Beiträge von berita

    Stimmt, ich hab das falsch formuliert, ich glaube nicht wirklich, dass Tiere sich ihrer selbst bewusst sind. Aber wenn doch (und hundertprozentig ausschliessen kann man das meiner Meinung nach nicht ;)), dann maximal innerhalb der Grenzen ihrer natürlichen Umwelt, nicht als lesende oder am Computer sitzende Tiere wie bei Felidae.

    Hallo,


    welche Bücher mit Tieren als Hauptakteure habt ihr bisher gelesen?


    Bei mir sind es zwei Krimis: "Glennkill" und "Felidae". Wobei ich "Felidae" spannender fand, aber "Glennkill" realistischer. Sowohl von der Handlung her als auch der Art, wie die Tiere "denken". Dass Schafe miteinander kommunzieren und gelegentlich zwischen der Futterei mal einen Geistesblitz haben konnte ich mir eher vorstellen, als einen belesenen und hochintelligenten Kater, der seinem Herrchen haushoch überlegen ist. Aber vielleicht rührt meine Meinung ja nur von der typisch menschlichen Überheblichkeit :lol:

    Man könnte es ja so machen, dass "Neulinge" nicht vorschlagen und abstimmen können, aber bei der Leserunde mitmachen dann schon. Dann hat man die Garantie, dass zumindestest x altbekannte Mitglieder mitmachen, naemlich die, die für das Gewinnerbuch gestimmt haben. Dass Neue grundsätzlich nicht mitmachen sollten, könnte ich nicht nachvollziehen, jeder zusätzliche Mitleser ist doch ein Gewinn, oder?


    Grundsätzlich finde ich es übrigends schade, dass sich hier viele aufregen, aber keine kommt mal auf die Idee, das aktuelle Buch der Leserunde spontan mitzulesen und mitzudiskutieren. Damit vergibt man sich doch nichts, auch wenn die aktuellen Bücher vielleicht nicht super anspruchsvoll sind, Spass machen solche Diskussionen trotzdem.

    Sybilla kehrt nach ihren beängstigenden Vorahnungen zurück in ihren Heimatort Ellwangen, nur um miterleben zu müssen, wie ihre Mutter als Hexe verbrannt wird und sie nichts dagegen tun kann. Ihre Mutter bleibt nicht die einzige - tagtäglich werden nun "Hexen" verhaftet, gefoltert und nennen unter Qualen die Namen anderer angeblich "gleichgesinnter" Frauen und Männer. Die Herrschenden bereichern sich dabei an den Besitztümern der betroffenen Familien und halten die Menschen durch die Angst in Schach, das nächste Opfer zu werden. Auch die ortsansässige Hebamme wird als Hexe verurteilt und Sybille übernimmt ihre Aufgaben. Bald lernt sie den Pfarrer des Ortes kennen, der den Menschen im Kerker beisteht und die Grausamkeit und Falschheit der Hexenjagd innerlich verurteilt, jedoch nicht wirklich wagt, dagegen anzugehen. Sie verliebt sich in ihn und die beiden werden ein heimliches Paar. Trotz aller Vorsicht wird sie schwanger von ihm, treibt ab und gerät in eine lebensgefährliche Situation. Helena leidet aus der Ferne mit ihr und ahnt, dass ihre Schwester zwar überleben, aber den Hexenjägern ins Netz gehen wird.


    Tja, was soll man dazu sagen? Sybilla ist anscheinend so überzeugt von der Vision auf dem Scheiterhaufen zu enden, dass sie eine selbsterfüllende Prophezeihung daraus macht. Mit ihrer Vorgeschichte in diesem Ort zu bleiben, dort als Hebamme zu arbeiten und sich ausgerechnet mit dem Pfarrer einzulassen - das kann nur schief gehen.


    In diesem Buch wird etwas mehr auf Sybillas Gefühlsleben eingegangen, aber es bleibt immer noch an der Oberfläche. Der tragische Tot ihrer Mutter wird nur kurz, geradezu alibihaft später noch einmal erwähnt, danach scheint er keine Rolle mehr zu spielen. Und von Andreas, eventuellen Schuldgefühlen ihm gegenüber, ebenfalls kein Wort.


