Sorry

Buch von Zoran Drvenkar

Bewertungen

Sorry wurde insgesamt 85 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sorry

    "Und niemand kann dir helfen, wenn du dir selbst gegenüber nicht ehrlich bist." S. 346
    Sich zu entschuldigen fällt nicht jedem leicht, erleichertert aber sehr das Gewissen ... diese Geschäftsidee verfolgen in "Sorry" von Zoran Drvenkar vier junge Erwachsene und bieten damit einem Mörder eine perfekte Plattform, seine Taten zu sühnen.
    Meine Meinung
    Das war jetzt nach "Still" mein zweites Buch von Zoran Drvenkar. Der Anfang war wieder etwas konfus bzw. musste ich mich erstmal an den Schreibstil und den Aufbau gewöhnen, der sehr ausgefallen und anfangs auch etwas anstrengend ist. Aber das ist wohl einfach sein Stil und wenn man sich mal reingelesen hat, ist es ein ganz besonderes Leseerlebnis!
    Die Perspektiven wechseln hier zwischen "Du", bei dem der Autor praktisch aus der Lesersichtweise schreibt, als ob man selbst gemeint wäre und den anderen Figuren, die eine wichtige Rolle spielen:
    Kris, ein 29jähriger Journalist, der von heute auf morgen auf die Straße gesetzt wurde und seinem jüngeren Bruder Wolf, der unstet und ständig auf der Suche ist.
    Tamara, die nach ihrem Studium keine Anstellung und dafür bei ihrer Schwester Unterschlupf findet und der freien Mediengestalterin Frauke, deren beste Freundin.
    Sie alle führt ein schicksalhafter Zufall zusammen, ein Zufall, aus dem die Idee der Agentur "Sorry" entsteht.
    Im ersten Moment eine total schräge Idee: Sich für andere Leute zu entschuldigen und ihnen damit das schlechte Gewissen zu nehmen. Einfach mit Geld zu bezahlen, ohne dass man selber etwas dafür tun muss - das Prinzip ist ja nicht neu in unserer Gesellschaft, aber was sich daraus entwickelt, hätten die vier jungen Leute sicher nicht erwartet!
    Dabei gibt es dann aber auch noch zeitliche Wechsel zwischen "davor", "danach" und "dazwischen", wodurch die Handlung noch verstrickter wird - nachdem ich dann reingefunden hatte, war es aber kein Problem mehr und ich bin immer noch fasziniert von diesem Konzept.
    Zu den vier Charakteren, die die Agentur gründen, gibt es anfangs kleine Häppchen über ihr Vorleben und ihre Eigenschaften, die sie sehr gut skizzieren. Als dann der Auftrag des Mörders kommt, weiß man noch nicht so recht, was man davon halten und wo das hinführen soll. Aber der Autor entwickelt hier sehr geschickt mit Rückblicken eine subtile Spannung, die mich nicht mehr losgelassen hat. Das Tempo ist angenehm und man bekommt immer wieder kleine Hinweise, die mich zum Miträtseln animiert haben. Ich hab das Buch dann auch an einem Abend in einem Rutsch durchgelesen.
    Es wirkte zu Beginn alles noch verwirrend, aber je mehr man in die Hintergründe eintaucht, umso fesselnder entwickelt sich die Geschichte. Es sind wirklich grausame Zusammenhänge aus der Vergangenheit, die hier eine große Rolle spielen und die Frage nach Schuld, Vergebung und Rache steht konstant im Vordergrund. Wer Probleme beim Thema Missbrauch hat, sollte es sich gut überlegen, denn hier wird wenig geschönt, auch wenn es nur wenige Szenen sind.
    In einer anderen Rezension hab ich gelesen, dass hier viele Unstimmigkeiten sein sollen - ist mir aber nicht aufgefallen. Man muss natürlich schon gut aufpassen, denn durch das Verwirrspiel wird man auf falsche Fährten gelockt; aber das macht natürlich auch gerade den Reiz aus.
    Fazit 4.5 Sterne
    Obwohl es anfangs sehr verwirrend ist, entwickelt die Geschichte einen regelrechten Sog. Viele Andeutungen und Fährten, denen man mit Spannung folgen kann. Insgesamt ein sehr eigenwilliger, aber genialer Aufbau der Handlung, der mich nicht losgelassen hat.
    © Aleshanee
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Sorry

