Klappentext
Stuttgart 1816: Eleonore und Sonia, zwei verwaiste Schwestern, führen ein elendes Dasein, das von Hunger und Armut geprägt ist. Um zu überleben, schrecken sie nicht einmal vor Diebstahl zurück. Ein glücklicher Zufall und das Mitleid von Königin Katharina verhelfen den beiden zu einer Anstellung am Hofe. Während die gewissenhafte Eleonore das Handwerk der Zuckerbäckerin erlernt und sich in den Holzträger Leonard verliebt, weigert sich die rebellische Sonia, sich in das geregelte Dienstbotenleben einzufügen. Königin Katharina wiederum engagiert sich für die Armen und Mittelosen und kämpft um ihre Ehe. Liebe, Verrat und Intrigen verknüpfen das Schicksal der drei Frauen miteinander...
Die Autorin
Petra Durst-Benning, in Baden-Württemberg geboren, ist Autorin, Übersetzerin und Dolmetscherin und lebt in der Nähe von Stuttgart. Mit ihren historischen Romanen Die Glasbläserin, Die Amerikanerin und Die Samenhändlerin ist sie in die erste Reihe deutscher Bestsellerautorinnen aufgestiegen.
Meine Meinung
Petra Durst-Benning beschreibt in ihrem Roman das Schicksal zwei ungleicher Schwestern, welche als Straßenmädchen ihr Dasein fristen. Durch den Umstand eines Diebstahls gelangen sie an den königlichen Hof, wo sich Eleonore im Laufe der Zeit bis zur Zuckerbäckerin hocharbeitet. Ihre Schwester Sonia hingegen hält nicht viel von der Arbeitswut ihrer Schwester, lebt lieber in den Tag hinein und versucht, aus dem Schicksal anderer ihren Nutzen zu ziehen.
Ich empfand „Die Zuckerbäckerin“ als eine sehr leichte und angenehme Lektüre. Da es mein erstes Buch von Petra Durst-Benning war, habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten zu ihren anderen Werken. Ihr schnörkelloser Stil zog sich durch das gesamte Buch. Sie verstand es, mich mit ihren Beschreibungen in die Handlung eintauchen zu lassen – so konnte ich mir ein Bild von Eleonore und ihrer Schwester machen, aber auch von Königin Katharina, welche sehr bemüht war, die vorherrschende Armut der württembergischen Bauern und Handwerker zu bekämpfen.
Eleonores Zerrissenheit zwischen ihrer Liebe zu dem Holzträger Leonard und ihrer Schwester Sonia beschrieb sie aus meiner Sicht sehr realistisch.
An manchen Stellen innerhalb des Buches hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Die Handlung wirkte manchmal etwas „abgehackt“, was meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch tat.
Im Anschluss an den Roman findet man eine Vielzahl von Rezepten aus der Zuckerbäckerei. Petra Durst-Benning hat diese Rezepte kommentiert und mit wissenswerten historischen Fakten und Anmerkungen sowie Hinweisen zur Durchführung versehen. Es finden sich auch praktische Tipps zur Tischdekoration wieder.
Fazit: Eine leichte Lektüre für Zwischendurch, um mal die Seele baumeln zu lassen...