Zitat
Original von Rosalita
Was mich ein bisschen stutzig machte, weil ich eigentlich bisher noch nie so den Eindruck hatte: Josef Knecht spricht davon, dass die "Heiterkeit" ein ganz großer Bestandteil, ein ganz großes Ziel der Kastalier ist. Mir persönlich gefällt diese Einstellung ja recht gut, aber mit Kastalien habe ich eigentlich bisher "Heiterkeit" nicht wirklich in Zusammenhang gebracht.
Ich habe eigentlich überhaupt Gefühle nicht mit Kastalien verbunden: weder Heiterkeit, Hass, Zorn, Feigheit, Liebe.
In Kastalien verläuft meinem Empfinden nach alles lauwarm, nicht kalt, nicht heiß.
Josefs Knechts Leben war bis zu seinem Aussteigen ein gleichmäßiger breiter Weg nach oben. Keine Stoplersteine, keine echten Herausforderungen. Er war immer satt, er litt weder Kälte noch Entbehrungen. Ein Leben im Kokon. (Ich merke gerade, dass ich nur in Metaphern schreibe, aber so fühle ich momentan)
Sein "Erwachen" machte ihm diesen Weg wohl erst bewusst. So erscheint mir rückblickend auch logisch, dass er am Ende ins andere Extrem verfiel: kein Besitz, kein Ansehen, kein Ruh, keine wirtschaftliche Sicherheit. Es ließ bewusst alles hinter sich.