    Der erste Satz:
    Es überrascht dich, wie einfach es ist, sie ausfindig zu machen.
    Meine Meinung:
    Düsteres Verwirrspiel
    Wenn man anfängt, dieses Buch zu lesen, fängt auch unweigerlich die große Verwirrung an. Eine Frage nach der anderen stellt man sich: Was hat es mit den sich zeitweise wiederholenden Kapitelüberschriften 'Davor', 'Danach', 'Der Mann, der nicht da war' und 'Du' auf sich? Wer ist wer? Woher bzw. wodurch kennen sich die Charaktere? In welcher Beziehung stehen sie zueinander? Was ist von Bedeutung und was völlig irrelevant? ...
    Das ist für mich ja eigentlich das Tolle an einem Thriller: sich nach und nach seine Fragen durchs Herauslesen beantworten zu können. Hier hat es mich aber gestört, dass das meiste Licht ins Dunkel erst ziemlich am Schluss gebracht wurde und ich mich eben fast bis ganz zuletzt nicht ausgekannt habe. - Auf eine Weise fand ich das deprimierend und für mich als Ungeduldige war das sowieso eher unpassend. ;-P
    Da dieses Buch nach Still mein zweites Buch von Drvenkar war, war ich auch ob der Gemeinsamkeiten etwas enttäuscht: wieder das Thema Kindesmissbrauch (wenn auch ganz anders verarbeitet), wieder diese Kapitelüberschriften und wieder so ein (zugefrorener) See,... - Natürlich nicht gleich, aber doch ähnlich. Und sowas mag ich nicht so gerne, denn das hat für mich was Nachgemachtes bzw. Einfallsloses. :-/
    Nun will ich aber auch mal wirklich was Positives loswerden: der Schreibstil ist einfach unglaublich. Man fühlt sich richtig reingeworfen in die Geschichte. Drvenkar und Atmosphäre, das gehört einfach zusammen. Ich bin so angetan und fasziniert von seiner Art zu schreiben: einzigartig, mit Wiedererkennungswert, düster, melancholisch und spannungsgeladen. Der Schreibstil ist schlicht und einfach ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte!
    Trotz meiner vielleicht verheerend wirkenden Kritikpunkte, vergebe ich gefühlsmäßig 4 Sterne. ;-) Denn als lesenswert empfinde ich das Buch allemal.
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  • Rezension zu Sorry

    Dies war mein erstes Buch von Zoran Drvenkar und ich kann die vorwiegend positiven Meinungen anderer Leser meinerseits bestätigen. Sorry ist ein aussergewöhnliches Buch, das mir ein paar wirklich spannende Lesemomente beschert hat. Anfangs hatte ich zwar ein bisschen Mühe, mich wirklich hineinzulesen und in der Geschichte zurechtzufinden. Zum einen wurde der "Plauderton" nach dem Mord, der gleich zu Beginn verübt wird, für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen. Es geschah einfach zu lange nichts, so dass mich einige Seiten schon fast langweilten. Zum anderen brauchte ich einen Moment, um mit dem ständigen Perspektivwechsel klar zu kommen. Die Art, wie Drvenkar mit diesem Stilmittel spielt und mich als Leser mit einbezieht, war neu für mich. Ein tolles, neues Leseerlebnis, das endlich nicht mehr unentdeckt im SUB "rum gammelt"! Denn trotz der anfänglichen Schwierigkeiten hat mich das Buch schnell in seinen Bann gezogen und nicht mehr los gelassen, bis ich's zu Ende gelesen hatte.
    […]
    Ich schliesse mich dieser Aussage von ~Emily~ an und gebe dem Buch Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann Sorry allen empfehlen, die mal einen "etwas anderen" Thriller lesen möchten
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  • Rezension zu Sorry

