich zu lassen. Doch warum weiß sie so viel über Willerin, die Welt, in der Toms Romane spielen? Das versucht Tom herauszufinden und auf einmal steht die Realität Kopf: Denn Tom findet sich in Willerin wieder, Laryon braucht seine Hilfe und Tom erfährt, dass er Laryons Worthüter ist...


    Mit Hüter der Worte ist Diana Menschig ein eindrucksvolles Buch im Urban Fantasy-Genre gelungen. Zwar hatte ich anfangs Probleme in die Geschichte reinzukommen, da sich die Perspektiven abwechseln. Einerseits begleitet man Tom im echten Leben, andererseits ebenso Laryon in Willerin. Der Schreibstil wechselt von recht salopp (aus Toms Perspektive) in detailliert (Laryons Sicht), wie man es von High Fantasy gewohnt ist. Dies war zu Beginn für mich etwas gewöhnungsbedürftig.


    Protagonist Tom Schäfer war mir anfangs nicht wirklich sympathisch. Er kommt sehr von sich eigenommen und überheblich daher, wirkt aber gleichzeitig in anderen Situationen unsicher und unreif. Erst als er sich selbst in Willerin wiederfindet, merkt man, dass er im Grunde genommen doch ein recht netter Kerl ist, auf den sich andere verlassen können.


    Seine Freundin Mellie ist ein geheimnisvoller Charakter, der sehr viele Fragen aufwirft. Später erfährt man dann genau, warum sie so viel über Toms erdachte Welt Willerin und seine Bewohner weiß.


    Mich konnte der Mix aus Realität und Fantasy durchaus überzeugen, jedoch fand ich auch einige Längen im Buch, die mir etwas zu ausführlich beschrieben waren. Ansonsten kann ich Hüter der Worte weiterempfehlen. Besonders Liebhaber des Fantasy-Bereichs werden hiermit ihre Freude haben, denn diese Geschichte hat mal etwas Neues und Kreatives zu bieten.


    Fazit: Diana Menschig ist mit Hüter der Worte ein origineller und auch spannender Roman im Bereich Urban Fantasy gelungen, der zwar einige Längen aufweist, dies aber durch seine interessanten Charaktere wieder wettmacht.

  • Klappentext
    Der junge Autor Tom Schäfer steht unter Druck. Nach dem großen Erfolg seines ersten Buches über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fortsetzung, und ausgerechnet jetzt leidet er unter einer Schreibblockade. Doch dann findet er sich eines Tages plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt, doch auf den zweiten Blick gefällt ihm der Gedanke hervorragend: Das könnte die Lösung seiner Probleme sein! Aber Tom hat die Rechnung ohne Laryon gemacht. Der ist von Toms Auftauchen nämlich alles andere als begeistert, wird seine Heimat doch von einer Gefahr bedroht, die Laryons ganze Aufmerksamkeit fordert …


    Meine Meinung
    Darf ein Autor mit seinen Charakteren alles machen was er will?
    Darf er sie in Gefahr bringen nur um Spannung zu erzeugen?
    Diese Fragen hat sich der Autor Tom Schäfer eigentlich nie gestellt, schließlich entspringen die Charaktere ja nur seiner Fantasie. Als er aber Mellie kennen lernt, drängt sie ihn immer wieder dazu sich um so etwas Gedanken zu machen. Tom liebt sie, versteht aber nicht warum ihr die Sache so wichtig ist. Erst als sie, wütend über sein neues Buch, verschwindet, beginnt er an die Wahrheit ihrer Worte zu glauben. Doch ist es denn möglich, dass die Charaktere eines Buches tatsächlich existieren? Kurzerhand macht Tom den Versuch und schreibt Laryon aus der Geschichte in die Realität. Noch ahnt er nicht was er damit anrichtet, denn das letzte Kapitel ist noch lange nicht geschrieben


