Tom Holt - The Management Style of Supreme Beings

  • Produktbeschreibung amazon.de (Meine Übersetzung)


    Wenn ein göttliches Wesen und sein Sohn beschließen, dass Göttlichkeit ihnen nicht mehr zusagt, dann ist es unvermeidlich, dass es zu ein bißchen Durcheinander kommt.


    Schnell wird deutlich, dass unsere neuen Inhaber, die Venturi-Brüder, in allen möglichen Dingen eine ganz eigene Sichtweise haben. Zum Beispiel in Bezug auf Gut und Böse. In ihren Augen hat diese Konzept nie so richtig funktioniert.


    Unglücklicherweise erweckt das plötzliche Verschwinden von Gut und Böse, während es von Einigen begrüßt wird, einige Bedenken bei Anängern des Stils der vorherigen Managements.


    Da gibt es insbesondere einen alten Gott, der nicht mit den anderen abgezogen ist. Ein verborgen lebender Typ, der irgendwo im Norden haust und an den nur noch eine Handvoll glaubt.


    Aber er beobachtet. Und er weiß wirklich, ob Du frech oder brav gewesen bist.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat (s.o.):


    Immer wieder müssen alteingesessene Firmen damit rechnen, dass in der modernen, globalen Welt größere Firmen mit einer größeren Reichweite ihre Standorte übernehmen – und dies mit teils überaus trickreichen Techniken. Und dies gilt auch für so richtig alte Firmen, wie etwa die des irdischen Gotts und seines Sohns Jay, die hier nun schon ziemlich lange tätig sind. Seit einiger Zeit ziehen sich Gott und Jay immer mal wieder gerne auf einen anderen Planeten zum Angeln zurück, weil Jay eine besondere Vorliebe für das Fischen hat. Offiziell überlassen sie die anfallenden Arbeiten in Himmel und auf der Erde dann Gottes jüngeren Sohn Kevin, da der Heilige Geist mittlerweile dabei ist, mehr und mehr den Geist aufzugeben. Tatsächlich aber – nach einigen Erfahrungen mit Kevins Ideen und seinen Ausführungen derselben – übernehmen in der Regel einige der Erzengel die wichtigsten Verwaltungsaufgaben. Was Kevins Selbstvertrauen nicht unbedingt gut tut.


    Bei einem der Angelausflüge unterbreitet Gott Jay, dass eine große Firma – Venturi genannt -, die bereits mehrere große Galaxien besitzt, Interesse an der Erde und dem Himmel bekundet hat. Voraussetzung ist dafür das Zurücklassen eines komplett gottfreien Objekts. Eine Maßgabe, die für Gott in Ordnung ist, der gerne mit seinen Söhnen das restliche Universum erkunden würde.


    Doch das erweist sich als ein wenig schwierig, weil Kevin lieber auf der Erde bleiben möchte und seit der Auflösung des Altenheim der Götter (in einem älteren Holt-Roman) befindet sich der „Rote Herr“ fest eingegraben in seiner Niederlassung am Nordpol, wo er allerdings keine große Gefahr darzustellen scheint.


    Bei aller Verquertheit der Konzepte, die man von Tom Holt ja gewohnt ist, sind es vor allen Dingen die moralischen und logischen Zusammenhänge und Widersprüche, die immer wieder in den Überlegungen und Diskussionen der Figuren aufkommen, die diesen Roman überaus lesenswert machen. Fragen nach der Sinnhaftigkeit der Hölle, Lucifers Rolle dort und auch der Kreuzigung und ihrer Konsequenzen werden hier in einer Gründlichkeit und Angstfreiheit gestellt, die in früheren Jahrhunderten einen Platz auf einigen Scheiterhäufen gesichert hätten und auch die zur modernen kooperativen Unternehmenskultur, Marketing, Sicherung der Kundenzufriedenheit und Reklamationsbearbeitung sind geradezu blasphemisch zu nennen.


    Die Auflösung des Romans ist so überraschend in seiner Einfachheit, wie auch schmerzhaft folgerichtig, so dass sie wahrscheinlich funktionieren könnte – und deswegen wahrscheinlich nie zustande kommen wird, weil sich zu viel Opposition dagegen formieren wird. Mal wieder lesens- und nachdenkenswert, mit einigen großen Lachmomenten. :thumleft:
    :thumleft::study: