Laufzeit: etwa 2:31
Gekürzte Lesung
Das Ruhrgebiet – das dieses Jahr ja zur Kulturhauptstadt avanciert – ist immer schon ein Feld der interessanten Geschichten um die so genannten „kleinen Leute“ gewesen, womit beileibe nicht die Elfen, Feen und Gnome der irischen und schottischen Erzählkunst gemeint sind. Tatsächlich sind es Leute, die selbst sehr sehr gut im Erzählen sind – und einige der Geschichten erscheinen einem durchaus wie Zauberei.
In dem vorliegenden Hörbuch berichtet uns Frank Goosen ein weiteres Mal von dem Leben der Menschen aus diesem Gebiet und zwar insbesondere aus der Zeit „früher, als eigentlich alles besser gewesen ist“. Wann genau dieses Früher stattgefunden hat kann niemand genau sagen, aber es ist sicherlich alles besser gewesen.
In fünf Abschnitten werden dabei ruhrgebietstypische Dinge vorgestellte. Das Kapitel „Land und Leute“ berichtet von Currywurst, langen Ehen, sauberer Unterwäsche, Helden und einem Laberfürst. In „Kinderstunde“ geht es in Herr Goosens Vergangenheit zurück, in der er in einem Rathaus lebte, natürlich Fußball spielte und irgendwann auch einmal eine Band gründen wollte. Hier kann man mit Erstaunen feststellen, wie viele Parallelen es wischen dem Leben in zumindest zwei Revierstädten gegeben haben muss. „Fakten für Verbraucher“ zeigen, wie schwierig es sein kann, genau das zu bekommen, was man braucht und dass das dann meistens nicht „billich wird.“ In „Unterhaltung am Wochenende“ geht es dann um Stadtparks, Fußball gucken, Kellerbars und Partykeller und natürlich um den „Schrebbergarten“. „Nachrichten, Wetter, Verkehr“ fast verschiedene Aspekt von zuvor Gehörten noch einmal unter anderen Themen zusammen.
In launiger Manier und immer fröhlich trägt Herr Goosen hier seine Überlegungen und Erinnerungen vor – und unterhält damit die Zuhörerinnen und Zuhörer ausnehmend gut. Man darf sicherlich die Frage stellen, ob Menschen außerhalb des Reviers etwas mit diesen Texten anfangen können, aber viele der Erfahrungen sind sicherlich übertragbar und so sollte „Radio Heimat“ eigentlich bei den meisten Menschen auf empfangsbereite Antennen stoßen.