    Nach einem Buch, das mich nachdenklich und melancholisch gestimmt hat, wollte ich etwas lesen, das meinen Adrenalinspiegel wieder etwas in die Höhe treiben würde.Sorry tat das schon, tat es irgendwie, aber es lag nicht daran, dass das Buch für mich besonders spannend oder gut gewesen wäre.
    Wir haben vier Protagonisten, eigentlich. Sie sind alle Ende zwanzig, kennen sich noch aus der Schule und das Leben hat ihnen noch längst nicht alles gegeben, was sie von ihm erwartet hätten. Sei es Zufall oder Schicksal, was sie an einem Abend alle an einen gemeinsamen Tisch bringt, jedenfalls entsteht in diesen Stunden eine Idee, die bald nicht nur ihr Konto verändern soll:
    Sie gründen eine Agentur für Entschuldigungen.
    Privatpersonen sind ausgeschlossen, aber Unternehmen fragen bei ihnen an und entledigen sich so ihres schlechten Gewissens, weil sie die Sekretärin nach einer heißen Affäre entlassen oder einen Mitarbeiter zu Unrecht rausgeschmissen haben.
    Eine Idee, die funktioniert, ihr Geschäft floriert bereits nach kurzer Zeit. Diese Idee war für mich das eigentliche Highlight in Zoran Drvenkars Geschichte, weil ich sie unendlich faszinierend fand - nicht nur bezüglich des Buches, sondern auch im Kontext der Realität. Ich denke, nicht Wenige wären froh über die Möglichkeit, auf das Angebot von Sorry zurückgreifen zu können.
    Das war es aber auch eigentlich schon wieder an Pluspunkten, die die Geschichte bei mir sammeln konnte. Ich fand sie darüber hinaus ziemlich langatmig und abstrakt. Die Charaktere blieben mir trotz zahlreicher Personenbeschreibungen fern, ich hatte keine Gefühle ihnen gegenüber, konnte mir keine Gesichter zu den Handlungen vorstellen, niemand von ihnen war für mich wirklich markant. Genauso wenig konnte ich die blutrünstigen und rachsüchtigen Abgründe nachvollziehen, die die Geschichte letztlich ins Rollen brachten:
    Die ganzen blutigen Details - und es waren einige - schockierten mich kaum, der Plot um die Geschichte herum aber umso mehr. Letztlich wurde in meinen Augen für nichts getötet, ich hatte auf den großen Knall gehofft, auf den einen Punkt am Ende des Buches, wenn die Fäden zusammenlaufen und es plötzlich hell wird und man bekommt Gänsehaut in dem Moment, in dem einem alles klar wird.
    Das fehlte. Der große Knall in Drvenkars Roman langweilte mich, die Beweggründe der Bösen waren zwar widerlich und abtrünnig genug, aber in ihrer Darstellung so abgedroschen und krank, dass ich keine Freude an dem Buch entwickeln konnte, nicht über 400 Seiten hinweg.
    Vielleicht werde ich auch einfach nur nicht mit dem Stil von Zoran Drvenkar warm, denn schon in Sag mir, was du siehst fand ich die Sprünge und wechselnden Perspektiven eher ermüdend und verwirrend als begnadet und spannend. In diesem Buch wurde dieser Eindruck nur noch intensiver.
    Eigentlich schade, dabei klingen seine Ideen anfangs immer so unglaublich gut ...
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  • Rezension zu Sorry

