Nele Neuhaus - Tiefe Wunden

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Fesselnd bis zur letzten Seite
  • Kurzmeinung

    elmores
    Typischer Nele Neuhaus Krimi ohne große Überraschungen
  • Zum Inhalt:
    Drei Morde und ein dunkles Geheimnis. Ein 92-jähriger Holocaust-Überlebender wird in seinem Haus im Taunus mit einem Genickschuss getötet. Bei der Obduktion macht der Arzt eine seltsame Entdeckung: Der Arm des Toten trägt die Reste einer SS-Blutgruppentätowierung. Dann geschehen zwei weitere Morde, die Hinrichtungen gleichen. Welches Geheimnis verband die Opfer miteinander? Hauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff ermitteln.


    Meine Meinung:
    David Goldberg, 92 Jahre, wurde in seinem Haus mit einem Genickschuss getötet. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass er bei der SS war. Die Ermittlungen mussten eingestellt werden, da der Sohn aus Amerika angereist kam, um den Leichnam mit Hilfe der CIA mitzunehmen. Dann geschieht ein zweiter Mord auf die gleiche Weise und auch eine Heiminsassin wurde ermordet aufgefunden und am Tatort findet sich bei allen drei Mordopfern die Zahl 16145. Was bedeutet diese Zahl? Die ganzen Recherchen führen zu Dr. Vera Kaltensee, die aber nicht bereit ist das Rätsel zu lösen. Hauptkommissar Bodenstein gelingt es aber Licht in das Ganze zu bringen und er muss weit zurückgehen in der Zeit und seine Kollegin Pia Kirchhoff findet in Polen wichtige Spuren aus der Zeit 1945.
    Nele Neuhaus gelingt es, den Leser in das Geschehen hineinzuziehen. Man stellt selber Ermittlungen an, aber erst zum Schluss wird das wahre Ausmaß ersichtlich.
    Auch die Charaktere der Ermittler sind sehr gut dargestellt. Der unnahbare Hauptkommissar, der zum Schluss die Fassade bröckeln läßt und seiner Kollegin Einblick in sein Familienleben gewährt.
    Nele Neuhaus kommt auf die Favoritenliste meiner Krimi-Autoren.

    Ohne ein Wort :study: Linwood Barclay
    Mein SuB: 30

    Meine Bücher 2013: 56
    Seiten: 26.603

  • Das klingt nach einem sehr interessanten Krimi! Werde ich mir für die Zukunft mal merken. Bin neulich durch Zufall auf die Autorin gestoßen und habe mit "Die unbeliebte Frau" ihre Serie um Bodenstein angefangen! Bis zu diesem Buch hab ich ja noch ein paar Bände vor mir! :)

    :study:  M. Hjorth & H. Rosenfeldt - Die Opfer, die man bringt:musik: Andreas Gruber - Todesreigen
    2019: gelesen: 18 --- gehört: 2

  • Ein schlimmes Geheimnis aus der Vergangenheit, das einige Leute nun in der Gegenwart einholt. Die Morde gleichen einer Hinrichtung und der Täter hinterlässt an jedem Schauplatz den gleichen mysteriösen Hinweis. Die Ermordeten - alle hatten sie Verbindungen zu den Nazis.
    Ein guter Plot, der auch das hält, was er verspricht. Mein erstes Buch von Nele Neuhaus; es wird nicht mein letztes bleiben. Ich habe eine neue Autorin für mich entdeckt. Die Personen sind allesamt gut gezeichnet. Neuhaus lässt den Leser auch am Privatleben der Ermittler teilhaben, wobei es hier nicht zu viel des Guten ist. Die Autorin schreibt fesselnd und spannend. Nach und nach werden immer mehr Dinge aus der Vergangenheit aufgedeckt.
    Einziger Kritikpunkt: Stellenweise kommt es vor, das von einer Seite auf die andere plötzlich und ohne Übergang von etwas ganz anderem erzählt wird. Manchmal musste ich zurückblätter, da ich dachte, ich hätte etwas überlesen. Es kam nicht oft vor und störte nur ganz wenig.
    Von mir gibt es die volle Punktezahl und ich werde nun mit dem ersten Buch aus dieser Reihe beginnen.

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Der dritte Band um das Ermittlerduo Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein war für mich bisher leider derjenige, der mich am wenigsten fesseln konnte. Zu Beginn war ich wie immer euphorisch, bin gern den beiden Taunus-Ermittlern gefolgt und war gespannt, welche Verwirrungen und Menschen mir bloß in diesem Teil begegnen würden.