    Als Autor ist Tom relativ berühmt geworden, seine Bücher über Laryon begeisterten die Menschen. Das neue Abenteuer des Helden wird heiß erwartet, doch es gibt ein großes Problem: Tom leidet unter einer Schreibblockade. Als Mellie aber in sein Leben tritt, ändert sich alles. Sie gibt ihm Denkanstöße und inspiriert ihn. Es scheint alles so einfach mit ihr, doch dann verschwindet sie. Toms Treffen mit Laryon verläuft ebenfalls ganz anders als geplant. Er lernt einen ganz anderen Mann kennen als den, den er aus seiner Schreibarbeit kannte. Nach und nach muss er erkennen, dass er eigentlich ahnungsloser ist, als er zu sein glaubte. Tom muss eine völlig neue Welt kennen lernen und begreifen, wie viel Verantwortung tatsächlich auf seinen Schultern lastet.


    Laryons Leben war bisher eigentlich ganz in Ordnung, nicht gerade prächtig aber auch nicht die reinste Qual. Doch in letzter Zeit begannen sich die Schwierigkeiten zu häufen. Ausgerechnet jetzt landet er auch noch an einem fremden Ort wo ein mickriger Mann behauptet Macht über ihn zu haben. Dieser Tom braucht bloß etwas zu schrieben und er muss es tun. Laryon beginnt an sich selbst zu zweifeln. Wie viele seiner Entscheidungen und Taten gingen tatsächlich von ihm selbst aus? Hat er überhaupt einen freien Willen? Ist sein ganzes Leben nur eine Lüge?
    In Laryon erwacht eine unglaubliche Wut, die er vor langer Zeit zu unterdrücken gelernt hatte. Als schließlich Tom in seiner Welt landet, will Laryon ihn am Liebsten zurück lassen. Die Unbeholfenheit und Unerfahrenheit dieses Mannes regt ihn auf. Laryon weiß, er sollte eigentlich mit Tom ein Team bilden, doch wie soll das gehen? Wie kann er diesem Mann sein Vertrauen schenken?


    Diana Menschig hat mit diesem Buch ein spannendes und aufregendes, aber auch leicht verwirrendes Abenteuer geschaffen. Die Idee, dass der Charakter eines Buches seinen Erschaffer trifft ist genial aber auch schwierig. Wie soll ein solches Treffen verlaufen? Für einen Buchcharakter dürfte es doch die Hölle sein zu erfahren, dass es da jemanden gibt, der über alle deine Handlungen und Gedanken bestimmt.
    Meiner Meinung nach hat die Autorin diese unmögliche Situation hier äußerst realistisch dargestellt.
    Das Treffen zwischen Tom und Laryon wird mehr oder weniger zu einer Katastrophe. Jeder möchte den Anderen von seiner Ansicht überzeugen. Tom möchte beweisen, dass er Laryons Erschaffer ist, während dieser nachweisen will, dass er eigenständig handelt und Tom lügt.
    Verwirrend wurde die ganze Sache, als die Worte " Worthüter" und "Wortgestalt" ins Spiel kommen. Erst ist es klar, Tom ist der Worthüter und Laryon die Wortgestalt, doch irgendwann ist plötzlich auch Tom eine Wortgestalt. Dann stellt sich für mich die folgende Frage: Wenn Tom auch eine Wortgestalt ist, was bedeutet, dass jemand über ihn schreibt, ist er dann überhaupt für Laryons Leben verantwortlich? Oder ist vielmehr derjenige, der über Tom schriebt, am Ende auch derjenige, der entscheidet was mit Laryon passiert?


    Die Atmosphäre des Ganzen wird dadurch aufgebaut, dass die Erzählperspektiven sich immer wieder abwechseln. Das Geschehen setzt sich immer mehr aus einzelnen Bruchstücken zusammen, denn keiner der Charaktere hat den vollen Wissensstand. Diese Zusammenführung der Einzelteile führt zum Ende hin auf eine Auflösung zu. Erst dort setzt sich das Puzzle zusammen und die Wissenslücken schließen sich.