    Der Ablauf der Hexenprozesse mit der ihnen innewohnenden Eigendynamik wird dagegen gut beschrieben.

    Waris Dirie: "Wüstenblume" **/*
    Trudi Canavan: "Die Gilde der Schwarzen Magier 01" ***
    Jean Hegland: "Der Sommer, als Lucy vier war" *****
    Irving: "Witwe für ein Jahr" ***
    zum zweiten Mal "Puppenmord" von Tom Sharpe ****


    Zur Zeit lese ich grade Ulrike Schweikert: "Die Hexe und die Heilige", das wird wahrscheinlich ***, bei "Felidae" weiss ich es noch nicht.

    Ich verschicke oefter mal Buechersendungen. Wahrscheinlich ist das TB noch unter 500 g, dann kostet der Versand 85 Cent. Wenn es drueber ist (bis 1 Kilo, aber so schwer ist es garantiert nicht), dann 1.40.

    Noch mein Eindruck von Sybillas Beziehung zu Andreas: auch wenn das Interesse zuerst von ihm ausging, denke ich doch, dass beide inzwischen stark in einander verliebt sind, die körperlichen Symptome sind jedenfalls eindeutig :D Allerdings glaube ich nicht, dass sie ansonsten viel verbindet. Sie erzählt ihm nichts von ihrer Gabe und ihren Ängsten und über seichtes Liebesgeplänkel gehen ihre Gespräche nicht hinaus (soweit sie überhaupt dargestellt werden). Und vor allem steht Andreas ja letztlich auf der anderen Seite, ist bei den Verhaftungen und Folterungen der "Hexen" dabei und hat keinerlei Zweifel an deren Rechtmässigkeit. Wenn Sybilla irgendwann selbst als Hexe verschrien wird, ist die Frage, ob er wirklich zu ihr stehen wird.

    Mir hat dieses Buch gut gefallen, vor allem weil ich mich ohnehin sehr für die Arbeit der Hebammen in vergangenen Zeiten interessiere. Viele der beschriebenen Tätigkeiten und Rituale rund um die Geburt habe ich auch schon in Sachbüchern zum Thema gelesen (z.B. "Vom Abenteuer der Geburt. Die letzten Landhebammen erzählen" von Grabrucker). Die Geburtsabläufe sind wirklichkeitsnah erzählt und mitreissend. Wobei ich es aber eher unglaubwürdig fand, dass die Hebamme ausgerechnet dann Sybilla zum ersten Mal eine Geburt leiten lässt, als es um eine besonders wichtige Kundin (die Herzogin) geht und sie noch nicht mal eine offizielle Zulassung als Hebamme hat und eigentlich illegal tätig ist.


    Dass Helena wenig erwähnt wird, stimmt, stört mich allerdings nicht sehr. Was soll man über sie auch weiter sagen, als dass sie das Kloster nie verlassen darf und stattdessen den ganzen Tag stricken und beten muss. Ein trauriges Schicksal, das so aber erstmal nicht viel Erzählstoff bietet. Vielleicht wird von ihr ja noch mehr zu lesen sein, falls sie irgendwann doch noch das Kloster verlassen darf, um wichtigen Persönlichkeiten die Zukunft vorherzusagen. Erste Vorstösse in die Richtung gab es ja schon von dem einen Geistlichen.


    Zum Ende des Buches wird erstmals (wenn ich nichts überlesen habe), eine Zeitangabe gemacht. Es ist der 6. Juni 1611 und Sybilla spürt, dass ihre Mutter als vermeintliche Hexe verhaftet wird.


    Dass die Mutter stirbt, geschieht noch gar nicht in diesem Buch und bitte haltet euch an die Seitenvorgaben, sonst verdirbt es Nachfolgern den Lesespass (wobei man sich denken kann, dass das passiert durch Sybillas Visionen, aber passiert ist es bis jetzt noch nicht).