    Ich konnte aber auch schon relativ früh absehen, dass es diesmal alles sehr verstrickt ausgearbeitet wurde. Pia und Oliver begegnen bereits auf den ersten paar Seiten ihrem ersten Mordopfer. Es handelt sich um einen 92jährigen Mann, der offensichtlich mit einem Genickschuss hingerichtet wurde. Auf dem Opduktionstisch macht Pias Ex-Mann Henning schon die erste unglaubliche Entdeckung: der vermeintliche Jude hat eine Tättowierung der SS auf dem Oberarm. Es handelt sich also definitiv nicht um denjenigen Mann, den er immer vorgab zu sein. Es werden Zeugen, Verwandte und Freunde befragt, wobei plötzlich die reiche Familie Kaltensee immer interessanter zu werden scheint. Dem Leser werden sehr viele Personen vorgestellt, die mich teilweise etwas überfordert haben. Ich hatte das Buch eigentlich nie länger ungelesen gelassen als einen Tag, doch trotzdem hatte ich es schwer dem Geschehen wieder nahtlos folgen zu können. Ich brauchte immer erst nochmal einige Seiten, um mir klar zu werden, wer denn nochmal hier wer war. Das hat mir leider etwas den Lesespaß genommen.


    Die Ermittlungen der beiden gehen meiner Meinung auch nur recht schleppend voran. Wieder einmal gibt es endlose Verdächtige, viele Verstrickungen innerhalb der Verdächtigen, aber niemals kann man genau sagen „DER muss der Mörder sein!“. Nele Neuhaus hat es bisher in all ihren Büchern geschafft, dass ich nie wirklich einen richtigen Verdächtigen hatte. Jeder einzelne verdient in gewisser Weise etwas Sympathie, jede noch so zwielichtige Person erweckte in mir ein wenig Mitleid. Die Charaktere, die Nele Neuhaus erschafft, finde ich daher auch in diesem Buch wieder wunderbar gelungen!


    Fazit: Wieder einmal kam am Ende alles anders, als man dachte. Der schöne Schreibstil war wie immer gut, jedoch fehlte mir in diesem Buch die Spannung. Die Ermittlungen verliefen mir zu monoton und das Buch wäre m.E. auch super mit 100 Seiten weniger ausgekommen. Die Verwirrungen innerhalb des Krimis waren mir auch eine Spur zu verknotet, so dass ich am Ende kaum noch wusste wer hier eigentlich was von wem wollte. Trotzdem bleiben Pia und Oliver solch interessante Ermittler, dass man das Buch nie allzu lang weglegen kann. Neugierig auf den Folgeband „Schneewittchen muss sterben“ bin ich auf jeden Fall!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • Ich habe die Bände von Nele Neuhaus bis jetzt der Reihe nach gelesen. "Tiefe Wunden", der dritte Band der Reihe, ist für mich der bisher Beste!
    Ich fand ihn durchweg spannend und habe ihn kaum weglegen wollen. Die doch etwas komplizierten Familienverhältnisse der Kaltensees machten das Buch interessant. Mir wurde beim lesen nie langweilig weil man schon aufpassen mußte wer jetzt zu wem, in welcher Verbindung steht.
    Wenn ich könnte gäb es 5 Sterne.

  • Hallo zusammen, ich habe den dritten Teil "Tiefe Wunden" der Serie um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff gerade aus der Hand gelegt. Er ist genauso wie die ersten beiden Teile der Serie nur zu empfehlen. Nele Neuhaus gelingt es in diesem Buch die Geschichte des zweiten Weltkrieges in eine dunkle Familiengeschichte zu weben und somit eine Geschichte entstehen zu lassen, die unglaublich aber doch wahr erscheint. Als Leser denkt man zu Anfang über die vielen Perspektivenwechsel nach, merkt aber im Verlauf wie Bodenstein und Kirchhoff durch ihre Ermittlung den roten Faden ziehen.


    Sehr empfehlenswert! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Kurzbeschreibung:
    Der 92-jährige Holocaust-Überlebende David Josua Goldberg wird in seinem Haus im Taunus mit einem Genickschuss getötet. Bei der Obduktion macht der Arzt eine seltsame Entdeckung: Goldbergs Arm trägt die Reste einer Blutgruppentätowierung, wie sie bei Angehörigen der SS üblich war. Dann geschehen zwei weitere Morde, die Hinrichtungen gleichen. Welches Geheimnis verband die Opfer miteinander? Die Ermittlungen führen Hauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff weit in die Vergangenheit: nach Ostpreußen im Januar 1945...


