" Am Himmel standen zwei Monde. Ein großer und ein kleiner. Nebeneinander. Der große war der ihr vertraute gute alte Mond. Er war fast voll und gelb. Aber neben ihm befand sich ein weiterer Mond, der ihr ganz und gar nicht vertraut war." (Klappentext)
Haruki Murakamis Roman spinnt die Handlung um zwei Hauptpersonen. Zum Einen ist da Aomame, eine allein lebende Frau, die in einem Sportstudio arbeitet und über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Sie verbirgt ein Geheimnis, das der Leser bald mit ihr teilt, dessen Bedeutung aber erst nach und nach klar wird.
Zum Anderen ist da Tengo, ein als Teilzeitmathematiklehrer arbeitender Mann, der beginnt als Schriftsteller zu arbeiten. Über diese Tätigkeit und den Herausgeber einer Kunst- und Literaturzeitschrift, Herrn Komatsu, wird Tengo in einen Strudel von (teilweise surrealen) Ereignisssen hineingezogen, der ihn auch immer näher an Aomame heranführt.
Meine Meinung:
Haruki Murakamis Roman "1Q84" hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Handlungsstränge der einzelnen Personen führen aufeinander zu, verweben sich zu einer mystischen Welt, in der nachvollziehbare, reale Dinge genau so einen Platz haben, wie surreale, unglaubliche Dinge. Erinnerungen der Hauptpersonen geben Erklärungen für deren Handeln, haben mich mitfühlen und verstehen lassen. Ich konnte so in diesen Roman "eintauchen", dass ich, nach dem ich ihn spätabends fertiggelesen habe, erst einmal aufgestanden bin, um nachzuschauen, ob nicht zwei Monde am Himmel stehen.
Murakamis unnachahmliche Art, diese Mischung von Realität und Surrealtität, macht auch diesen Roman zu etwas Besonderem. Wem "Kafka am Strand" gefallen hat, der kommt auch an "1Q84" nicht vorbei!