    Ich habe grade das erste Buch gelesen. Die beiden Zwillingsmädchen Helena und Sibylla kommen als Töchter eines Gastwirts in Ellwangen (Baden-Württemberg) zur Welt. Beide besitzen eine besondere Gabe, durch die sie ihren Mitmenschen schon als Kinder unheimlich werden: sie haben Visionen davon, was anderen Menschen in der Zukunft zustösst und diese bewahrheiten sich. Aus Angst vor zunehmenden Repressalien gibt die Mutter Helena in ein Kloster, Sibylla kommt über Umwege in eine andere Stadt in die Familie einer Hebamme.


    Am Schluss des ersten Buches kann man eigentlich schon ablesen, worauf die Sache hinaus läuft: die selbe Fähigkeit in die Zukunft zu schauen wird bei Helena als göttliche Gabe gewertet, während Sibylla dadurch schon früh in den Verdacht gerät, eine Hexe zu sein.


    Was mir aufgefallen ist, ist die Detailtreue bei den geographischen Beschreibungen. Die Namen der Strassen, Plätze und Örtlichkeiten - alles wird detailliert beschrieben. Da die erwähnten Städte auch heute existieren, ist zu vermuten, dass die Autorin hier sehr genau recherchiert hat. Auch die beschriebenen Verhältnisse, in denen die Menschen leben, wirken realistisch. Dafür kommt das Gefühlsleben der handelnden Personen für meinen Geschmack etwas zu kurz. Aber das ist ja leider öfter in historischen Romanen der Fall.


    Was mich persönlich stört, ist diese Geschichte mit den Zukunftsvisionen, die als wirklich existent dargestellt werden. Das steht für mich im Widerspruch zu der sonstigen Realistätsnähe des Buches. Aber das ist wohl letztlich eine Frage des Glaubens bzw. Aberglaubens des jeweiligen Lesers..

    Ich fand die Story eigentlich rund und in sich abgeschlossen und habe die Kapitel nicht als einzelne Geschichten empfunden. Es waren eben nur jeweils Einblicke in das Leben der verschiedenen Beteiligten an dieser Haarteppichknüpferei. Mir kommt es vor, als wenn Eschbach hier als Jugendlicher (? Jedenfalls ist dies sein erstes Buch gewesen) eine originelle Idee gehabt hat und diese in viele handliche Portionen gepackt und abgehandelt hat. Sicher keine grosse Literatur, aber unterhaltsam allemal. Ich habe das Buch an einem Tag "runtergerissen" :)

    Ich habe das Buch vor kurzem gelesen und muss gestehen, dass ich über grosse Strecken nur am Weinen war (was nicht unbedingt typisch für mich ist ;)). Grade wenn man selbst Kinder hat, kann einem dieses berührende Buch sehr an die Substanz gehen. Von mir auch die 5 Sterne..

    Ich erlebe beim Lesen kein richtiges Kopfkino. Figuren und Orte erscheinen eher schemenhaft, wie z.B. im Traum. Das Geschehen eines gelesenen Buches spielt sich schon in meinem Kopf ab, aber selten verbunden mit irgendwelchen äusserlichen Details. Teilweise merke ich mir nicht mal den Namen einer Figur (grade wenn er eher kompliziert ist), sondern habe sie nur als Ansammlung von Charakterzügen und Handlungen im Gedächtnis.


    Ein Grund, warum ich langen Naturbeschreibungen selten etwas abgewinnen kann.

    Die historischen Romane von R. Gable sind die besten, die ich bisher gelesen habe. Ich finde, bei ihr kommt die Darstellung der Vergangenheit glaubwürdiger rüber, nicht so aufgesetzt wie bei vielen anderen "Historienschinken".


    Allerdings muss ich schon sagen, dass mir doch so manche Dinge bekannt vorkamen in "Hüter der Rose". Bestimmte Abläufe/Situationen wiederholen sich in ihren Romanen. Trotzdem sehr lesenswert..