    Zur Autorin:
    Nele Neuhaus, geboren 1967 in Münster/Westfalen, lebt seit ihrer Kindheit im Taunus. Sie arbeitete in einer Werbeagentur und studierte Jura, Geschichte und Germanistik. Seit ihrer Heirat unterstützt sie ihren Mann im familieneigenen Betrieb und schreibt schon seit längerem nebenher Krimis und Pferdebücher. Ihre Krimiserie mit den Ermittlern Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff, die sie zunächst im Selbstverlag veröffentlichte, machten Nele Neuhaus über die Grenzen des Taunus hinweg bekannt.


    Meine Meinung kurz & knapp:
    Tiefe Wunden führt die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff von der Kripo Hofheim am Taunus diesmal in die Vergangenheit Ende des 2. Weltkriegs, seiner Überlebenden und in eine hochangesehene Industriellenfamilie.


    Mit dem Tod des 92-jährigen David Josua Goldberg fängt eine Mordserie an alten Menschen an, die allesamt den Krieg überlebt haben. Doch in was für einem Verhältnis stehen die Ermordeten zueinander? Werden sie willkürlich umgebracht oder steckt mehr dahinter? Diesen verzwickten Fall gilt es für das Ermittlerteam zu lösen.


    Wie bereits in den ersten beiden Fällen geizt Nele Neuhaus nicht mit Verdächtigen. Diese sind zahlreich vertreten, hinzu kommen dann noch einige sehr verwickelte Familienverhältnisse, die ich anfangs erst einmal für mich ordnen musste. Die Ermittlungen gehen recht schleppend voran, ich empfand es so, dass Tiefe Wunden mehr einer spannenden und auch tragischen Familiengeschichte gleicht als einem Krimi.


    Doch hat mich das in keinster Weise gestört, denn Nele Neuhaus versteht es einfach meisterhaft, falsche Fährten und Irrwege in ihre Werke einzustreuen, so dass man als Leser nie vor dem Ende den Täter eindeutig benennen kann. Und genau das macht ihre Krimis für mich aus, nicht nur die Tatsache, dass sie quasi vor meiner Haustür spielen. Ich war wiederum begeistert und freue mich bereits auf den 4. Teil, Schneewittchen muss sterben.

  • In ihrem dritten Fall ermitteln die Kommissare Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff wieder in einem Mordfall.
    Ein 92-jähriger Holocaust Überlebender wird in seinem Haus im Taunus mit einem Genickschuss getötet aufgefunden.
    Bei der Obduktion der Leiche macht der Rechtsmediziner allerdings eine erschreckende und äußerst pikante Entdeckung: Am Arm des Toten befinden sich die Reste einer SS-Blutgruppentätowierung.
    Dann geschehen weitere Morde, die alle einer Hinrichtung gleichen und immer wieder taucht eine geheimnisvolle Zahl auf, die die Mordfälle zu verbinden scheint.
    Doch was verbindet sie wirklich und was sind die wahren Hintergründe dieser brutalen Taten?
    Die Bücher von Nele Neuhaus gehören für mich zu meinen absoluten Lieblingskrimis und die Kommissare Bodenstein und Kirchhoff sind mir mittlerweile auch sehr ans Herz gewachsen.
    Im letzten Teil („Mordsfreunde “) ging mir Bodenstein sehr auf die Nerven, hier störte mich dann Pias Verhalten etwas. Ihre Ermittlungsmethoden waren nicht immer nachvollziehbar und ihr Verhalten alles andere als professionell und ermittlungsfördernd. Dennoch war es nicht so schlimm wie Bodensteins Verhalten in Teil 2.
    Das war dann auch der einzige, minimale Kritikpunkt, den ich beim dritten Fall „Tiefe Wunden“ hatte, neben manchen etwas zu offensichtlichen Hinweisen an den einzelnen Tatorten.
    Aber der dritte Fall war bisher der beste der Reihe, sowohl thematisch als auch spannungstechnisch.
    Es kam zu keiner Zeit Langeweile bei mir auf, das Thema war genau nach meinem Geschmack und es gab viele falsche Fährten und unvorhersehbare Geschehnisse.
    Das Ende war dann noch zusätzlich überraschend und mitreißend und atmosphärisch sind Neuhaus’ Bücher sowieso immer super.
    Ich freue mich weiterhin schon sehr auf die weiteren Bücher und hoffe, dass die Reihe noch möglichst lange (auf diesem Niveau bleibend) andauert.



