Ein "Hallo" in die Leserunde
Ich bin schon bei Seite 150.. das Buch ist so geschrieben, dass es mich ziemlich mitreisst.
Zuerst die Einführung der Charaktere. Eine normale, durchschnittliche Familie in den 70er Jahren. Die immer heitere Mutter, die in allem etwas positives findet, der unauffällige Vater, der an einer Schule unterrichtet, der ältere Sohn Danny Mitte Dreissig auf der Suche nach einem Lebensmittelpunkt, die Tochter die ein Kind nach dem anderen bekommt und der jüngste Sohn Ian im Teenageralter, der vor allem an Sex denkt ;)
Dann lernt Danny die Frau Lucy kennen, die nach seinen Worten "sein Leben verändert hat" und das Unglück nimmt seinen Lauf.. Sie war bereits verheiratet und hat zwei Kinder (wovon Dannys Eltern erst geschockt sind, aber dann wie gewohnt schnell hinnehmen). Sie bekommt sehr schnell nach der Heirat ein Baby, so schnell, das Zweifel über dessen Herkunft aufkommen, die aber unter den Teppich gekehrt werden. Wann immer sie kann, nimmt sie sich einen Babysitter und entflieht ihrem Zuhause. Ian, der bald zum Lieblingsbabysitter avanciert, macht sich Gedanken darüber, grade weil sie oft mit neuen Kleidungsstücken nach Hause kommt.
Als Ian eines Abends zum Babysitten verdonnert wird, obwohl er sich mit seiner Freundin treffen wollte, ist er so wütend, dass er seinem Bruder all seine Vermutungen über Lucys Untreue und das Baby an den Kopf wirft. Als Danny kurz darauf mit dem Auto gegen eine Mauer fährt, steht für Ian fest, dass es Selbstmord war und die Schuldgefühle nagen an ihm. Offiziell gilt es aber als Unfall.
Dann folgt die Beschreibung der Zeit, als Lucy allein mit den drei Kindern lebt. Ich muss zugeben, dass da bei mir schon einige Tränen geflossen sind Lucy verfällt Schlaftabletten und die Kinder leben unter schrecklichen Umständen, verwahrlost und allein. Am schlimmsten fand ich die Szene, wo die Mutter mit ihnen durch die Geschäfte geht und ihnen sagt, dass sie ja immer alles mögliche tun würden, dass sie sie nicht mehr lieben könnte und weggehen müsste.. und sich ihr kleiner Sohn verzweifelt an ihrem Rock festhält. Schrecklich!
Schliesslich stirbt Lucy an Schlaftabletten (die Kinder hatten es nicht gewagt, sie beim Schlafen zu stören und so war es zu spät für Rettung). Danach kommen noch verschiedene Umstände heraus, die Ians Schuldgefühle immer mehr anwachsen lassen..
Ich muss sagen, dass ich dieses Buch sehr deprimierend finde und das wird wahrscheinlich auch so weitergehen. All die Schäbigkeit der Lebensumstände, aber auch der Gedankengänge der Protagonisten.. genauso realisitisch wie tragisch.