    Fazit
    Wenn Autor und Buchcharakter aufeinander treffen, kann dies ja eigentlich nur zu Problemen führen. Diana Menschig präsentiert in diesem Werk ein solches Aufeinandertreffen, zeigt aber auch die Folgen dessen. Spannend und realistisch weist sie hier auf die Problematiken hin.
    Alles in Allem bietet "Hüter der Worte" eine interessante und mal etwas andere Lektüre zur Unterhaltung.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Aber dem Buch mangelt es einfach an echten Höhepunkten. Packende Spannung, die den Leser antreibt, kommt einfach nicht auf. Dazu bleiben die Charaktere einfach zu blass. Es fällt schwer, einen echten Zugang zu ihnen zu finden, da man einfach nicht weiß, welche Rolle sie spielen und was die Beweggründe für ihr Handeln sind.


    Das spiegelt genau meinen Eindruck wider. Fand ich das Buch anfangs noch sehr interessant, hat es mich schon ca. nach dem ersten Drittel ziemlich gelangweilt. Keinerlei Spannung und ich hatte dann auch ehrlich gesagt fast kein Interesse mehr zu wissen wie es nun ausgeht, ich konnte es mir eh schon zusammen reimen. Ab der Hälfte habe ich das Buch dann quergelesen und so auch wohl nichts verpasst.


    Von mir gibt es daher nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen für eine nette Idee, aber eine ziemlich langweilige Umsetzung.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Ich habe das Buch nun auch nach gefühlten Ewigkeiten endlich beendet.
    Viel Gutes kann ich leider nicht sagen:
    Die Story dümpelte einfach nur so vor sich hin. Spannung hat sich für mich überhaupt keine Aufgebaut. Die Charaktere fand ich allesamt nervig und unglaubwürdig. An Anfang hatte ich noch zwei, drei Mal das "Wie geht es weiter"-Gefühl, aber auch das kam spätestens ab der Hälfte nicht mehr auf.
    Schade eigentlich, denn die Story an und für sich hat sehr viel Potential gehabt.
    Vor mir :bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 Sterne und ein Danke an @Jessy1963, die jetzt so lange geduldig warten musst. :kiss:

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Vor mir von 5 Sterne und ein Danke an @Jessy1963, die jetzt so lange geduldig warten musst.

    Nix zu danken. :friends: Schade, dass es Dir nicht gefallen hat. Ich kann mir das Lesen dieses Machwerks dann wohl ersparen :loool: Ich muss das auch nicht unbedingt wiederhaben dann. Falls es bei Dir einen Öffentlichen Bücherschrank gibt kannst Du es gern dort einstellen.

  • Falls es bei Dir einen Öffentlichen Bücherschrank gibt kannst Du es gern dort einstellen.

    Dann geb ich es dem Förderverein der Bücherrei... sollen die sich damit rum ärgern. :mrgreen:

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • Ich hatte es damals als Wanderbuch bekommen und auch abgebrochen

    Scheint wohl keinem gross zu gefallen :totlach: Ich hatte das GsD auch nicht neu gekauft, ich glaube, das war entweder von rebuy oder aus meinen aktiven Tauschticketzeiten.
    Ich hab von der Autorin noch eins auf dem SuB. Hoffentlich ist das nicht auch so ein Rohrkrepierer :shock: Das Buch hatte ich sogar neu gekauft :-s

  • Ich hab von der Autorin noch eins auf dem SuB. Hoffentlich ist das nicht auch so ein Rohrkrepierer Das Buch hatte ich sogar neu gekauft

    Das gefiel mir sehr gut - hatte ich sogar noch vor "Hüter der Worte" gelesen. Und bei dem "Hüter" geselle ich mich zu denen, die sich durchgequält haben (weil es in Münster spielt, und dort wohnt meine Beste). Ich habe eben nachgeschaut, ich habe nur :bewertung1von5::bewertung1von5: gegeben - "So finster, so kalt" hatte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bekommen.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall