Klappentext:
Irgendwann im 21. Jahrhundert: Der Staat will nur unser Bestes und hat Gesundheit zur höchsten Bürgerpflicht gemacht. Ein junger Mann bringt sich um, weil ihn das System eines Verbrechens beschuldigt. Seine Schwester will beweisen, dass er unschuldig ist. Und wird zur Gefahr.
Eigene Beurteilung:
Es dreht sich alles um einen Prozess gegen Mia Holl, die nach dem Tod ihres Bruders Moritz in Haft - mit Hilfe einer von ihr eingeschleusten Angelschnur - nun selbst vor Gericht steht, weil sie den allgemeinen Gesundheitsvorsorgeregeln - der METHODE - die die Gesellschaft beherrschen in ihrer Trauerarbeit nicht befolgt hat und in Angedenken an ihren toten Bruder sogar rauchte. Nun wird sie durch einen Medienvertreter und die Politik mehr und mehr in die Rolle einer Märtyrerin für die Freiheit gedrängt - und dass, obwohl sie eigentlich als Naturwissenschaftlerin immer eine strikte Vertreterin und Befürworterin der METHODE gewesen ist. Sie möchte nur für ihre Trauer ihre Ruhe.
Voller Philosophiereien und Winkelspiele der Akteure, die schließlich zu einem nicht so ganz überraschendem Ende führen. Die Idee eines totalitären Regimes, wie man es von Blankertz, Leo P. Ard und auch aus der Martha-Washington-Reihe kennt ist hier noch einmal anders umgesetzt und auch nicht ganz so drastisch demonstriert. Eine umfassende Darstellung des Systems, wie sie sonst in Dystopien üblich ist wird hier nicht unbedingt geliefert. Dafür sind die Begegnungen Mias mit der Ordnungsmacht und dem Gericht durchaus kafkaes in ihrer Darstellung, was das Lesen nicht unbedingt vereinfacht, obwohl es interessant ist.