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  • Der dritte Band der Kirchhof/Bodenstein-Reihe hat mir bislang am besten gefallen. Warum? Zum Beispiel weil die Zahl der Verdächtigen zwar hoch, aber nicht so hoch wie in den Vorgängerbänden war. Im Prinzip gab es recht früh einen bestimmten Personenkreis, dessen Verhalten immer wieder neue Perspektiven erzeugte. Ich hatte beim Lesen ständig neue Verdächtige und immer das Gefühl, jetzt aber ganz nah an der Lösung zu sein. Am Ende wurde ich eines Besseren belehrt. Das Thema Flucht und Vertreibung nach 1945 fand ich gut umgesetzt, die Passagen waren wirklich spannend. Etwas gestört haben mich manche arg konstruierten Zufälle, zum Beispiel Miriams Auftauchen und ihr Engagement. Gut gefiel mir, dass das Privatleben der Kommissare nach wie vor eher hintrgründig eine Rolle spielt und trotzdem Fragen für die nächsten Bände aufwirft.


    Insgesamt gibt es von mir zwar nur vier von fünf Sternen, aber trotzdem ein positives Fazit. Ich mag Neuhaus' Schreibstil und freue mich schon auf die nächsten Bände

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • „Tiefe Wunden“ ist mal wieder ein solider Krimi aus der Serie um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff.
    Spannend, verstrickt und trotzdem angenehm zu lesen. Es gibt, wie auch in den vorherigen Fällen, mehrere Verdächtige mit verschiedenen Mordmotiven. Dieses Mal ist es mir jedoch leichter gefallen den Überblick über die diversen Beteiligten zu behalten. Die Aufklärung der Morde war für mich unerwartet und ein gelungener Abschluss.
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    Natürlich stehen wieder Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein im Mittelpunkt der Ermittlung, und sie sind in meinen Augen einfach rundum stimmige, sympathische und vor allem glaubhafte Charaktere! Ich lese sehr gerne über dieses ungleiche Duo und hoffe, dass es noch viele Taunuskrimis mit ihnen geben wird.


    Als Leser lernt man aber auch wieder eine ganze Schar an Nebencharakteren kennen: Täter, Opfer, hilfreiche und weniger hilfreiche Zeugen... Uneheliche Söhne, alte Nazi-Kumpane und angesehener Geldadel. Die Autorin schaffte es mühelos, mir jeden davon nahe zu bringen - ich mochte sie zwar nicht alle (das soll man in einem Krimi ja auch nicht), aber ich fand sie alle gut geschrieben und interessant.


    Auch in diesem Buch, wie meist bei den Taunuskrimis von Nele Neuhaus, erscheint der Fall erst mal sonnenklar! Angebliche Holocaust-Überlebende und alte Nazis, da denkt man doch direkt an blutige Vergeltung...? Aber natürlich ist dann doch alles ganz anders, als man denkt, und der Fall wird von Kapitel zu Kapitel immer verwickelter und komplexer, bis einem der Kopf schwirrt. Aber gegen Ende fügen sich die Puzzleteilchen dann nahtlos zu einem so unerwarteten wie schlüssigen Bild zusammen, und man kann als Leser das Buch zufrieden zuklappen.


    Mir gefällt, dass Nele Neuhaus ihre Handlungen sehr einfallsreich und facettenreich aufbaut, mit interessanten Themen, die man nicht schon tausendfach in anderen Krimis gelesen hat! Ich finde auch sehr angenehm, dass die Bücher spannend sind, ohne zu blutig und übertrieben gewalttätig zu werden.


    Den Schreibstil finde ich eher einfach, aber sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich hatte auch diesen Band wieder in Nullkommanix durch und habe direkt mit dem nächsten angefangen!


    Mein einziger kleiner Kritikpunkt: es gab für meinen Geschmack zu viele praktische Zufälle, das wirkte auf mich manchmal zu konstruiert und unglaubwürdig.


    Kaum wird zum Beispiel ein Mann ermordet, der eine Legende in der jüdischen Gemeinde ist, trifft die Kommissarin eine Freundin wieder, die den Ermordeten kannte und genau das Expertenwissen hat, das Pia für die Ermittlungen braucht.


    Oder die Frau des Kommissars sieht den mysteriösen Code, über den er sich gerade den Kopf zerbricht, und kann ihn direkt korrekt "übersetzen", weil sie zufällig etwas Bestimmtes weiß.


    Das fand ich sehr schade, wenn eigentlich hat die Autorin bewiesen, dass sie einfallsreich genug ist, um ohne so etwas auszukommen!


    Fazit:
    Ein alter Mann wird ermordet, und der Pathologe findet an seinem Oberarm eine Tätowierung, wie sie nur SS-Angehörige trugen - dabei war er angeblich Jude und ein geschätztes Mitglied der jüdischen Gemeinde... Und das ist erst der Auftakt eines erstaunlichen Falles, in den die verschiedensten Menschen verwickelt sind.