    Inhalt.
    Alles beginnt mit einer genialen Geschäftsidee... vier Schulfreunde sind mit ihrem Leben alles andere als zufrieden. Sie haben noch nichts erreicht, sind teilweise sogar arbeitslos und werden ja auch nicht jünger. Eines Abends, unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol kommt ihnen eine Idee – sie gründen die Agentur Sorry, welche sich für die Vergehen von Firmen in deren Namen entschuldigt. Das Geschäft läuft gut, sie verdienen viel Geld... können sich bald eine Villa am Wannsee leisten.
    Dann: ein neuer Auftrag. Alles scheint zunächst normal, bis die vier die Wohnung des Mandanten betreten. Die Leiche einer Frau hängt an der Wand. Der Täter verlangt eine Entschuldigung bei dem Opfer für die erlittenen Qualen andernfalls würde er den Familien der Freunde etwas antun. Von nun an sind sie Figuren im Spiel des Täters – wer nicht mitspielt fliegt raus bzw. stirbt.
    Meine Meinung.
    In jedem Kapitel wechselt die Erzählperspektive – der Leser liest aus Sicht der Freunde, aus Sicht des Täters und aus der Sicht einer weiteren, zunächst unbekannten Person. Dieser ungewöhnliche Schreibstil hat mich neugierig auf das Buch gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. Dadurch das man das Denken und Handeln der Personen direkt erlebt kommt man ihnen auf eine besondere Weise nahe. Das fand ich spannend. Ich hatte keinerlei Probleme mit dem ständigen Wechsel, ganz im Gegenteil dadurch wird eine gewisse Schnelligkeit erzeugt, die es dem Leser schwer macht das Buch aus der Hand zu legen.
    Natürlich gibt die Idee auch einiges her und wurde meiner Meinung nach toll umgesetzt.
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  • Rezension zu Sorry

    Ich kann mich den begeistertten Stimmen hier nur anschließen.
    Mich hat das Buch, von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen.
    Anfangs hatte ich zwar ein paar Probleme mich in die wechselnden Erzählperspektiven hineinzufinden, doch dann las sich das Buch recht flüssig und es hat Spaß gemacht die einzelnen Puzzleteilchen zusammenzufügen.
    Die Hauptpersonen fand ich von dem Autor ganz toll dargestellt. Ich mag solche "Antihelden" auch sehr gerne. Alle haben ihr Leben nicht so ganz im Griff, und auch in der Vergangenheit lief nicht immer alles glatt. Ganz stark. Genauso wie die gut durchdachte Story, die einfach einmal etwas anderes war. Ich kann mich auch nicht daran erinnern schon einmal etwas vergleichbares gelesen zu haben. Besonders gut ist, dass der Autor hier von diesem Ermittler jagd Täter - Schema komplett weggeht und sich etwas ganz neues einfallen lässt. Das war so richtig erfrischend, und ein weiterer Pluspunkt.
    Allerdings fand ich den Thriller jetzt nicht soooo blutig. Vielleicht bin ich schon etwas abgebrüht. Klar gab es einige eklige Szenen, aber ich finde es hat sich in einem gewissen Rahmen gehalten. Schlimmer fand ich die Szenen mit dem "Du", wo man direkt angesprochen wird und in eben diese gewisse Richtung als Leser gedrängt wird. Das hat mir einen regelrechten Schauer über den Rücken gejagt. Aber ich gebe zu, dass ich diese Perspektive am liebsten gelesen habe. Eben weil es so schön schaurig war.
    Super gemacht was auch, wie sich am Ende alles zusammenfügt. Ich gebe zu dass ich mit dem Ende einige Schwierigkeiten hatte, und einiges mehrmals lesen musste. Ich wäre übrigens nie darauf gekommen.
    Endlich mal wieder ein richtig richtig guter Thriller, der mir schaurig schöne Lesestunden beschert hat, und die volle Punktzahl verdient.
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Ausgaben von Sorry

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 404

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:57h

Besitzer des Buches 201

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