    Ich fand die Geschichte sehr originell, einfallsreich und spannend, mit ansprechenden Charaktere und einem sehr angenehmen Schreibstil. Nur die vielen Zufälle, ohne die die Geschichte manchmal nicht weitergehen würde, sind mir etwas bitter aufgestoßen, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen.

  • David Joshua Goldberg wird 92jährig ermordet. Wer ermordet einen so alten Mann, der auch noch so einen beeindruckenden Lebenslauf hat: Ausschwitzüberlebender, Berater im Weißen Haus. Bei der Obduktion wird Erstaunliches festgestellt und sehr schnell steht die Frage im Raum: Wer war David Goldberg wirklich? Hat die Antwort darauf etwas mit seinem Tod zu tun?


    David Goldberg bleibt nicht der einzige Tote und eine sehr bekannte Familie scheint mit den Morden in Verbindung zu stehen, die versucht, Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen. Gut, dass auch Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff ihre Beziehungen haben …


    Der dritte Band der Reihe überzeugt durch einen sehr interessanten Fall, dessen Hintergründe durchaus real sein könnten. Der Ausflug in ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte ist sehr spannend verpackt und lässt dem Leser viele Möglichkeiten mitzurätseln – und wer gut kombinieren kann, hat durchaus die Chance, zumindest ein paar Fragen richtig zu beantworten.


    Wie von Nele Neuhaus gewohnt, gibt es viele verschiedene Erzählstränge, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben, schließlich aber gekonnt verbunden werden, manche früher, andere später – das ergibt viele Cliffhanger und einige falsche Fährten, und einiges an Emotionen, die auch den Leser nicht unbeteiligt lassen.


    Gleichzeitig erfahren wir wieder ein bisschen mehr aus den Privatleben der beiden Ermittler, Oliver von Bodenstein ist kürzlich erneut Vater geworden, die ungeplante Nachzüglerin sorgt für schlaflose Nächte. Außerdem scheint mit der neuen Chefin einiges an Ärger ins Haus zu stehen. Pia Kirchhoff ist glücklich mit ihrem Zoodirektor, muss aber feststellen, dass sie die Liebschaft ihres Exmannes nicht ganz kalt lässt. Ich finde es schön, die Ermittler auch außerhalb der Arbeit begleiten zu können.


    Der Roman hat mich sehr gut unterhalten und mir viele spannende Lesestunden beschert und hätte von mir auch 5 Sterne haben können, wenn es nicht einige Logiklücken bzw. auch nach der Auflösung noch zu viele offengebliebene Fragen gegeben hätten. So hat der Roman auf der Zielgeraden doch noch einen Stern verloren. Ich fand z. B. die familiären Hintergründe eines Charakters nicht wirklich logisch dargestellt. Auch der Frage danach, ob manche Wahrheit nicht schon viel früher hätte auffallen müssen, wurde nicht ausreichend Raum geschaffen – für mich als Leser das größte Manko an dem Fall.


    Trotz der nicht ganz ausgegorenen Auflösung möchte ich den Kriminalroman, sowie die ganze Reihe (mir fehlen im Moment nur noch zwei Bände aus der Mitte) empfehlen. Wer es spannend mag, gerne miträtselt und die Ermittler auch gerne mit in ihr Privatleben begleitet, sollte zugreifen.

  • 16145 - was hat diese Zahl zu bedeuten?


    Dieser dritte Band rund um Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein hat es wirklich in sich.


    Ein 92-jähriger Holocaust-Überlebender wird in seinem Haus brutal ermordet. Neben der Leiche findet man die Zahl 16145 mit Blut geschrieben. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass er eine Blutgruppentätowierung am Oberarm hatte, wie sie eigentlich nur Angehörige der Waffen-SS tragen durften.


    Kirchhoff und Bodenstein stehen vor einem komplexen Rätsel. Als dann noch weitere Morde an alten Menschen folgen, stellt sich heraus, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint - nur die Zahl ist eine bleibende Konstante.


    Wird hier späte Rache geübt? Wenn ja, von wem?


    Meine Meinung:


    Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Mir war recht bald klar, dass es sich hier um ein Datum, 16.1.1945 handeln musste. Nur, was hat sich hier ereignet? Letzte Gräuel des NS-Regimes oder Terror der einmarschierenden Sowjetarmee? Denn die letzte noch lebende Person aus dem Umfeld der Toten scheint eine Vertriebene aus Ostpreußen zu sein.


    Um die Wahrheit herauszufinden, müsst ihr diesen fesselnden Krimi selber lesen.


    Fazit:


    Gerne gebe ich diesem komplexen, tief in die Vergangenheit reichenden Krimi, 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)